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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hinauf, immer weiter, bis ihr die Knochen weh taten und das Gehirn vor Luftmangel pochte. Hilfy Chanur hatte sich an die Spitze des Trupps gesetzt,
nachdem
sie Teile des Llun-Aufgebots während des Aufstieges in jeden verfügbaren Korridor geschickt hatte, um weitere Stationsbewohner aufzusammeln und sie in wieder andere Korridore zu schicken. Wer das Zentrum einer stadtgroßen Raumstation in der Hand hielt, hatte einen entscheidenden Vorteil: Er kontrollierte allein die Versorgung mit Wärme, Licht und Luft. -Ehrran tat das jetzt.
    Aber der Besitz der Zentrale brachte auch einen herausragenden Nachteil mit sich: Die Zentrale war nur
eine
kleine Sektion, und eine Raumstation von den Ausmaßen einer Stadt hatte viele Bewohner, die aus allen Korridoren auf diesem einen Punkt zusammenströmen konnten, aus allen Durchgängen - jeder Clan auf der Station, wild entschlossen, wieder den Llun die Kontrolle von Systemen anzuvertrauen, mit denen nur sie umgehen konnten, die eingedrungenen Ehrrans jedenfalls offensichtlich nicht.
    Falls es Llun waren, die unter vorgehaltener Waffe dort jetzt arbeiteten, so taten sie das alles nur sehr widerstrebend, und Ehrran hatte nur ihr Wort für das,
was
sie mit den Kontrollen anstellten.
    Dummköpfe, würde Tante Pyanfar sagen. Die Führung einer Raumstation unterschied sich sehr von der eines Sternenschiffes, also nützte es Ehrran auch nicht viel, wenn sie in ihrem dortigen Aufgebot erfahrene Raumfahrer hatte. Aber es waren wohl zum größten Teil Grundling-Ehrrans, Schwarzhosen, deren Hauptaufgaben darin bestanden, Handelsbüros zu leiten und den Naurs und anderen Alt- und Neureichen die Füße zu lecken.
    Tante Rhean war beim Aufstieg neben Hilfy. Ihr Vater folgte ihr dicht auf den Fersen, grauer und älter geworden während der Jahre, in denen die
Stolz
unterwegs gewesen war. Und irgendwo hatten sie zwei weitere Männer aufgesammelt, junge Llun, die irgendwo im Bereich von Ebene fünf aufgetaucht und zwischen sie gestürmt waren, verbunden durch eine Kameradschaft, die sie sehr von den Männern gewöhnlicher Clans unterschied - denn sie waren Immune, für ihr ganzes Leben unbelastet von Herausforderungen und ohne jede Hoffnung darauf, Nachfolger des eigenen Lords zu werden, abgesehen vom ältesten aus ihren Reihen. Sie waren herangestürmt, für einen Augenblick des Wiedererkennens stehengeblieben, da sie wahrscheinlich vom Kommen des anderen jeweils nichts gewusst hatten und sicherlich eingeschüchtert waren durch Kohans ältere, planetare Präsenz. »Kommt mit, verdammt!« hatte Kohan ihnen zugerufen, und sie hätten sich zusammengetan und waren mitgekommen, mit viel Gebrüll und gespielter Tapferkeit, wie zwei Heranwachsende auf der Jagd. Auch bewaffnete und erfahrene Llun-Frauen waren dabei in diesem letzten verzweifelten Kampf um Gaohn. Und alles strömte genau in Ehrrans Schoß. Falls die gefangenen Llun in der Zentrale willens gewesen wären, hätten sie wenigstens die Beleuchtung abschalten und die Station von den Taschenlampen abhängig machen können, die die Llun und die Stationskaufleute und einige der Raumfahrer in ihrer Voraussicht mitgebracht hatten. Sie hätten ganze Docksektionen einer Dekompression unterziehen können, hätten damit einen gewaltigen Verlust an Leben bewirken können. Sie hätten die Lagedüsen der Station feuern und die Schwerkraft beeinflussen können. Sie hätten die Sonnenkollektoren schwenken und einige der großen Spiegel dazu verwenden können, es der
Licht der Chanur
ungemütlich zu machen. Vielleicht hatte Ehrran sogar mit vorgehaltener Waffe darauf gedrängt.
    Aber nichts davon war geschehen.
    Der Eingang zur zwölften Ebene lag vor ihnen. Verschlossen. Natürlich war er verschlossen. Eine der Ehrrans hatte es wahrscheinlich manuell getan. Sicherlich hielten sie die Korridore dahinter, die jetzt noch zwischen den Angreifern und der Zentrale lagen.
    »Zurück!« schrie Hilfy, und die Hani vor ihr wichen zur Seite aus und duckten sich auf die Treppe, so gut es ging und soweit sie dort Deckung finden konnten. Eine AP verstreute einen Hagel von Splittern in der Umgebung, wenn sie etwas traf. Und diese Tür ging ebenso zu Bruch wie die anderen. Als Hilfy wieder die Augen öffnete, war das Fenster zerschmettert. Ihr Gesicht, die Arme und der Körper bluteten aus Wunden, die kleine Trümmer geschlagen hatten. Wirbelnder Rauch drang durch die zerstörte Tür, und rotes Sperrfeuer aus Lasern brannte kleine Löcher oben ins Treppenhaus.
    Zum ersten

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