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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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fehlte.
    »Sie auch«, sagte Pyanfar. Und für einen Moment senkte Jik die Lider halb über die Augen, die leise Andeutung einer Warnung.
    Geben Sie mir keine Befehle,
besagte es.
Ich habe genug davon.
    Na ja, es war Jik, und er tat schließlich nicht mehr, als dass er versuchte, einen Teil seiner Würde wiederzufinden. Pyanfar klappte die Ohren herab:
In Ordnung.
    Da löste er seine Hände wieder voneinander, stemmte seine steif werdende Gestalt aus dem Sessel und begab sich in die Obhut Tirun Arauns, die ihn zum Kombüsenkorridor führte.
    Dummkopf,
kritisierte Pyanfar sich erneut. Es war nicht nur Jik, dem sie vertraute. Er war ein Mahe, in den die übrigen Mahendo‘sat absolutes Vertrauen setzten, einer der wenigen von ihnen, die die Freiheit hatten, Entscheidungen über Lichtjahre hinweg zu treffen, über Entfernungen hinweg, die zu groß waren, als dass man die Zentralregierung über jede kleine Anpassung der Politik hätte befragen können. Er bewegte sich an Orten, wo Agenten keine Zeit für Konsultationen hatten, und ein Jägerkapitän wie Jik musste sich seine eigenen Gesetze machen und Verträge abschließen und vor Ort Schiffe dirigieren, gestützt durch die ganze Autorität der mahen Regierung.
    Der Begriff Persönlichkeit bedeutete mehr als nur ein Individuum auf Maing Tol und ein weiteres auf Iji. Persönlichkeit umfasste das gesamte Konzept, das für die Mahendo‘sat alles umschloss: Wenn ein Mahe recht hatte, dann war es ein Gesetz, dass er recht hatte, und wenn er einen Fehler machte, stürzte er von seiner Machtposition. Seine Vorgesetzten entfernten ihn aus seinen Privilegien. Und wenn der Fehler gar zu groß war, dann konnte es gut sein, dass der Vorgesetzte, der ihn ernannt hatte, selbst stürzte. Das konnte bedeuten, dass mehrere Agenten vor Ort tätig waren und entgegengesetzte Vereinbarungen trafen. Die brauchbarste würde bestätigt werden. Agenten, die zu deutlich für eine unbrauchbare Politik standen, würden ihre Macht verlieren, und die mahen Regierung funktionierte ungestört weiter.
    Doppeltes Spiel war die übliche Geschäftsordnung. Es bedeutete, sich gegenseitig zu verraten, jeden, außer den Vorgesetzten. Dass dieser seine Agenten beschützte, war das, was für Jiks Ehrlichkeit sprach, und für die Goldzahns, der geflohen war und Jik zurückgelassen hatte, weil er nicht anders hätte handeln können. Es erforderte wirklich so viele Jahre im Weltraum, damit eine alte Hani begriff,
wie
das funktionierte, und
dass
es funktionierte.
    Und es blieb immer noch die Frage, ob Jik eine Kehrtwendung bezüglich eines Abkommens, das er getroffen hatte, machen und es selbst widerrufen würde.
    Er hatte ein hartes Abkommen mit Sikkukkut geschlossen.
    Und ein gegenteiliges mit ihr.
    Sie machte ein finsteres Gesicht und folgte den anderen in die Kombüse, wo Tirun Jik bereits an den Tisch gesetzt hatte, wo Haral, Hilfy, Khym und Tully in den Schränken und im Eisschrank herumwühlten, um Schnellgerichte herauszusuchen. Das bittere Aroma von trockenem Gfi hing in der Luft; Tirun füllte gerade eine Kanne. Das Klappern von Wegwerfgeschirr aus Kunststoff war zu hören. Pyanfar stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch und blickte Jik in die Augen.
    »Ich habe eine Frage an Sie. Sagen wir einmal, Sie hätten zwei Abkommen geschlossen, Sie selbst höchstpersönlich. Und die Leute, mit denen sie sie geschlossen haben - geraten aneinander. Wie lösen Sie das Problem?«
    Jik runzelte die Stirn. Seine Augen tränten immer noch. Sein Schweiß roch selbst jetzt noch nach Ammoniak und Drogen. »Sie und Sikkukkut?«
    »Ich und Sikkukkut.«
    »Ich halten besseres Abkommen.«
    »Das, welches den Mahendo‘sat besser dient?«
    »Ah.« Er blinzelte und starrte sie wie ein müdes Kind an. »Immer.«
    »Hatte mich nur gefragt«, sagte sie. »Für alle Fälle.« Ihr fiel noch etwas ein, als sie sich zu einem Küchenschrank umdrehte und ein Päckchen getrocknetes Fleisch hervorholte.
    Jik hatte gerade die Wahrheit gesagt, aus welchen Gründen auch immer. Gegen seine Persönlichkeit und all ihre Interessen. Was ihn in mahen Begriffen zu einem unehrlichen Mann machte.
    Ihr Götter, was ist auf diesem Schiff in uns gefahren? Wir haben niemanden an Bord, der sich nicht in den Angelegenheiten des eigenen Volkes auf die falsche Seite geschlagen hätte
-
Tully, Skkukuk , wir alle von Chanur und Mahn; und jetzt rutscht auch Jik aus! Verrat ist ansteckend, das ist es!
    Sie besorgte sich eine Tasse und rümpfte die Nase,

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