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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Problem dar. Er denkt nicht richtig klar. Und ich auch nicht, was das angeht. Wir schalten sein Quartier auf Ops-Kom, wenn er aufwacht.
Vielleicht
lassen wir ihn auch wieder heraufkommen - das weiß ich jetzt noch nicht. Es ist
meine
Urteilskraft, der ich nicht richtig traue. Ich geh mich waschen und schlafe ein paar Minuten. Wie geht es dir?«
    »Mir geht‘s gut«, sagte Tirun. Es war die übliche Reihenfolge: Haral war die erste, die Gelegenheit erhielt, sich zu waschen, und die erste, die sich ein wenig ausruhte; es war Haral, deren Verstand am schärfsten und deren Reflexe am schnellsten sein mussten, denn sie war ihre Schaltstation. Und Haral kürzte im allgemeinen die eigene Ruhezeit, um damit welche für ihre Schwester zu erkaufen. »Wird aber trotzdem Zeit.« Und bevor Pyanfar von dem Sessel weggehen konnte, an dem sie lehnte: »Käpt‘n, Chur will etwas Warmes. Geran ist nach unten gegangen, um dafür zu sorgen.«
    Das war die beste Nachricht seit dem Sturz. »Hm«. sagte Pyanfar. Und die verspannten Muskeln lockerten sich ein wenig. Sie schob sich von dem Sessel weg und ging den Korridor hinunter. Sie brauchte etwas zu essen, brauchte ein Bad. Wollte Lichtjahre von all dem entfernt sein. Aber diese Wahl stand ihnen nicht offen.
    Sie konnten zwar aus dem Treffpunkt-System fliehen, solange Sikkukkut beschäftigt war; aber er würde sie wiederfinden, und obendrein jeden, der Verbindung mit ihnen hatte. Ihre Welt diente ihm als Geisel. Ganz zu schweigen von der unmittelbaren Bedrohung für dreihunderttausend Stsho und eine Handvoll festsitzender Hani-Schiffe.
    Kein Kif konnte jemals eine Beleidigung vergessen. Genauso wenig, wie eine Hani je vergessen konnte, wenn man ihren Freunden etwas getan hatte.
    Es war eine ruhige Versammlung unten im Besatzungsquartier, im Zentralbereich, wo sie einen Mikrowellenherd hatten und einen kleinen Vorrat an Fertignahrung. Es war eine der Annehmlichkeiten, die sie zusammen mit den Hochgeschwindigkeitsbremsen und den AP-Waffen installiert hatten, die sie auf dem schwarzen Markt bezogen hatten. Ein paar kleine Sofas und ein oder zwei Tische standen im Wohnraum, zu dem noch ein Gemeinschaftsschlafraum kam, in dem sie Trennwände hätten aufbauen können, wozu sie aber nie gekommen waren - und was sie auch nie unbedingt gewollt hatten, um die Wahrheit zu sagen. Man lernte es, zu schlafen, während Kusinen ein und aus gingen, und sie fanden nie einen dringenden Grund, um an der Situation etwas zu ändern, nicht einmal in den vergangenen Zeiten, als sie noch reich gewesen waren.
    In diesem Moment, dachte Hilfy, hatten sie den besten Grund überhaupt. Man wollte Gesellschaft haben in dieser Krise. Geran kam hereingeschwebt und ging wieder mit zwei Tassen Suppe, und man konnte nur hoffen, dass sie auf dem Weg nach oben eine davon in den Magen bekam; Chur war offensichtlich wach und willens, wieder einen Versuch mit dem Essen zu unternehmen. Das war ein herzerhebendes Ereignis zwischen all den schlechten Nachrichten. Haral saß auf dem Sofa gegenüber, ein Stück Charque in einer Hand und mit vollem Mund, während sie sich mit der anderen Hand die noch feuchte Mähne zurechtstrich. In ihren Augen war die abwesende, glasige Müdigkeit zu erkennen, in die ein Sprung einen versetzte. Tully kam mit einem Handtuch über den Schultern aus dem Gemeinschaftsbad, bekleidet mit einer von Khyms Hosen, einer aus rostfarbener Seide, die er an der Taille zuheften musste; Haral hatte jedoch keine mehr übrig, und die andere war gerade in der Wäsche. Er stolperte hinüber zum Schrank, holte eine Tasse hervor und goss Suppenmischung und Wasser hinein, schob das Ganze in den Mikrowellenherd und setzte sich, um sich Haare und Bart trocken zu reiben. Helle, alte Narben waren auf seinen weißhäutigen Schultern deutlich zu sehen, und noch jüngere, rosafarbene.
    »Akkhtimakt ist gerade gesprungen«,
lautete das Bulletin von der Brücke, und es führ fort:
»Sikkukkuts Gruppe wird allgemein langsamer, ziemlich sicher jedenfalls, abgesehen von zwei Schiffen, die Sikkukkut anscheinend hinterherschickt, um dem Feind Sorgen zu machen, wie er es auch bei Goldzahns Gruppe gemacht hat. Sieht ganz klar so aus, als bliebe Sikkukkut bei uns. Dachte, ihr wüsstet das ganz gerne.«
    »Keine Überraschung«, brummte Haral. »So viel Glück konnten wir gar nicht haben. Konnten gar nicht das Glück haben, von Goldzahns Seite Hilfe zu erhalten. Sikkukkut wird diese Station bis auf die Decksplatten ausräumen, bevor er

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