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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Geran.
    Verängstigt! Gery, du würdest einen Monitor über die Grenze der Anzeige treiben.
    »Huhn«, äußerte Chur. »Was denkst du? Dass ich es nicht schaffe?«
    »Doch sicher, du schaffst es.«
    »Wie weit springen wir?«
    Gerans Ohren klappten herunter und richteten sich wieder auf. Sie hatte einen Zug um die Nase, der nach Schmerz aussah. »Nach Hause, irgendwann die nächsten Tage.«
    »Mehrfachsprung.
    »Glaube nicht.«
    »Vielleicht, wie?«
    »Götterverdammt, Chur...«
    Ich habe nicht die Kraft. Ich kann es nicht durchhalten. Seht sie nur an! Ihr Götter, seht sie nur an!
    »Hör zu! Kümmert ihr euch da vorne um euren Kram! Was wollt ihr? Wir bekommen es gut hin. Und setzt das Schiff nicht auf einen Felsen, ja? Ihr zieht an einem Strang. Was mich angeht, ich habe es gut hier hinten, wo ich gefüttert werde...
«
Der Monitor meldete sich wieder. Sie ließ ihn. »Wann isst
du
eigentlich? Denke auch an dich selbst! Soll ich mich denn noch darum sorgen, ob du da oben deinen Job bewältigst?«
    »Nein«, sagte Geran. Sie warf einen verstohlenen Blick auf den Monitor und sammelte sich, ernst wie ein alter Lord. »Ich will nur sichergehen, dass du alles in deinen Bauch bekommst, was du nur kannst.«
    »Du vertraust dieser Maschine nicht, stimmt‘s? Ich schließe ein Abkommen mit dir. Stell das verdammte Beruhigungsmittel ab, und ich versuche zu essen, hörst du?«
    »Sie bleibt so, wie sie eingestellt worden ist.«
    Der Monitor piepte wieder.
    »Die Götter sollen das verfluchte Ding rösten!« schrie Chur, und das Piepen nahm einen gleichmäßigen Rhythmus an. Geran streckte die Hand aus und schaltete die Unterbrechung ein, die den Zustrom des Beruhigungsmittels stoppte.
    »Sei ruhig!« sagte Geran.
    Chur sank wieder zurück. Die Schläfen taten ihr weh. Das Bild des Raumes wurde abwechselnd undeutlich und wieder klar, aber in seinem Zentrum blieb Geran unnatürlich deutlich sichtbar, wie beim Jägerblick, an den Rändern verschwommen.
    Ich kann mich nach Hause denken,
dachte Chur, was völliger Wahnsinn war, das Gefasel eines geschwächten Gehirns.
Ich muss mich nur am Schiff festhalten und komme mit ihm zusammen dort an!
    Es war verrückt, aber für einen Moment kam es ihr vor, als dehnte sie sich durch die Wände hindurch aus, als spürte sie die Aktivität des Schiffes, die Rotation der Kefk-Station, das Wirbeln der Sonne - eine Ausdehnung über ihre Grenzen hinaus, wie die Zeitdehnung im Sprung, wo Zeit und Raum sich neu definierten. Eine alte Raumfahrerin konnte diesen Weg nach Hause nehmen. Sie hätte es einem Grundling nicht erklären können, niemandem, der nicht selbst schon frei durch diese große Dunkelheit geflogen war - und sie hörte auf, Angst zu haben. Es war sehr gefährlich. Sie konnte die Ströme zwischen den Sternen sehen, bemerkte die Vertiefungen und die Löcher, die Untiefen und die Abgründe, die Planeten und Sterne erzeugten. Sie lächelte, als sich ihr Bewusstsein so weit ausgedehnt hatte und doch immer noch auf dem Schiff war.
    Ich kann den Weg nach Hause denken! Uns alle nach Hause bringen!
    »Chur?«
    »Ich werde bei euch sein«, sagte sie. »Mach dir keine Sorgen! Wünschte mir, sie könnten diesen verdammten Apparat auf die Brücke schaffen.« Sie schloss für einen Moment die Augen, schloss auch das nach innen gerichtete Auge, das der ganzen Unendlichkeit winkte. Dann blickte sie Geran ganz ernst wieder an. »Wann?«
    »Soll ich
ihn
wirklich bringen, Käpt‘n?« Es war nicht Tirun Arauns Art, Befehle in Frage zu stellen; aber diesmal hatte sie Grund genug, und Pyanfar senkte die Ohren und richtete sie wieder auf, zuckte auf eine Art die Achseln, dass Tirun die Ohren anlegte und bei ihren nächsten Worten leicht stammelte: »Ich meine...«
    »Skkukuk ist nicht der, über den ich mir Sorgen mache«, sagte Pyanfar ruhig. Sie standen vor dem Aufzug, auf dem oberen Hauptkorridor, und das Schiff summte und stampfte unter Tests und Schließungen, während es sich automatisch auf den Start vorbereitete. Und wenn es einen Platz gab, den Tirun jetzt hätte einnehmen sollen, dann war es vor ihren Pulten auf dem Unterdeck, auf der Frachtbrücke. Und die
Stolz
hätte eigentlich Fracht transportieren und dem ehrlichen Geschäft eines Kauffahrers nachgehen sollen. Aber diese Zeit war für sie vorbei. Vor ihnen lag nur etwas Schreckliches; und Pyanfar ging von einem Besatzungsmitglied zum anderen, unterhielt sich in gelassenem Ton mit ihnen, über Dinge, die getan werden mussten, aber niemals

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