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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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den Schutz der Kanister und des Schattens. Pyanfar holte tief Atem, bog die Krallen und ging weiter, leise auftretend herum um die Kanisterhaufen - und stand dem hoch aufragenden Kif gegenüber, der auf sie herabsah mit seinen rotgeränderten dunklen Augen und seinem langnasigen Gesicht und seinen schwarzen Gewändern gleich denen aller Kif, von derselben Tönung wie die graue Haut... ein Stück Schatten, das zum Leben erwacht war. »Verschwinden Sie!« sagte sie zu ihm. »Ich will nicht, dass hier Kanister durcheinandergebracht werden. Ich kenne Ihre Tricks.«
    »Uns ist etwas gestohlen worden.«
    Sie lachte, wobei ihr die schiere Überraschung half. »Etwas von
Ihnen
gestohlen, Meisterdieb? Das ist ein Wunder, von dem man noch lange erzählen wird.«
    »Es wäre am besten, wenn es seinen Weg zurück zu uns findet. Am besten sollte es das, Kapitän.«
    Sie legte die Ohren zurück und grinste, was keine freundliche Geste war.
    »Wohin geht Ihre Frau mit diesen Schachteln?« fragte der Kif.
    Sie sagte nichts. Fuhr die Krallen aus.
    »Es ist doch nicht so, Kapitän, dass Sie diesen verlorenen Gegenstand gefunden haben.«
    »Was,
verloren,
auf einmal?«
    »Verloren und wiedergefunden, glaube ich.«
    »Von welchem Schiff
sind
Sie, Kif?«
    »Wenn Sie so schlau wären, wie Sie es sich einbilden, Kapitän, dann wüssten Sie es.«
    »Ich möchte gerne wissen, mit wem ich rede, sogar bei einem Kif. Ich vermute, Sie kennen meinen Namen, wo Sie hier herumschleichen. Wie lautet Ihrer?«
    »Er lautet Akukkakk, Chanur-Kapitän. Pyanfar Chanur. Ja, wir kennen Sie. Kennen Sie gut, Kapitän. Wir haben
Interesse
gefunden an Ihnen... Diebin!«
    »Oh! Akukkakk von welchem Schiff?« Ihr Bild von diesem Kif wurde schärfer, diesem Kif, dessen Gewänder einen Hauch feiner als üblich waren, dessen Haltung nur wenig von der kifischen Gebeugtheit beim Umgang mit kleineren Rassen zeigte, diese Senkung der Schultern und das Vorstoßen des Kopfes. Er schaute den langen Weg auf sie herab, von seiner ganzen Größe aus. »Ich würde Sie gerne genauso gut kennen, Kif.«
    »Das werden Sie auch, Hani... Nein. Eine letzte Gelegenheit. Wir werden diesen Preis, den Sie gefunden haben, auslösen. Dieses Angebot will ich Ihnen machen.«
    Ihre Schnurrbarthaare zogen nach unten wie bei einem beleidigenden Aroma. »Interessant, wenn ich dieses Ding hätte. Ist es rund oder flach, dieses verlorene Objekt? Oder hat jemand von Ihrer Besatzung Sie beraubt, Kif-Kapitän?«
    »Sie kennen seine Form, da Sie es haben. Geben Sie es her und nehmen Sie die Bezahlung! Oder tun Sie es nicht - und werden auch dann bezahlt, Hani, auch dann!«
    »Beschreiben Sie mir diesen Gegenstand.«
    »Für seine sichere Rückkehr - Gold, zehn Barren reines Gold. Denken Sie sich Ihre eigene Beschreibung aus!«
    »Ich werde es mir merken, Kif, sollte ich etwas finden, das ungewöhnlich ist und nach Kif riecht. Aber bislang war da nichts.«
    »Gefährlich, Hani.«
    »Welches Schiff, Kif?«
    »Hinukku.
«
    »Ich werde mir Ihr Angebot merken. Das werde ich tatsächlich, Meisterdieb.«
    Der Kif sagte nichts weiter. Eine gänzlich neue Art von Schwierigkeiten, hatte der Mahendo‘sat gesagt, und dieser mürrische Kif oder ein anderer
hatte
vielleicht gesehen... oder mit denen geredet, die etwas gesehen hatten.
Gold
boten sie an! Kif... boten
Lösegeld
an! Und es war auch kein gewöhnlicher Kif gewesen, den sie da gesprochen hatte. Sie ging mit einem prickelnden Gefühl zwischen den Schulterblättern und einer sich vervielfachenden Besorgnis um Tirun, die jetzt nur noch eine kleine Gestalt war, die über die sich hinaufkrümmenden Docks davonmarschierte. Es bestand keine Hoffnung, dass die Stationsbehörden irgend etwas taten, um einen Mord zu verhindern... keinen zwischen Kif und Hani. Die Neutralität der Stsho bestand vor allem in Zurückhaltung und ihr Gesetz in der Schlichtung nach der Tat.
    Stsho-Schiffe waren die häufigsten Opfer marodierender Kif, und immer noch dockten Kif ungeprüft in Treffpunkt an. Wahnsinn. Ein Haaresträuben lief ihr den Rücken hinauf, und die Ohren zuckten und klimperten mit den Ringen. Hani konnten sich eventuell um die Kif kümmern und ihnen eine Lektion erteilen, aber es lag keinerlei Gewinn darin, nicht bis zu Augenblicken wie dem jetzigen. Jedes Hani-Schiff von profitablem Handel abziehen, um Kif zu jagen? Ebenfalls Wahnsinn - bis es um die
Stolz
ging.
    »Packt hier draußen alles zusammen!« wies sie die übriggebliebene Besatzung an, als sie sie

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