Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
Sif.
Pyanfar nahm es bedächtig zur Kenntnis, aber dann empfand sie es wie eine Welle aus Kälte und Wärme.
Meine Götter, es funktioniert! Was mache ich da?
Jik! Verdammt noch mal, Jik, was macht ich da?
»Ruft die Clans vor uns an! Bittet sie, nach Gaohn zurückzukehren und dort sicherzustellen, dass Ayhar freigelassen wird!«
»Aye«, sagte Sif. »Geht ab.« Und einen Moment später fügte sie hinzu: »Llun antwortet. Die Freilassung der Ayhar-Crew ist in die Wege geleitet. Die
Wohlstand
wird gewartet. Llun schickt Grüße,
Ker
Pyanfar, und fragt, was mit den Kif ist. Zitiere:
Was haben wir zu erwarten?
Zitat Ende.«
Pyanfar wurde vor Erleichterung schwindelig. Sie testete das Gefühl für einen Moment und spielte diese Durchsage in ihrem Kopf noch einmal ab, um herauszuspüren, ob das wirklich gesagt worden war oder ob es sich um eine von dem Stimulans erzeugte Halluzination handelte.
Gute Nachrichten, meine Götter! Es funktioniert weiterhin!
»Wir fliegen ein. Sagt ihnen das! Sagt ihnen, ich käme zu einer Konferenz herein, und falls irgendwelche Mitglieder des
Han
mit einem Shuttle vom Planeten heraufkommen wollen, so sind sie willkommen. Sagt ihnen, dass keine Gefahr von Streitkräften ausgeht, die mit mir gekommen sind, wiederhole,
mit
mir! Ende der Durchsage. Nur das,
Ker
Sifeny.«
»Verstanden. Eine neue Anfrage zu dem Befehl an die Schiffe vor uns?«
»Sagen Sie ihnen, sie sollen sich bereithalten. Braucht Llun Hilfe auf der Station? Fragen Sie sie danach, während Sie schon dabei sind.«
Ich werde konfus. Ich denke nicht mehr richtig: Ich bin eine Gefahr hier oben! »Ker
Sirany, ich übergebe die Schiffsführung. Um die Politik kümmere ich mich weiter. Sie und die anderen Kapitäne - alle anderen...« Sie winkte verzweifelt. »Kümmern Sie sich um den Rest.« Sie tastete nach dem Gurt und versuchte aufzustehen.
»Soll ich Ihnen helfen, Käpt‘n?« Sif streckte die Hand aus und packte sie am Arm.
»Ker
Haral!«
Ich komme gut zurecht, danke!
Und die ganze Brücke wurde erst grau und dann dunkel.
Gespräche über Betriebsfragen. Alles ruhig. Sie rappelte sich mit Hilfe des Sessels wieder auf und klammerte sich an die Rückenlehne.
Alles wurde grau, dann für einen Moment dunkel. Und das Blut rauschte ihr in den Ohren. Jemand trat zu ihr. Jemand hielt sie fest. »Möchtest du gehen?« fragte Haral.
»Ich gehe.« Die Beine waren so gefühllos wie totes Fleisch. Das Gleichgewicht war dahin. Haral hielt sie an einer Seite, Khym an der anderen.
Es war ein langer, langer Weg bis zu ihrer Kabine. Die Lichter im Korridor schlängelten sich wie das Rückgrat einer leuchtenden Schlange.
»Sie hat es einfach zu weit getrieben«, sagte Haral. »Ich habe sie schon einmal bei Ajir so erlebt.«
Lügnerin. Da war ich betrunken. Ich habe Angst, Hal. Ich habe keine Kraft mehr, und sie brauchen mich.
»Ich habe sie!« Als das ganze Universum plötzlich heftig umkippte. Khym schleppte sie weiter, einen Arm um sie gelegt. Genauso gut hätte sie fliegen können, kopfunter und seitwärts.
Dann das Bett. Matratze. Laken. Kissen.
»Churs Kabine«, sagte Gerans Stimme, heiser und nach Luft schnappend und völlig erschöpft. »Haral, sag es ihnen! Wir können dort unterkommen.«
Jemand landete neben ihr im Bett. Ein dumpfer Schlag. Das Sicherheitsnetz summte und klickte.
Dann war es dunkel.
Bis sieh die Schwerkraftrichtung veränderte und Pyanfar wach wurde, mit einem reflexhaften Griff der Krallen in das, was nicht die Matratze war, sondern sich als ihr Mann herausstellte. Er zischte und drehte sich und fuhr hoch, als er wach wurde und weniger wog, als er eigentlich sollte, und die Schwerkraft in eine andere Richtung zog, als zu erwarten war. »Uuuh!«
»Wir legen an. Es ist in Ordnung, alles in Ordnung, wir sind auf Gaohn.« Gemurmel. Selbst das war nicht genügend Ansporn, sich in Bewegung zu setzen. Das Gehirn blendete wieder aus, denn die Last, die es zu schieben hatte, war zu groß. Weitere Wechsel der Schwerkraftrichtung. Klirren und Schlagen. Es wäre nicht sicher gewesen, wenn sie jetzt aufstand, bei dem Zustand, in dem sie sich befand. Es war klug, einfach liegenzubleiben und noch die paar Augenblicke vor sich hinzudösen, die sie finden konnte. Bevor die Geräusche der Greifer sie darüber informierten, dass sie gesichert waren. Dann war es Zeit, auf die Beine zu kommen und sich zu waschen.
Das Sicherheitsnetz zog sich summend zurück. Fiar stand über ihnen, ein Tablett in Händen, und sie
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