Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
intensiv.
Bislang erweist sich Chanur als verlässlich. Unterstützung für diese Agentin muss auf allen Ebenen mit äußerster Diskretion betrieben werden. Ich würde sie nach Maing Tol schicken, aber ich sehe keine Möglichkeit, das gegen Sikkukkuts Einwände oder in Anbetracht von Ehrrans gegenwärtiger geistiger Verfassung zu tun. Deshalb bleibt Chanur bei uns, und ihr Schutz hat höchste Priorität. Besonders alarmierend ist Sikkukkuts Werben um Chanur. Einfluss wird aufgeboten werden müssen, um dem entgegenzuwirken...
Pyanfar wandte den Blick von der Übersetzung auf dem Bildschirm ab, und Jik, der inmitten eines Rings von Chanur an der Kom-Station der Brücke saß, zuckte gequält die Achseln, als sie die Ohren anlegte. »Welche Art von Einfluss?«
»Geld«, sagte Jik schwach. »Schulden. Wie vielleicht - ah, Pyanfar, ich nicht arrangieren diese Sache. Das
Regierungssache.
Sie auch helfen. Wer reparieren Ihre Schiff, ah? Wer bestechen Stle stles stlen, geben Ihre Lizenz zurück?« Er sah sich um, blickte von Gesicht zu Gesicht, sah hin, als Khym eine mächtige Hand auf die Rückenlehne des Sessels legte, und starrte hinauf in Khyms funkelndes Gesicht, bevor er es sich anders überlegte und sich wieder Pyanfar zuwandte. »Nicht gut, lesen dieses Botschaft«, meinte er. »Verdammt, Sie lesen Post, Sie werden finden Zeug, was nicht alles stimmen. Wahrheit, Wahrheit ich kann nicht sagen in Brief... Was Sie wollen, ich schreiben an Persönlichkeit, sagen ich wollen helfen Freund, sagen ich wollen, dass Regierung tun Freund Gutes? Nein. Ich machen auf ruhige Art. Ich drängen machen Persönlichkeit Ihres Freund, ich drängen halten Sie heraus aus Schwierigkeiten, ich liegen auf Knie bitten Persönlichkeit behandeln Chanur richtig...« Er streckte die Hand aus und machte eine zweifelhafte Geste in Richtung des Bildschirms. »Das da, das sein
Beweis
vor Gesetz. Sie wissen, was ich wollen sagen. Sie nicht schreiben nieder selbe Sache. Nicht wollen, dass Feinde bekommen, nicht Kif-Feind, nicht Hani-Feind, nicht Mahe, nicht Stsho. Gott, Pyanfar, Sie wissen, was ich versuchen sagen.«
Sie sah ihn trostlos an, bemerkte das Zittern in seiner Hand und den Schmerz in den Zügen um Augen und Mund, sah... Vielleicht
wollte
sie an den verdammenden Worten auf dem Bildschirm vorbeisehen.
»Ich weiß«, sagte sie, und sie sah, wie das Zittern in seinem Arm schlimmer wurde, bevor er ihn senkte. Stolzer Jik, eitler Jik, gezwungen, Stellungnahmen abzugeben, die er lieber nicht abgeben wollte, nicht aufgrund irgendeiner Drohung, nur für die Hoffnung auf Hilfe von Freunden, die er hintergangen hatte, während sein Schiff als Geisel gehalten wurde und mehr als nur seine Reputation auf dem Spiel stand. Was sie sah, tat weh. Und sprach deutlicher als alle Beteuerungen. »Ich weiß, wir stecken beide in Schwierigkeiten. Haral, wie steht es mit unseren Verbündeten da draußen?«
»Die
Aja Jin
und die
Mondaufgang
berichten beide, dass alles nach Plan läuft. Ich meldete unsbezüglich dasselbe, alles klar an Bord.«
»Damit haben wir Kesurinan berichtet, dass es Ihnen gut geht«, brummte Pyanfar Jik zu. »Worin bestand also die Hoffnung - mich wegzuschicken, etwa zu dem Zeitpunkt, wenn Sie mit Sikkukkut den Sprung zum Treffpunkt machten?«
»Wir nicht wollen verlieren Sie«, sagte Jik.
»Ich sollte mich geschmeichelt fühlen«, sagte sie mit rauer Stimme und blickte zu den anderen auf. Tully war bei ihnen auf der Brücke. Alle waren da, außer Skkukuk . Wie gewöhnlich entging Tully das, was gesagt wurde. Er wirkte verwirrt. Das gleiche galt für die Besatzung, die obendrein kurz davor stand, wütend zu werden. »Wir haben einen Wert für die Mahendo‘sat«, sagte Pyanfar. »Sie schätzen es, wenn ihre Freunde am Leben bleiben. Die Götter wissen, was sie sonst noch wollen. Es ist nur fair, schätze ich. Bestimmte Mahendo‘sat stehen auch in unserer Gunst höher als andere. Daran ist soweit auch nichts verkehrt. Ihr habt dienstfrei. Die ganze Crew. Seht zu, dass ihr eine gute Mahlzeit in die Bäuche bekommt! Die Götter allein wissen, was auf uns zukommt. Im Nav haben wir mehr Ziele als nur den Treffpunkt gespeichert. Falls sie nötig werden.« Sie blickte zu Jik. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und faltete die Hände auf dem Bauch, zeigte dabei ein wenig mehr als seine übliche Lässigkeit. Sein Blick wirkte müde. Aber wenigstens sah ihm die Geste ähnlich, so ungepflegt er auch war und so sehr ihm sein üblicher Staat
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