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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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stehen geblieben und befanden sich in einem Schleier außerhalb der Brennweite ihrer Augen. Der Anblick tat ihr weh; makellos und würdevoll war Khym gewesen; jetzt aber hing sein rechtes Ohr in Fetzen, waren Mähne und Bart von einer Wunde verunstaltet, die von der Stirn bis zum Kinn verlief; ältere Wunden überzogen seine Arme; überhaupt war sein ganzer Körper eine Karte aus Verletzungen, alten und neuen. Er sank zu Boden, kauerte sich noch halb innerhalb der Hecke zusammen, und die Knie standen aus den Lumpen seiner Hose hervor. Er senkte den verschmutzten Kopf und blickte wieder auf, schielte aus dem geschwollenen rechten Auge.
    »Tahy«, sagte er mit schwacher Stimme. »Sie ist drinnen. Sie haben die Tore niedergebrannt... Ich habe gewartet - auf dich gewartet.«
    Sie starrte bestürzt auf ihn hinab, die Ohren heiß wegen der Anwesenheit ihrer Besatzung und der Llun - auf dieses Wrack, das ihr Gefährte gewesen war, das auch diesen Namen verloren hatte, als Mahn von ihm an ihren Sohn gefallen war.
    »Sie haben in der Halle Feuer gemacht«, stammelte Khym; sogar seine Stimme war nur noch ein Schatten ihres früheren Klanges. »Chanur hat sich nach innen zurückgezogen. Die anderen rufen nach
Na
Kohan - aber er kommt nicht heraus. Die Faha haben ihn im Stich gelassen - alle außer... außer
Ker
Huran; Araun ist noch da. Sie haben
Gewehre
benutzt, um die Tore niederzubrennen, Pyanfar.«
    »Kohan wird jetzt kommen«, sagte Pyanfar. »Und ich erledige Tahy.« Sie machte Anstalten zu gehen, zögerte dann aber. »Wie bist du nach Chanur gekommen? Weiß Kohan Bescheid?«
    Das gesunde Auge sah zu ihr auf; aus dem schielenden anderen, das fast geschlossen war, strömte Flüssigkeit. »Bin gegangen. Lange her. Habe vergessen, wie lange.
Na
Kohan ließ mich..., bleiben. Wusste, dass ich hier war, ließ mich aber bleiben. Geh weiter, Pyanfar! Geh
weiter!
Du hast keine Zeit mehr.«
    Sie ging weiter, die zum Haus führende Straße entlang, nicht ohne zurückzublicken. Und Hilfy ging neben ihr her, auch Chur und die Llun, aber Tully... Tully war zurückgeblieben, starrte auf Khym hinab, und Khym streckte eine Hand aus, um ihn festzuhalten, nur um ihn zu betrachten...
    Khym, der sich über die von ihr erzählten Geschichten gefreut hatte, über die Geschichten von fremden Häfen und Außenseitern, und der noch nie ein Schiff und noch nie einen Außenseiter gesehen hatte, bis jetzt nicht...
    »Tully!«
rief sie, und Haral packte ihn am Arm und brachte ihn schnell. Und dann: »Khym..
    .« rief sie; Aus einem einzigen Grund - aus Scham. Kohan war genauso weich gewesen.., als Khym hierher in sein Exil gestreunt war, um einen besseren Tod zu finden als den von fremder Hand.
    Er sah zu ihr auf, ein langsames Erwachen der Hoffnung. Sie nickte in Richtung des Hauses, und er rappelte sich auf und folgte ihnen; sie wartete gerade lange genug, um sich davon zu überzeugen, drehte sich dann sofort um und marschierte rasch die staubige Straße entlang, beäugte die Hecken, die ihrer Krümmung folgten. Sie dachte an Hinterhalt; aber das war eine Methode von Außenseitern, etwas für Kif und
Mahe,
nicht für Hani beim Versammeln...
    Aber...
    »Verteilt euch!« sagte sie und gab der Besatzung einen Wink.
    »Die Gartenwand - geht dorthin, und wir erledigen diese Tochter von mir. Hilfy, du gehst mit Haral. Chur, du nimmst Tully.
Ker
Llun, du und ich, wir gehen durch das Tor.«
    Ginas Llun nickte, die Ohren flach angelegt vor Erschöpfung, und während die anderen sich in entgegengesetzte Richtungen durch die Hecke verstreuten, steckte Pyanfar die Hände in den Gürtel und schritt rasch um die Biegung der Straße und auf die inneren Tore zu. Schritte schlurften hinter ihr - das war Khym; sie drehte den Kopf, um nachzusehen, um ihn mit einem Nicken zu ermutigen, sie selbst in grellroter Seide, ihre Begleiterin in beamtenschwarz, und Khym... in schmutzigen Lumpen, die möglicherweise einmal blau gewesen waren. Er näherte sich ihr, kam an ihre Seite, humpelte etwas; und, Götter, der Gestank von Eiter aus seinen Wunden... aber er hielt tapfer mit.
    Sie konnten es jetzt hören, das Murmeln von Stimmen, das gelegentliche Rufen einer Stimme, die lauter war als die anderen. Pyanfars Ohren senkten sich und richteten sich wieder auf; eine Adrenalinwoge belebte ermüdete Muskeln und drohte, sie in Zittern zu versetzen. »Das ist keine Herausforderung«, knurrte sie. »Das ist Aufruhr.«
    »Tahar ist hier«, berichtete Khym zwischen schweren

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