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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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fordernd.
    Nichts Derartiges wie Familientreue. Ihr Sohn begehrte sein Chanur-Erbe so sehr, dass er es sich aneignen wollte.
    Verbesserung der Rasse hatten es die Hani-Philosophen genannt.
Churrau hanim.
Der Tod von Männern bedeutete nichts, nichts außer der stattfindenden Veränderung: der
Han
passte sich an, und die Überlebenden zeugten dann die Jungen. Ein Mann war so gut wie jeder andere und diente seinem Zweck gut genug.
    Aber, bei den Göttern, es stimmte nicht, denn es gab die Jungen und Rücksichtslosen, die vielleicht eines schlechten Tages gegen einen besseren Gegner gewinnen konnten; es gab Herausforderungen wie die jetzige, die sich gegen Chanur bildete, die mehr bedeutete als den Kampf von einem gegen einen.
    Und manchmal - Götter - liebte man sie.
    Sie schlief etwas in der stetigen Beschleunigung und bei Empfindungen, die so unbehaglich waren, dass Betäubung die beste Zuflucht war. Und in der Verwirrung von Sprung und Zeit ließ sich ihr Körper überreden, dass Freischicht war oder vielleicht die Schicht darauf.
    Eine neue Wahrnehmung holte sie aus diesem Zustand heraus, Gewichtslosigkeit und jemandes Zupacken, das sie am Davonschweben hinderte, als ein Licht aufblitzte. »Zeit zum Abstieg«, sagte Haral, und Pyanfar langte vorsichtshalber nach einem sicheren Halt.
    Es war ein rauer Abstieg; sie hatte nichts anderes erwartet. Sie besaß keine Vorstellung von der Form des Landers, aber es handelte sich nicht um eine der geflügelten, gleitenden Fähren. Der Lander hämmerte sich auf die Art seiner Modellreihe seinen Weg nach unten, und seine Vibrationen drangen in das Mark lebendiger Knochen und ließen Haut und Gewebe und die Augen in ihren Höhlen erzittern; man konnte nichts anderes machen, als durchhalten und sich verzweifelt wünschen, dass es etwas zu sehen gab, dass es etwas für die Hände zu tun gab, irgendeine Folge von Dingen, die Nachdenken und Erledigung erforderte.
    Es ging soweit, dass Pyanfar einfach die Augen schloss und ihre wahrscheinliche Position zu errechnen versuchte; sie kam zu dem Schluss, dass ihr die Rolle eines Fahrgastes nicht zusagte. Dann nahm der Lärm zu und das Zerren änderte die Richtung - Götter, dieser Lärm! Sie hörte etwas und hoffte inbrünstig, dass es die ausfahrenden Landebeine waren.
    Sie befanden sich jetzt im geradlinigen Abstieg - Vibrationen rhythmischer Art.
    Aufsetzen, erst ein Fuß und dann die anderen, ein Ruck und noch eine Folge kleinerer Rucke, dann Stille.
    Pyanfar zuckte mit den Ohren im plötzlichen Gefühl, taub zu sein, blickte sich dann zu ihren durchgeschüttelten Kameradinnen um. Oben und Unten hatten sich verlagert; der kardanisch aufgehängte Fahrgastbereich hatte sich reorientiert, so dass der Zentralkorridor jetzt flach und begehbar war. »Raus!« sagte Pyanfar. »Wollen wir mal schauen, wo sie uns abgesetzt haben.«
    Hilfy schloss die gepolsterte Sicherheitsbarriere auf, und sie gingen. Hydraulische Systeme arbeiteten geräuschvoll, und als sie bis zum Leitstand gekommen waren, flutete Tageslicht durch die offene Schleuse auf das metallische Deck.
    Die anderen stiegen aus. Pyanfar zögerte einen Moment der Höflichkeit lang, um der Rau- Besatzung zu danken, die ihr Schiff gesichert hatte und aus dem Leitstand geklettert kam.
    »Wenn ihr mitkommt«, sagte Pyanfar, »nun, dann seid ihr auf Chanur-Land willkommen. Oder wenn ihr hier bleibt - wir bringen weitere Fahrgäste, sobald wir können.«
    »Wir warten«, sagte Nerafy Rau. »Wir haben euch dicht herangebracht, Chanur. Wir halten das Schiff startbereit. Wir werden warten!«
    »Gut«, sagte sie. So zog sie es auch vor. Sie duckte sich unter den Rohren hindurch und schwang sich hinunter auf die ausgefahrene Leiter, kletterte auf die felsige Ebene hinab, wo sie gelandet waren, und blieb im keilförmigen Schatten des Landers stehen. Die Luft roch nach Verbranntem und nach heißem Metall; das Schiff knackte und ächzte und Rauch kräuselte sich aus dem naheliegenden Gestrüpp.
    Nach Bodenzeit war es Mittag. Die Schatten zeigten es. Pyanfar gesellte sich zu den anderen und blickte dorthin, wohin Chur deutete, zu den Gebäuden, die sich am grasbewachsenen Horizont zeigten: die Chanur-Holding; Faha war noch weiter entfernt. Und die Berge, die sich rechts von ihnen in blaue Weiten erhoben - dort lag die Mahn-Holding.
    Wirklich nicht weit.
    »Kommt!« sagte Pyanfar. Durch den Blick in die Ferne war ihr schwindelig geworden, und so verkürzte sie ihren Blick auf die felsige Strecke vor

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