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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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erreichten.
    -
die
Mondaufgang,
ihr Götter, wo steckte sie?
    Die Systemboje schickte ihnen keine Informationen. Die
Fleiß
steckte weiter hinten in der Zeitverzögerung, gefolgt von der
Sternenwind
und der
Hoffnung,
während die
Lichtweber
den Abschluss bildete
-
es sei denn, die
Mondaufgang
schaffte es durch irgendein Wunder. Pyanfar hatte ein ekliges Gefühl im Bauch, das nichts mit der normalen, einem Sprung folgenden Übelkeit zu tun hatte. Die Zahlen tickten dahin; Warnlampen leuchteten überall auf ihrem Pult, während sie sich der Markierung näherten. Entweder erreichten sie sie planmäßig, oder sie verloren alles...
    »Abbremsen steht kurz bevor«, sagte sie. Und sie überließ das Manöver der automatischen Steuerung, während Instrumente Leuchtsignale gaben, Gefahrenwarnung, -
es wäre so leicht gewesen, davonzugleiten, aufzugeben, nicht mehr zu versuchen, den Zahlen zu folgen, die in geisterhaftem Grün gerade außerhalb ihrer Reichweite leuchteten, gerade außerhalb des Brennpunkts ihrer Augen. Das Überleben steckte in diesen Zahlen. Es war nur so unbequem weit weg, während alle so schrecklich müde waren und die Heimat so fern und voller drohender Katastrophen...
    Wach auf, Pyanfar Chanur! Streng deine Augen an, zwing deine Finger, zu tasten, zu fühlen, deine Hand, sich zu bewegen, deinen Verstand, zu arbeiten
- ein langer Weg nach Hause. Das war die Aufgabe einer anderen. Sie selbst war bereits dort, der blass goldene Staub, das tiefere Gold der Kornfelder und die leichtfüßigen Herden, die aus dem schieren Überschwang des Laufens dahinbrausten und hüpften und hochstiegen, scharfe Hufe und noch schärfere Hörner...
    Blut und Hanihaut. Kein Uruus wurde geworfen, der in der Lage gewesen wäre, ein Horn in den Körper Kohan Chanurs zu rammen, es sei denn, die junge Hilfy hätte einen Fehler gemacht, die Jugendliche mit den geweiteten Augen, direkt im Weg eines Uruus, der in eine andere Richtung hatte laufen sollen.
    »Alles ist in Ordnung«, sagte Kohan Chanur und setzte sich sofort hin, genau dort, wo er stand, drückte sich eine Hand an die Rippen, während er bleich um die Nase wurde. »Alles vollkommen in Ordnung.«
    Und Hilfy stand entgeistert dabei, begriff erst in diesem Augenblick, was geschehen war, als alle anderen den Gipfel der Panik erreicht hatten, als
Na
Kohan es gesehen und sich bewegt hatte; aber er war näher dran gewesen und hatte die Gefahr gesehen; in der die junge Hilfy schwebte, war wie ein Geschoss gegen den Uruus geprallt. Das Tier lag tot da, seine Schnelligkeit und seine Schönheit reglos im Staub; und Kohan hockte daneben, während Blut durch seine Finger sickerte, einen kränklichen Ausdruck im Gesicht, aber gar nicht seinetwegen, sondern nur aufgrund dessen, was hätte geschehen können. Und die anderen waren verdrossen und voller Selbstabscheu, weil er so hatte handeln müssen, ein fähiger Jäger, der so an der falschen Stelle erwischt wurde, während sie alle nicht hatten helfen können, als der Fehler eines jungen Mädchens beinahe es selbst und seinen Lord ums Leben gebracht hatte. Hilfy stand da und dachte, wie sie alle später erfuhren, dass sie ihn getötet hatte, dass sie ihren Vater getötet hatte, ihren Lord, für den sie eigentlich hätte sterben sollen, der das Liebste war, was sie in ihrem jungen, beschützten Leben kannte. Sie hatte nie eine Narbe erhalten. Nie.
    Bis zu einer Docksschlägerei auf dem Treffpunkt; bis die Kif Hand an sie legten; bis sie viel zu lange ihre Gefangene war...
    Kohan würde seine Tochter nicht wiedererkennen.
    Sie ist groß geworden, Bruder. Sie ist kein junges Mädchen mehr. Sie ist nichts mehr, was du noch begreifen könntest, deine hübsche Hilfy: du
-
an die Welt gebunden; sie
-
eine Raumfahrerin, mit den Ideen einer Raumfahrerin, wie Haral, wie Tirun, wie ich.
    Ich will deine Welt nicht.
    Ich habe Hilfy ihretwegen ruiniert, habe Hilfy herausgeholt, sie auf eine Art und Weise verändert, für die ich mich freiwillig nie entschieden hätte, Bruder; aber ich konnte sie nicht selbst auch wie eine Gefangene halten; ich konnte sie nicht festhalten und wollte sie nicht versuchen.
    Ich hasse die Welt. Ich habe sie immer gehasst. Nicht die Felder, nicht das Spüren der Sonne. Es ist die Begrenzung. Eine Welt. Ein Ort. Ein zu enger Horizont.
    Und eine Mentalität, die zu eng ist, um mich zu verstehen. Ich würde lieber überall sonst hingehen, anstatt nach Hause. Lieber für etwas anderes sterben als fette alte Frauen und Männer

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