Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
Zusammenstoß mit den Kif und diesem mahen Jäger hatten. Der ganze Pakt hat Gerüchte gehört, die Menschen kämen und Sie wären darin verwickelt.« Ihre Stimme war fast nicht mehr zu hören. »Um Handelsverbindungen herzustellen, vielleicht. Vielleicht auch etwas anderes.«
»Wer hat das gesagt?«
»Ich weiß nicht, wer es gesagt hat. Es ist alles vorbei. Und der Vertrag und der
Han...
Was werden Sie
unternehmen,
wenn wir auf Anuurn sind,
Ker
Pyanfar?«
Eine Spur von Panik, von nackter Angst.
Ich geb dir keine Schuld, Kleine. Überhaupt nicht.
»Die Mahendo‘sat sind im Begriff, die Sache zu Ende zu bringen«, brummte Pyanfar. »Wir kennen die Planungen. Es ist alles ein götterverlassenes Durcheinander. Aber wir haben diese eine Hoffnung. Tatsache ist, dass der Kif, der den Treffpunkt angegriffen hat, sich ungefähr so viele Sorgen macht wie wir. Das haben wir uns zunutze gemacht. Nur das hat uns ermöglicht, dort herauszukommen.«
»Weiß unser Käpt‘n das?« fragte Fiar.
»Über die Mahendo‘sat? Weiß nicht.«
»Nein«, sagte Haral. »Ich habe
Ker
Sirany über den Betrieb und den Kurs unterrichtet - und über die Tatsache, dass wir und die Kif nicht warm miteinander sind. Über mahen Angelegenheiten habe ich nichts gesagt.«
Das stimmte. So hatte es im Betriebslog gestanden. Vor dem Sprung. Pyanfar vergaß inzwischen manches. Sie stopfte sich mehr von dem Sandwich in den Mund. Gab Haral einen Wink, die gleich verstand und erzählte, was sie sonst noch wusste. Die Ohren der Taurans fielen herab, stiegen wieder hoch, wurden angelegt.
»Sprechen Sie mit Ihrem Käpt‘n«, sagte Pyanfar, »bevor Sie hinuntergehen. Ich will Ihnen noch etwas sagen. Sie machen die Schicht mit meiner Besatzung. Tully hier gehört mit zur Besatzung. Teilt das Quartier mit uns während dieser Schicht. So lautet mein Befehl.«
»Arbeiten!« protestierte Tully. »Ich wach, arbeiten.«
»Sei still! Du gehörst zu meiner Schicht, und dabei bleibt es! Wenn du mir Schwierigkeiten machst, stecke ich dich zu Skkukuk .« Sie schluckte wieder eine Mundvoll Gfi hinunter, und ihr schauderte. »Ich habe keine Zeit; wir alle haben keine Zeit.« Geran stolperte hinaus, mit zwei Tassen, die ihr Khym gereicht hatte, für sie selbst und Chur. »Wir müssen nach Anuurn, darum geht es. Unsere Geschütze könnten alles sein, was Anuurn auf seiner Seite hat, verstehen Sie?«
Die Taurans richteten die Ohren auf und senkten sie bestürzt wieder ein wenig. Und vielleicht, vielleicht glaubten sie jetzt ein klein wenig mehr.
Eines ihrer Schiffe war bereits verloren. Pyanfar hätte viel darum gegeben, wenn die
Mondaufgang
verspätet doch noch eingetroffen wäre, in welchem Zustand auch immer. Und darauf konnten sie zunehmend weniger hoffen.
Pyanfar schob sich vom Tisch zurück und stopfte die Sandwichverpackung und den leeren Becher in den Müllschlucker. Sie folgte einer automatischen Steuerung, wie die
Stolz.
Programmiert. Niedere Gehirnfunktionen.
Auf dieselbe Weise drehte sie sich um und schlenderte durch die Brücke, wo eine fremde Besatzung arbeitete und so seltsam wirkte, als wäre sie mahen. Oder menschlich. Sirany Tauran nahm Pyanfars Anwesenheit zur Kenntnis, und Pyanfar kippte die Ohren zurück und erwiderte ihr Nicken, bevor sie hinausging und den Korridor hinunter.
Es war wohl nichts weiter schiefgegangen. Wenn doch, hätte Sirany es gesagt. Die Tauran-Crew würde etwas hinsichtlich der Interschiff-Verbindungen unternehmen, um eine chiffrierte Warnung vor mahen Schiffen weiterzugeben. Oder was immer sie über ihre Situation weitergeben konnten. Solange die
Aja Jin
neben ihnen flog.
Pyanfar blieb an der offenen Tür zu Churs Kabine stehen. Geran stand darin neben dem Bett. »H‘lo«, sagte sie und war sich nicht sicher, ob Chur darauf reagierte. »Heh, wir haben den schwierigen Teil beinahe hinter uns, Kusine, also halte durch, ja? Mit uns ist alles in Ordnung. Wir schaffen es!«
Sie ging in die eigene Kabine, durchquerte sie einmal und fiel mit dem Gesicht vornüber aufs Bett. Sie brachte noch die Koordination auf, um nach der Konsole neben dem Bett zu greifen und das Sicherheitsnetz einzuschalten, das sich daraufhin über sie legte. Das durfte man nie vergessen. Niemals kam einer alten Raumfahrerin der Reflex abhanden, Korridore möglichst schnell hinter sich zu bringen, offene Bereiche zu meiden und sichere enge Stellen aufzusuchen, für den Fall, dass das Schiff plötzlich manövrieren musste. Sonst konnte es zu gebrochenen
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