Changes (Beachrats: Teil 6)
grinste.
Es ist gut, einen reichen Bruder zu haben , dachte ich. Reich und großzügig .
Wir schafften es irgendwie, uns über die Details einig zu werden und jeder machte seine Wette.
»Ich verwalte das Geld«, sagte Will.
»Den Teufel wirst du tun«, warf Rick ein. »Deine Mutter verwaltet das Geld und die Wetten. Niemand anderes.«
»Du vertraust mir nicht?«, fragte Will in einem verletzten Ton.
Ich wusste aber, dass es nicht ernst gemeint war.
»Natürlich tue ich das, aber deiner Mutter vertraue ich mehr.«
Will sah Rick einen Augenblick schweigend an.
»Stimmt, ich auch«, sagte er schließlich, was uns alle zum Lachen brachte.
Nach einer Weile machten wir uns frische Drinks und gingen nach draußen, um uns um die Austern zu kümmern. Es war ein bisschen frisch, also mussten wir alle eine Jacke anziehen. Während die Jungs die Austern öffneten, unterhielten wir uns über unendlich viele Dinge. Irgendwann nahm mein Dad mich aber beiseite.
»Kevin, wir hatten im Oktober, als ihr hier wart, nicht wirklich die Gelegenheit, uns zu unterhalten. Ich finde, dass das, was ihr für Will und Cherie getan habt, wirklich großartig ist.«
»Ich glaube nicht, dass ich so viel getan habe, Dad. Es hat nicht gerade weh getan, okay?«
Er lachte.
»Ich weiß, aber ihr schenkt dieser Welt ein neues Leben. Ich war strikt gegen einen anonymen Spender, aber das habe ich natürlich nicht gesagt. Ich bin froh, dass es so funktioniert hat.«
»Ich habe gemerkt, dass du auf ein Mädchen gewettet hast«, sagte ich.
»Das habe ich deiner Mutter zuliebe getan. Sie möchte so gerne eine Enkelin, aber ich hoffe, dass es ein Junge wird. Und wer weiß? Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ja ein zweites Kind. Was würdest du davon halten?«
Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht.
»Sie haben nicht dein ganzes Sperma verbraucht«, sagte er. »Sie hatten gesagt, dass es für drei Versuche reichen würde.«
»Ich bin gerne dazu bereit, ein bisschen mehr abzugeben«, sagte ich.
Mein Vater hatte gerade einen Schluck getrunken und er spuckte es auf den Rasen, weil er lachen musste. Ich hatte es nicht gesagt, um witzig zu sein, aber ich musste feststellen, dass es witzig war. Auch ich musste lachen.
Beim Essen unterhielten wir uns über alles Mögliche. Wir sprachen über Brians Arbeit mit dem Hundetrainer, Alex‘ Aktivitäten in der Schulgemeinschaft, über Justins Noten und seine Beförderung, aber auch über Dennys Debattier-Team. Außerdem sprachen wir über Georges Hochzeit mit Sonya, die für den 31. Januar geplant war.
Nach dem Abendessen stiegen wir in die Wagen und fuhren ein bisschen herum, um uns die Weihnachtslichter anzusehen. Dann fuhren wir in den City Park und am Ende landeten wir im Café du Monde , wo wir Kaffee tranken. Anschließend liefen wir ein bisschen durch das French Quarter und wir gingen in die gleiche Karaoke-Bar, in der wir schon im vorhergehenden Jahr waren. Alex sang mehrere Lieder und er konnte auch Justin dazu überreden, mit ihm ein paar Duetts zu singen. Außerdem tanzten alle Jungs, sowohl miteinander als auch mit den Ladies. Es war Mitternacht, als wir wieder nach Hause kamen.
Am nächsten Morgen fuhren wir alle zusammen zum Gottesdienst in die Kathedrale. Mein Dad hatte im Vorjahr nebenbei erwähnt, dass er den tuntigen Bischof, der die Predigt im Vorjahr gehalten hatte, kannte und dass sie zusammen zur Schule gegangen waren. Auch in diesem Jahr war er wieder da und Justin erinnerte sich an ihn. Mitten in der Predigt begann er, meinen Dad damit aufzuziehen.
»Er hat dich gerade angesehen, Ed«, flüsterte Justin.
Nur diejenigen, die unmittelbar in seiner Nähe saßen, konnten es hören.
»Hast du das Lächeln gesehen? Das war für dich, Grandpa.«
Je mehr Justin sagte, umso mehr amüsierten sich meine Eltern. Vor allem mein Dad.
»Jetzt ist es Zeit für den Friedenskuss, Ed«, sagte Justin und fuhr sich mit der Zunge verführerisch über die Lippen.
Das reichte, um meine Eltern endgültig zum Lachen zu bringen. Wir saßen glücklicherweise ziemlich weit hinten in der Kirche. So gelang es meinen Eltern, die Kirche zu verlassen, ohne dass all zu viele Leute sie anstarrten. Der Bischof ließ es sich nicht anmerken, aber für mich war zu erkennen, dass er es gemerkt hatte. Er hatte jedes Mal ein leichtes Lächeln im Gesicht, wenn er in unsere Richtung sah.
Nach dem Gottesdienst sammelten wir uns auf dem Platz zwischen der Kirche und dem Jackson Square . Der Bischof war da, um die
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