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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Knochen und zerschmetterten Schädeln kommen. Raumfahrer starben gelegentlich bei einem derartigen Unglück, wenn ein Schiff manövrierte, um seine stählerne Haut zu retten, und irgendein armer Bastard von Raumfahrer zu Brei zermalmt wurde, weil ein Korridor auf einmal zu einem drei Stockwerke tiefen Schacht wurde. Es war die Grabinschrift für so manche Bekanntschaft:
Das Glück war ihr ausgegangen.
Es konnte sogar einer Raumfahrerin mit zehn Ringen passieren.
    Sie wünschte Tahar und Vrossaru Glück. Mochten die Götter ihnen helfen!
    Nach einer dunklen Spanne summte das Netz zur Seite. Ein großes, warmes Gewicht senkte sich auf dieselbe Matratze, und Wärme umhüllte sie. »Wir stehen im Begriff zu bremsen«, sagte Khym, und er weckte sie gerade weit genug, damit sie eine schlaftrunkene Panik spürte.
    »Das Netz«, sagte sie. »Ich habe es eingeschaltet«, sagte er, und sie öffnete verschlafen die Augen im matten Licht und sah, wie der Bogen des Sicherheitsnetzes sich über sie spannte. Sie erblickte sein vertrautes Gesicht und seinen starken Arm, der sich über sie legte wie die Wölbung des Netzes, einen mächtigen Körper, der sich an ihren schmiegte, obwohl sie beide so scheußlich stanken, weil sie direkt aus einem Sprung kamen und ohne Ruhepause auf einen weiteren zusteuerten. Sie drückte Khym ihrerseits fest an sich.
    Die Sprungflächen drehten sich wieder und schleuderten Geschwindigkeit in einem schwindelerregenden Impuls davon, der kein bestimmtes Ziel hatte, direkt hinunter auf das niedrigste Energieniveau, das sie sinnvollerweise erreichen konnten. Es war ein Jägerschiffmanöver. Ein ehrlicher Kauffahrer sah sich nie gezwungen, so etwas durchzuführen.
    Der Staub von Urtur kreischte am Schiffsrumpf entlang, denn die Schirme waren ganz heruntergefahren, während sie langsam drehten, um dann neu zu beschleunigen - Staub, der die Sprungflächen abschliff. Das ganze Schiff jammerte und klagte mit Geräuschen, die in den Ohren schmerzten.
    ihr Götter, gebt, dass Tahar es schließlich doch schafft! Rettet uns übrige! Wo sind die Kif?
»Uhhnnn.« Khym krallte die Faust in ihre Mähne. »Deine Krallen, Py- ihr Götter...«
    Die Realraum-Beschleunigung setzte ein, die Verunsicherung auslösende Schwerkraftverschiebung des Rollmanövers.
    »Es geht los-«, sagte sie, »es läuft gut.« Was vielleicht stimmte, vielleicht aber auch nicht. Es konnte letztlich doch sein, dass Feinde auf sie lauerten. Oder ein großer Felsbrocken, bei dem die Schirme versagten. Aber das war jetzt alles Taurans Problem. Nicht ihres. Nicht ihres.
    Der Staub jammerte weiter und veränderte die Tonlage.
    »Py...«
    Khym kuschelte sich enger an sie, einen Arm über sie gestreckt. »Ich halte dich fest«, sagte er und tat es auch; sein Gewicht hielt sie in ruhiger und behaglicher Lage, so dass es ihr nun zu anstrengend vorkam, die Hand nach dem Haltegriff auszustrecken. Khym blieb für eine Ewigkeit so, in einer Haltung, die für ihn nicht bequem sein konnte. Erneut versuchte sie sich zu bewegen und schaffte es, einen Fuß gegen den Sicherheitsrand zu stemmen. »Ich habe dich«, sagte Khym. »Es ist alles in Ordnung, Py.«
    »Du verstauchst dir noch die Schulter«, murmelte sie. Er hauchte ihr ins Ohr und tastete mit der Zungenspitze hinein, wie sonst in der Dunkelheit der Freiwache, so als wären sie wieder zwanzig und ganz jung. »Liebe Götter!« Sie holte Luft und geriet doch wieder außer Atem. »Jetzt nicht, Khym.«
    »Kannst du dir eine bessere Zeit ausdenken?«
    Er konnte nicht, unter der Anspannung, die sie beide beherrschte. Aber er amüsierte sich, während sie auf das Vergessen zustürmten und deutlich zu erkennen war, dass er Schmerzen litt.
    »Verdammter Dummkopf«, sagte sie. »Ich liebe dich wie meine Schwester.« Es hörte sich töricht an. Aber es war die einzige Art, wie sie es ihm auf Hani sagen konnte, so dass er verstand, was sie meinte. »Habe ich immer schon.«
    »Ein Mann hat keinen Bruder«, sagte er. Er atmete schwer. Seine Stimme klang angespannt, während der kreischende Lärm des Schiffes andauerte und Khym seine lustlosen Aufmerksamkeiten fortsetzte. »Ein Mann ist allein. Ein Mann weiß normalerweise nicht einmal, dass das, was ich gefunden habe, überhaupt existiert. Nicht mehr allein zu sein. Nie mehr allein zu sein. Du hattest recht. Du hattest immer recht.«
    »Ihr Götter, ich wünschte, es wäre so.«
Ich wünschte, ich hätte recht mit dem, was ich tue, was ich getan habe. Wir werden springen,

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