Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
und dort die Botschaft einer dreiseitigen Konferenz zu überbringen, von Pyanfar selbst, von Jik, von Ehrran.
Ehrrans Einverständnis, gemeinsam mit ihnen in kifischen Raum einzufliegen.
Zweites Log-Segment: ein anderes Datum, ein anderer Augenblick. Ein Gespräch zwischen der
Stolz
und der
Ehrrans Wachsamkeit,
ein Verwandtschaftsersuchen um medizinische Hilfe - abgelehnt, abhängig gemacht von der Auslieferung der Tahar-Besatzung aus Chanur-Gewahrsam. Dann gewährt, als die
Stolz
im Log einen Notfall vortäuschte und sich mit der
Aja Jin
in Verbindung setzte.
»Fassen Sie das zusammen!« wies Pyanfar Sif an. »Es geht an jedes Hani-Schiff hier draußen. Dann umreißen Sie kurz das ganze verdammte Logbuch und schicken es direkt anschließend an Gaohn. Weisen Sie sie an, es hinunter ins Anuurn-Archiv abzustrahlen. Geben Sie ein Ersuchen zur Freilassung Ayhars zu Protokoll. Wir wollen doch mal sehen, ob der
Han
wenigstens dieses eine Mal begreift, was hier draußen vorgeht. Verschlüsseln Sie die Log-Sendung. Vieles können wir vor kifischen Zeugen nicht offen sagen, aber der Rest müsste reichen, um diesen Dummkopf zu hängen. Wir bremsen, um die Antwort abzuwarten.«
»Bei den Göttern, das reicht wirklich«, sagte Sirany. »Sif, schick es an die
Fleiß
und all die anderen. Langsamer werden und abwarten. Meldung folgt.«
Der Alarm ging los. Die Warnung, sich zu sichern. Die
Stolz
bereitete sich auf das Bremsmanöver vor. Weitere Chanur-Besatzungsmitglieder warfen sich in die Sessel, Haral und Khym und Geran, die vom Oberdeck kamen, nahe genug, um die freien Plätze noch zu erreichen. So müde, dass sie kaum noch etwas sehen konnten. Ihr Götter, ja. Pyanfars Kopf war auch schon zu schwer, um ihn noch aufrecht zu halten. Ihre Hände zitterten auf dem Pult. Sie hätte sich nicht zugetraut, jetzt eine wichtige Steuerung selbst durchzuführen.
Dank den Göttern für Tauran.
»Käpt‘n.«
Tirun meldete sich über Kom, die Stimme angespannt unter dem Druck der Bremsphase.
»Gib uns kurz die Möglichkeit, und wir kommen hinauf!«
»Negativ, negativ, bleibt da unten! Wenn ihr den Scanner unten auf dem Monitor verfolgen wollt, könnt ihr das tun. Ich will, dass ihr euch ausruht, verstanden?.
»Käpt‘n
...«
»Tu, was ich sage, Tirun! Widersetz dich nicht! Nehmt Tranquilizer, wenn ihr müsst. Ich brauche euch später, verstanden?«
Eine Verzögerung.
»Tranquilizer. Ich meine das wirklich, Tirun. Muss ich erst hinunterkommen?.
»Nein, Käpt‘n.«
Laut und deutlich.
»Aber wir brauchen das nicht. Darf ich dich fragen...
«
»Ihr Götter, helft mir!« Stimme und Atem versagten Pyanfar beinahe. »Geh aus dem Kom! Um der Götter willen, Kusine, lass mich in Ruhe!.
»Aus, Käpt‘n.«
Kurz und knapp. Sie ging sofort aus der Verbindung.
Pyanfar senkte den Kopf auf die Hände.
War ich schroff? Ich wollte nicht schroff sein. Ich rufe sie wieder an. Ich sage ihnen...
O ihr Götter! Was soll ich ihnen denn sagen?
Mein Verstand funktioniert nicht. Das ist es. Ich kann nicht richtig denken. Wenn ich sie wieder anrufe, wissen sie, wie daneben ich bin.
Und dann würden sie besonders gut schlafen, nicht wahr, Pyanfar?
Das da unten sind Profis. Keine Kinder. Keine Stationsbewohner. Tirun weiß, was ich ihr sagen wollte. Sie wird etwas einnehmen, wenn sie es nötig hat. Ein Profi.
Muss Hilfy und Tully im Griff behalten. Meine jungen Dummköpfe. Meine ergebenen jungen Dummköpfe.
Wo steckt Chur? Wo steckt Chur in diesem Durcheinander?
»Geran, ist jemand bei Chur?«
Gerans Ohren kippten herunter. »Sie haben sie mit nach unten genommen. Ins Besatzungsquartier.«
Also in Sicherheit und nicht allein. Wenigstens eine Last, die nicht auf meinen Schultern liegt.
Dann: »Eine Meldung von der
Wachsamkeit«,
murmelte Sif. Daten erschienen auf ihrem ersten Monitor. Reichlich Worte.
Es war genau das, was Pyanfar erwartet hatte. Selektierte Log-Eintragungen. Zwei Schiffe, die ihre Log-Segmente wie Strahlfeuer austauschten. Wahrheit und Gegenwahrheit. »Verdammter Dummkopf«, murmelte Pyanfar. Manches von dem, was sie da las, konnte sich bei den Kif als explosiv herausstellen.
»Wir haben noch dieses Gespräch mit Sikkukkut«, erinnerte sie Haral.
»Spar das auf!« antwortete Pyanfar. »Kifische Ohren hören mit. Falls Sikkukkut hier das Gesicht verliert, können wir Probleme bekommen, mit denen wir nicht mehr fertig werden.«
»Sfik«,
warf Khym ein. »Es ist die
Chakkuf,
über die wir uns Sorgen machen müssen, nicht wahr?
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