Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
ihr jetzt den Kälteanzug hinhielt, den sie fallengelassen hatte. »Es muss eben der letzte sein, das ist alles.«
    »Was, wenn es einen Schlüssel
gibt?«
fragte Hilfy. Ihre Zähne klapperten trotz des Kälteanzuges so heftig, dass sie fast abbrachen. »Und die Stsho ihn haben?«
    »Nummer vier kommt!« rief Chur durch den zunehmenden Maschinenlärm, und der vierte Container kam herein und rumpelte über das Gleis auf sie zu. Sie hasteten ihm entgegen.
    Chur erreichte ihn als erste, kauerte sich vor ihn hin und zog fruchtlos am Deckel. »Auch verschlossen.«
    »Götter und Donner!«
Pyanfar riss die Pistole aus der Tasche und feuerte an Chur vorbei auf den Verschlussmechanismus des Deckels, schritt dann die Reihe hinab und feuerte auch auf die anderen drei. Die Wartungslampen an den Deckeln gingen aus. Der Rauch von verbranntem Plastik kräuselte sich in das Licht empor und vermischte sich grau mit ihrem Atem. »Nehmt Schweißbrenner, wenn es sein muss! Runter mit den Deckeln!«
    »Er gibt nach!« rief Chur, die an dem qualmenden Deckel zerrte, und Hilfy stürzte hinzu, um ihr zu helfen, vorbei an Pyanfar, die selbst mit ihren tauben Füßen versuchte, zu dem Container zu eilen.
    Es war Fisch, ein Flut getrockneter Fische, deren Gestank in die tiefgekühlte Luft aufstieg. Im nächsten lag Trockenobst. Im dritten...
    »Der ist es«, sagte Chur, die sich mit den Krallen durch stinkende warme
Shishu
-Früchte wühlte, denn ein zweiter weißer Deckel zeigte sich unter dem herausströmenden Inhalt. Auf den Knien liegend packte sie den Hebel und zwang ihn nach unten, zerrte mit aller Kraft an dem Deckel und taumelte rückwärts, als er aufging.
    Eine Gestalt ähnlich einem Insekt in seinem Kokon hob ein bleiches, mit einer Atemmaske bedecktes Gesicht inmitten einer Dampfwolke, als die Innenluft sich mit der Außenluft vermischte. Mit einem erstickten Schrei wand sich Tully heraus, und der Gestank von Wärme und menschlichem Schweiß, der den des Fisches und Obstes fast übertraf, gefror. Chur, die daneben kniete, half Tully, packte seine von einem weißen Hemd bedeckten Schultern und zog an ihm, bis er freikam, mitten in einem Sturzbach von Früchten und einer Wolke aus Atem und Dampf von seinem überhitzten Körper.
    Er schnappte nach Luft und kämpfte sich mit wildem Blick auf die Beine, wobei er mit den Händen umherdrosch.
    »Tully«, sagte Pyanfar - er ist von den Lampen geblendet, dachte sie; er sah halb erstickt aus in der Hitze, die in seinem engen Abteil geherrscht hatte - »Tully, wir sind es, wir sind es, um der Götter willen!«
    »Pyanfar!« rief er und warf sich in ihre Arme. »Pyanfar!« Er verlor den Atemzylinder und die Schläuche und stolperte durch das stinkende Obst, zwischen dem er aus dem Container gerutscht war. Er drückte seinen dampfenden Körper an sie, und sein Herz klopfte so heftig, dass sie es durch seine Rippen spürte.
    »Ruhig«, sagte sie. Jägerinstinkte. Ihr Herz versuchte, in Synchronisation mit seinem zu schlagen. »Sachte, Tully!«
    Sie hielt die Ohren jedoch aufrecht, löste sich dann vorsichtig aus seinen bebenden Armen und schob ihn weg. Seine Augen blickten wild vor Angst. »Du sicher. Verstehst du? Sicher, Tully. Auf der
Stolz.«
    Er schwatzte etwas in seiner eigenen Sprache. Wasser strömte aus seinen Augen und gefror auf dem Gesicht. »Habe...«, sagte er, »habe...« Und er tauchte wieder in den Container, wühlte sich durch das Gewirr des abgelegten Atemgerätes und der zertrampelten Früchte und erhob sich dann wieder schwankend, ein großes Päckchen in den Händen. Er hielt es ihr hin und zitterte, als sie es ihm aus der Hand nahm.
    »Goldzahn«, sagte er, und dann fügte er noch etwas hinzu, was jedoch nicht an seinen klappernden Zähnen vorbeikam.
    »Er wird erfrieren«, sagte Chur und warf ihm einen der beiden Kälteanzüge über die dünn bekleideten, haarlosen Schultern.
    Und vielleicht erkannte er erst jetzt die anderen, denn er rief »Chur!« und taumelte einen Schritt weit auf sie zu und legte die Arme um sie. Er zitterte sichtlich, während die Kälte ihm den Rest seiner Wärme raubte. »Hilfy!« Als Hilfy sich die Maske abnahm, streckte er die Hände auch nach ihr aus.
    Aber die Beine gaben unter ihm nach, und er fiel fast hin, bevor Hilfy und Chur ihn festhalten konnten. »Hilfy!« sagte er töricht, während er auf dem brennend kalten Deck saß, von Hilfys Armen umfasst.
    »Bringt ihn rasch oben!« fauchte Pyanfar die beiden an. »Bringt ihn zum Lift, um der

Weitere Kostenlose Bücher