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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sein behauptete.
    »Bist du allein?«
Ihm hätte alles mögliche zustoßen können. Ein Bandit hätte ihn angreifen können. Irgendein Chanur-Jäger hätte ihn für einen Banditen halten können und vielleicht erst danach Fragen gestellt. Oder er hätte sich einer Gruppe von Chanur-Hirten anschließen können, die ihn vielleicht sympathisch fanden, aber nie geglaubt hätten, dass er ihr Nachbar war. Ein Lord trat nie ans Licht der Öffentlichkeit. Außer um einen anderen herauszufordern. Und Chanur und Mahn, alte Verbündete, hätten einander niemals herausgefordert. Damals nicht.
    Ihr Götter,
hatte sie bei all dem gedacht,
ich bin einem Dummkopf versprochen, aus einem Haus voller Dummköpfe, die auf ihren Hintern sitzen und ihrem eigenen Lord nicht auf der Spur bleiben können.
    »Es ist nicht weit«, sagte er und deutete hinter sich, wo Mahn-Land lag.
    Ihr Götter, wenn ich dich nicht besser verwahre!
hatte sie in diesem Moment gedacht, aber gleich auch erkannt, dass sie es selbst tatsächlich nicht besser machen konnte. Sie blieb ja nie zu Hause. Sie musste den anderen Frauen und seinen Schwestern und Kusinen vertrauen, die eindeutig nicht mit ihm fertig wurden.
    In diesem Haus muss ich an ein paar Schädel klopfen. Will ich mich wirklich dort einmischen? Wenn ich weniger dumm wäre, würde ich sofort nach Hause gehen und ihn hier zurücklassen.
    Ihr Götter, er sieht gut aus, nicht wahr?
    Aber das tun auch ein Dutzend andere, die ich in der Wildnis finden könnte.
    »Ich mache das nicht ständig«, sagte er ernst. »Ich habe ihnen gesagt...
«
- eine Geste zurück zum Zentrum des Mahn-Landes
-,
»ich ginge in den Garten. Ich glaube, niemand hat sich davon überzeugt, ich wollte dich sehen...
«
    Er wusste, dass er sich falsch verhalten hatte. Er wusste, dass er einen schlechten Eindruck machte. Er wusste, dass er sogar einen gefährlichen Fehler begangen hatte, falls sie sich beleidigt fühlte, zu ihrem Clan zurückkehrte und sich Gedanken darüber machte, eine wie leichte Beute ein solcher Dummkopf für ihren Lord wäre. Dann konnte es gut sein, dass er als junger Dummkopf starb und Mahn in Gefahr geriet - sofern sie entweder skrupellos war oder aufrichtig empört. Er wusste das und machte sich Sorgen, jetzt, wo es zu spät war. Er konnte ihr das Genick brechen, wenn er sie erwischte, aber es war nicht wahrscheinlich, dass es ihm gelang. Sie war damals schnell gewesen und hatte auch danach ausgesehen; und sie hätte ein Messer oder sogar eine Pistole haben können (hatte sie auch); und sie verfügte über den Vorteil ihres Clans, der ihn unter allen Umständen getötet hätte, nur, weil er dort aufgetaucht war, der aber auch unter Anklagen schwerer Verbrechen seine Schwestern und seine Familie enteignen und heimatlos machen konnte. Das alles war ihm klar. (»Ich dachte, du würdest zurückgehen«, sagte er in späteren Jahren. »Ich dachte, wenn du das tätest, müsste ich eine Herausforderung aussprechen. Und du würdest mich hassen. Also konnte ich das auch nicht machen. Ich würde mein ganzes Leben mit dem Versuch zubringen, dich zurückzugewinnen.«)
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß, hier an diesem abgelegenen Ort, wo nur sie beide wussten, was geschehen konnte. Sie legte die Ohren an und richtete sie langsam wieder auf, als sie sah, wie seine herunterklappten. »Huh«, sagte sie. »Nun, du hast dich im Grenzverlauf geirrt.«
Selbst ein Mann wusste im allgemeinen, wie es
damit
aussah. Das Zucken seiner Ohren verriet ihr, dass er es tatsächlich wusste und die Grenze absichtlich überschritten hatte. Zwei Berge machten den Unterschied. Der auf Chanur-Land bot zufällig die bessere Aussicht. Und Pyanfar trat dicht an Khym heran und fasste ihn mit beiden Händen an, was nur Ehefrauen und Schwestern tun konnten, ohne ihn damit zu beleidigen.
    Sie waren Mann und Frau, bevor sie ihn nach Hause brachte, dort draußen an der Grenze des Chanur-Landes, als wäre sie eine landlose Schurkin und er ein gleichermaßen landloser Bursche voller Hoffnungen. Sie wusste, wen sie geheiratet hatte, bevor sie dort eintraf. Einen Romantiker, der ihr, mochten die Götter ihr helfen, tausend Fragen stellte, wie es im Weltraum war, wohin sie dort flog, wie lange sie blieb, ob sie ihn jedes Mal besuchen würde, wenn sie zurück auf dem Planeten war.
    Er war so unbefangen und leichtsinnig, und eine wahre Enzyklopädie von Trivialitäten und Naturwissenschaften. Er stocherte gerne unter

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