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Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Die Mannschaft war müde und erschöpft. Die Götter wussten, wie viel Ruhe sie bekommen würden. Oder wann.
    »Aye«, bestätigte Haral. »Sie sind gerade dabei, den Eingang anzukoppeln.«
    »Nach eurem Ermessen.«
    Sie nahm den Lift nach unten, während die Verbindungen zwischen Schiff und Station an der Außenseite des Schiffskörpers unaufhörlich heulten und klirrten, Leitungen mit dumpfem Schnappen in ihre Fassungen einrasteten und die Kontaktstelle des Eingangsrohres sich in ihr Gehäuse am Schiffskörper schmiegte.
    Tirun gesellte sich zu Pyanfar, kam schwungvoll herbeigelaufen, wobei sichtbar wurde, dass sie etwas Schweres in der rechten Hosentasche hatte. Kein Wort über Aussichten. Dies war schließlich Kshshti.
    »Ehrran ist da draußen«, sagte Pyanfar.
    »Ich habe es gehört.« Trübselig. »Hatte mir schon gedacht, dass die Schwarzhose schnell sein würde.«
    Ein letzter dumpfer Schlag ertönte. Die Verbindung zur Station war hergestellt.
    »Haltet euch bereit!« sagte Haral.
    »Ker
Rhif«, sagte Pyanfar - baute sich gegenüber der
Han-
Delegierten und deren Begleiterin mit ebenfalls schwarzer Kniehose auf; keine unverschämte Haltung, nur fest genug, um sie nicht zu weiterem Vordringen in den Korridor zu ermutigen.
    »Ker
Pyanfar.« Rhif Ehrran nahm eine ähnliche Haltung ein, die Arme verschränkt.
    Bewaffnet: eine schwere Pistole hing seitlich an der schwarzen Seidenhose. Die Begleiterin trug ebenfalls eine. »Es tut mir leid, Sie so früh zu belästigen. Ich bin sicher, Sie haben andere Dinge im Kopf.«
    Pyanfar schnaubte leise, was Kommentar genug war.
    »Was hat den Schaden verursacht?« erkundigte sich Ehrran in ihrer freundlichen, förmlichen Art.
    Pyanfar schürzte die Lippen zu einem angenehmen Ausdruck und funkelte ihr Gegenüber an. »Nun, na ja, das ist eine Sache, um die wir uns noch kümmern, Kapitän. Wahrscheinlich war es Staub.«
    »Wollen Sie Ihre letzte Nachricht vom Treffpunkt erklären?«
    »Ich denke, sie erklärt sich von selbst. Ich habe es so gemeint. Es wäre besser, wenn Sie uns für den Moment aus dem Weg gingen. Wir haben ein Problem. Ich gebe nicht vor, dass wir keins haben. Aber ich denke nicht, dass man den
Han
mit hineinziehen sollte.«
    »Fühlen Sie sich berufen, das zu entscheiden?«
    »Jemand muss es tun, oder der
Han
steckt drin. Das wollte ich nicht.«
    »Das wollten Sie nicht.«
    Pyanfar hielt sich von einer Entgegnung zurück. Die Ehrran wartete ja nur darauf. Es war alles, was sie noch brauchte - falls überhaupt noch etwas fehlte.
    »Welches Ziel haben Sie als nächstes?« fragte Rhif Ehrran. »Gar keins, bis dieser Generator repariert ist.«
    »Und dann?«
    »Maing Tol. Und darüber hinaus.«
    Darauf war es still. »Wissen Sie«, sagte Rhif Ehrran, »Sie haben viel Erfahrung hier draußen, sehr viel. Muss ich Ihnen noch etwas über den Brauch erzählen, der das Vermieten von Schiffen angeht?«
    »Müssen Sie nicht. Das tun wir nicht.«
    »Sie hocken hier mit eingeklemmtem Schwanz in einem Grenzhafen, Chanur. Wollen Sie weiterhin eisern leugnen? Ich gebe Ihnen noch eine Chance, eine einzige Chance, bevor ich auf der Stelle Ihre Lizenz zeitweilig einziehe. Bringen Sie ihre zweibeinige Ladung herunter und übergeben Sie ihn.«
    »Sie meinen doch nicht meinen Ehemann?«
    Ehrran legte die Ohren an und riss den Mund auf.
    »Das habe ich auch nicht erwartet«, meinte Pyanfar. »Wer hat Sie geschickt? Stle stles stlen?«
    »Sehen Sie, Chanur, Sie können nicht mit mir verhandeln. Ich habe ein Han-Schiff acht Lichtjahre tief in die Umstrittenen Gebiete geführt, weil ich mir schon dachte, dass Sie sich in die Sache verwickeln würden; man wird mich wahrscheinlich beschießen, wenn ich von hier abfliege, und ich bin nicht in der Stimmung, Nettigkeiten auszutauschen. Ich möchte das Alien hier unten sehen. Ich möchte ihn eingepackt sehen und bereit zum Abflug, und seien Sie froh, wenn ich Ihre Lizenz nicht einziehe!«
    »Wir haben kein Alien an Bord. Sie sprächen von einem Bürger des Paktes.«
    »Ich weiß von der Fiktion, die die Mahendo‘sat arrangiert haben. Wir wollen nicht über Formsachen streiten. Holen Sie ihn herunter!«
    »Er ist Fahrgast auf meinem Schiff. Er hat ein Wort mitzureden darüber, wohin er geht.«
    »Er hat überhaupt nichts mehr zu sagen, wenn dieses Schiff keine Lizenz mehr besitzt.«
    Pyanfar atmete langsam ein. Die Welt ringsherum war dunkel geworden, alles außer Rhif Ehrrans eleganter Gestalt. »Es gibt noch das Pakt-Recht, Ehrran. Ich

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