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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sprach, die zum einen Ohr hinein und durch ein mit Hormonen überflutetes junges Gehirn zum anderen Ohr wieder hinausgegangen waren… Sie
teilte
etwas mit Pyanfar Chanur, über die Jahre, in denen sie sich nicht gesehen hatten, und über die Lichtjahre des Raums, die sie trennten, hinweg.
    Auf dieses Gefühl hatte Tante Pyanfar verzichtet, um…
    Um sich einer Sache zu widmen, die sie, wie sie geschworen hatte, verabscheute: der Politik. Diese götterverdammte Politik, pflegte Pyanfar zu sagen, und die Politiker hatte sie verflucht.
    Und dann ging sie hin und schloß sich ihnen an. Führte sie an – das war die Wahrheit. Und warum? Langsam erkannte Hilfy darin eine gewisse Tragik. Das
Mitgefühl
mit Tante Py und der Gedanke, daß sie vielleicht Na Khym bei sich hatte, war ihr ein Trost.
    Und warum wanderte sie diese Pfade entlang? Was in den neun (oder so ungefähr) mahen Höllen war in sie gefahren?
    Und
warum
hatte sie Haisi angerufen, um ihn nervös zu machen und ihn zur Verzweiflung zu treiben, wenn das, was sie sich am meisten wünschte, doch war, daß Haisi wegging?
    Pyanfar-Nerven, das war es, was über sie gekommen war. Sie hatte von einer ehemaligen Meisterin der Rechtsverdrehung gelernt, und wenn sie nicht überzeugt davon gewesen wäre, daß sie halb verrückt war, dann würde sie sagen, sie sei aufgewacht, sie sei jetzt erst richtig lebendig geworden – und sie habe Haisi Ana-kehnandian herausgefordert, weil sie Pyanfars Nichte war, nicht Kohans wohlerzogene Tochter.
    Götter, sie hatte soeben einen Vertrag für einen Container explodierender Steine abgeschlossen. Und das Alleinverkaufsrecht dafür erworben.
    Sie hatte soeben einen sehr gefährlichen mahen Agenten veranlaßt, Aufzeichnungen des Stationscomputers durchzusehen und sich zu fragen,
warum
sie gekauft hatte, was sie gekauft hatte, und warum Chemikalien für das Lebenserhaltungssystem einer Station, warum Grundnahrungsmittel und warum explodierende Steine, die niemand im Raum des Paktes hatte kaufen wollen…? Alles interessierte sie im Licht dessen, was sie von einem Stsho erfahren hatte, der, was Haisi nicht wußte, in die Phase eingetreten war und
gtst
frühere Identität und
gtst
geistige Gesundheit verloren hatte.
    Gab es so etwas bei den Hani auch?
    Hilfy dachte nach. Sie dachte über die Mahendo’sat nach.
    Und horchte auf die Geräusche, mit denen die
Legat
Fracht auslud, um Platz für die Waren zu schaffen, die sie soeben eingekauft hatte.
    »Es war mir entsetzlich peinlich«, sagte Fala. »Es tut mir sehr leid.« Und Hallan, der im Aufenthaltsraum in der Falle saß und keinen Vorwand hatte, ihn zu verlassen, murmelte etwas, das, wie er hoffte, als höfliche Zustimmung aufgefaßt wurde. Er bemühte sich, den Blick auf etwas anderes zu richten als Fala Anifys Gesicht, und er suchte verzweifelt nach irgend etwas, das wie eine ihm zugeteilte Arbeit aussehen mochte.
    »Tarras macht nur Witze«, sagte Fala.
    »Ich weiß«, antwortete er.
    »Du bist schrecklich nett«, sagte Fala.
    Er versuchte verzweifelt, eine Beschäftigung darin zu finden, daß er die Bänder im Regal sortierte.
    »Tarras und Chihin machen beide oft Witze. Es ist einfach ihre Art, freundlich zu sein. Sie mögen dich.«
    Das half nicht gerade.
    »Wo liegt Meras genau?«
    »In Ruun. In der Nähe der Berge. Es ist ein ganz kleiner Clan.«
    »Das hätte ich wissen müssen. Aber in Geographie war ich nie gut. Ich verstehe etwas von Astrogation. Das macht mir Spaß. Aber wenn es um Planeten geht, interessiert es mich nicht. Meine Tanten fuhren auf der
Stolz.
Sie schickten mir immer Geschenke, wenn sie im Hafen waren.« Sie kam und setzte sich ans Ende der Couch, was es noch schwerer machte, sie nicht anzusehen. Er mußte die Bänder schon mehr als zweimal sortiert haben. Ihm war klar, das machte einen dummen Eindruck, und seine Ohren zuckten wie die eines Trottels, wenn er versuchte, sie aufrechtzuhalten. Deshalb mußte es aussehen, als schmolle er, und das verärgerte sie vielleicht.
    In sein Schweigen hinein fragte sie: »Meras ist kein raumfahrender Clan, oder?«
    »Nein. Nein, das ist er nicht.«
    »Wie kommt es dann…?«
    »Ich wollte einfach in den Raum.« Götter, nun waren sie wieder da angelangt.
    »Anify liegt oben in den Bergen. Mein Onkel ist ein Klotz, und meine Tanten verließen ihn, und ich glaube, sie sind irgendwie in Ker Pyanfars Geschäft hineingetrieben. Jedenfalls bekam ich Geschenke aus dem Weltraum, und Anuurn war mir nicht mehr wichtig. Ich

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