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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Händlerfarben, gefolgt von einem ganzen Haufen, der in einer auseinandergezogenen Kette durch den Gang hinter ihnen kam, viele darunter in schwarzen Hosen. Sie sickerten durch die Trümmer der zerstörten Drucktüren.
»Schießt über ihre Köpfe!«
Sie feuerte einen Schuss an die Decke ab, und Plastikvertäfelungen nahe der zerstörten Tür zerplatzten in kleine Stücke und Rauch, in einen donnernden Hagel, der vor dem Ansturm über den Boden hüpfte und ihn zupflasterte.
    »Halt, halt!« wurde auf der anderen Seite gebrüllt. Sie winkten, und einige der Kaufleute wichen zurück und prallten mit dem Ansturm von weiter hinten zusammen. Nur ein paar Hartnäckige drangen weiter vor und streckten dabei die Hände aus, so dass man sie deutlich sehen konnte. »Sfauryn!« rief eine Hani und benannte ihren Clan, einen Stationsclan. Es waren wirklich Kaufleute, und sie hatten nichts mit Ehrran zu tun.
    »Wir sind Chanur!« rief Tirun zurück, das Gewehr im Anschlag. »Bleibt, wo ihr seid!«
    Der Druck von weiter hinten war zum Stillstand gekommen, dort, wo zwei Fluten im Gang auf einandertrafen
-
eine, die durch die zerstörten Türen vorzudringen versuchte, und eine andere, die sich panisch zurückziehen wollte. Die wenigen, die vorne geblieben waren, zögerten unter der letzten Tür, den auf sie gerichteten Waffen gegenüber.
    »Ehrran hält die Zentrale!« rief die Sfauryn.
    »Wollen Sie etwas dagegen unternehmen?« schrie Pyanfar zurück.
    »Wir versuchen zu helfen! Ihr Götter, worauf zielen Sie? Leute aus der ganzen Station versuchen, dorthin vorzudringen!«
    »Das wird aber auch Zeit!« Pyanfars Herz hämmerte, und das Blut in den Augäpfeln zog sich grau und rot durch ihr Blickfeld. »Wenn Sie die Sprechanlagen in Gang bringen können, dann benachrichtigen Sie die anderen Stockwerke!«
    Die Llun sind bei uns – sie haben einen tragbaren Kom dabei, sie haben ein paar Gewehre besorgt ... Es sind Llun, dort hinter uns, Chanur. Sie wollen nicht irrtümlich beschossen werden!«
    »Nehmt sie mit!« rief Pyanfar. Ihr Götter, wie weit war es mit ihnen gekommen, wenn das Schwarz von Immunen zu einem Ziel im Kampf wurde? Pyanfar lehnte sich an die Wand und senkte das Gewehr. Blinzelte heftig, um den Schleier vor ihren Augen zu beseitigen. Sie wollte eine Zeitlang rasten. Hier abwarten, bis die Verstärkung organisiert war. Llun! Ehrlich wie ein Sonnenaufgang, und dank den Göttern aus eigenen Motiven handelnd! Sie hätte sich eigentlich darauf verlassen können, dass sie schon seit geraumer Zeit etwas unternahmen.
    Aber es konnte immer noch passieren, dass man auf sie schoss, wenn sie den Raumfahrern weiter vorn unter die Augen kamen. Jemand in Raumfahrerblau musste nach vorne gehen und diejenigen, die bereits im Treppenhaus waren, darüber informieren, dass es Freunde waren, die von hinten herankamen. »Wer von uns kann noch laufen?« fragte Pyanfar und musterte forschend eine müde Ansammlung Chanur-Gesichter. Ihnen allen hingen die Ohren herab, das Fell stand in schweiß-feuchten Spitzen ab und war blutig von den herumfliegenden Splittern.
    »Ich«, keuchte Hilfy. »Ich kann noch!«
    »Du hast deine Chance, dich als Dummkopf zu beweisen! Los! Verschwinde, und
sei vorsichtig!«
    Hilfy war schon unterwegs, die Ohren angelegt, eine geschmeidige junge Frau, die den Korridor entlangflog, während die herumbrüllende Verstärkung sich organisierte und vorrückte.
    Die Flut sickerte durch die Trümmer der Tür, über die klappernden, angesengten Scherben cremefarbenen Kunststoffs, die einmal Bestandteile der Decke gewesen waren. Sie drängte weiter, vorbei an einer Handvoll schmutziger und schwerbewaffneter Hani, die sich an die Wand drückte und sie vorbeiwinkte.
    »Früher einmal«, sagte Pyanfar und hockte sich hin, als die letzten vorbei waren. Sie hielt die schwere Schusswaffe zwischen den Knien. Haral, Geran und Khym saßen auch bereits. Tirun lehnte an der Wand und sackte langsam in die Hockstellung hinab. »Früher einmal wäre ich selbst durch den Korridor gelaufen.«
    »Heh«, sagte Khym mit heraushängender Zunge. Er leckte sich die Lippen und holte tief Luft. »Mit dem Alter kommt die Klugheit, wie?«
    »So ist es«, meinte Haral und blickte besorgt den Korridor entlang, in die Richtung, in die Hilfy gelaufen war.
    Hilfy mit dem einen Ring und furchtbar vielen Narben, und mit einem guten Teil mehr Verstand, als der Balg früher in seinem behüteten Leben je gehabt hatte. Hilfy, die Veteranin von den Kefk-Docks und

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