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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wünschte mir so sehr, in den Raum zu gehen, meine Mutter ohrfeigte mich, wenn ich nicht lernte, und schließlich sagte sie mir, Raumfahrerinnen müßten dies wissen, und Raumfahrerinnen müßten das wissen, und wenn ich meine Divisionen und meine Tabellen und meine Geometrie und meine Biologie und meine Pakt-Geschichte nicht studierte, werde mich kein Schiff jemals haben wollen. Aber was Agronomie und Geographie und klassische Poesie anging, konnte sie mir das nicht einreden.«
    Hallan liebte klassische Poesie. Aber er verstand, was Fala meinte.
    »Ich habe meine Schwestern beschwatzt, mir zu helfen«, gestand er. »Sie kauften mir eine Fahrkarte zur Raumstation. Sie sagten, ich würde nicht einmal den ersten Winter im Wald überstehen. Und sie hatten recht. Ich war eine halbe Portion von einem Jungen. Und ich hatte gar kein Geschick für die Politik oder die Landwirtschaft. Wenn mir also jemand einen Platz in den Clans geboten hätte, ich hätte ihn nicht einmal ausfüllen können.«
    »Ich glaube, du brächtest alles fertig, wenn du es nur wolltest.«
    »Und du könntest Geographie lernen. Wenn du es nur richtig wolltest.«
    Er hatte das für eine besonders kluge Bemerkung gehalten.
    Doch sie brach in Lachen aus, bis der Bordlautsprecher plärrte:
    »Fala? Wo bleibt dieser System-Check? Wir sind im Countdown, götterverdammt noch mal!«
    »Ich muß gehen.« Sie wandte sich zur Tür. Doch dort hielt sie an und blickte zurück. »Kann ich dir irgend etwas bringen? Gfi? Ein Sandwich?«
    »Nein. Nein, ich habe alles.«
    »Fala!«
    Sie rannte los – und sie benutzte
nicht
das Komgerät an der Tür des Aufenthaltsraums. Die Tür schloß sich. Hallan stieß den angehaltenen Atem aus. Ihm war, als müsse er die Kabinentemperatur regulieren.
    Sie waren also im Countdown, diesen Hafen zu verlassen.
    Das war schnell gegangen. Sehr schnell. Und er sehnte sich danach, hinaus in den Raum zu kommen, wo die Kapitänin ihm vielleicht erlauben würde, etwas zu tun, so daß er dann einen Vorwand hatte zu gehen, wenn ihn jemand in die Enge treiben wollte.
    Der Countdown lief, und das Klirren und Klappern, mit dem die Fracht ausgeladen wurde, ging weiter. Auch das erlebte er zum erstenmal.
    Für gewöhnlich wollte eine Crew ein paar Tage der Ruhe und der Freiheit auf den Docks haben. Aber die
Legat
hatte dringende Geschäfte, sehr dringende, mit jetzt
zwei
Stsho an Bord, von denen der eine verrückt war und der andere es leicht werden konnte, wenn er, Hallan,
gtst
noch einmal über den Weg lief.
    Hallan war absolut, fest und positiv entschlossen, auf dieser Reise keinen einzigen Fehler mehr zu machen. Er würde nichts tun, was die Kapitänin mißbilligen würde…
    Was bedeutete, er durfte sich nicht mit Fala Anify im Aufenthaltsraum erwischen lassen. Die Tür öffnete sich, Fala steckte den Kopf herein. »Du hast die
hübschesten
Augen«, sagte sie.
    Und verschwand wieder.
    Hallan schlug die Hände vors Gesicht. Seine Karriere als Raumfahrer hing an einem Faden, er hatte nichts, worüber er nachdenken konnte, als blöde Filme und die Tastaturen der Hilfsschalttafeln, die er
versuchte,
auf seine Reflexe abzustimmen, damit er sich die nächste Chance, die die Kapitänin ihm gab, nicht verdarb, und die jüngste Crewfrau, eine Chanur-Verwandte, bemühte sich, seine Aufmerksamkeit zu erringen.
    Götter,
bitte,
sorgt dafür, daß die Kapitänin sie beschäftigt hält.

12. Kapitel
     
    » S ieh an, da ist die
Ha’domaren.«
Das kam von Chinin am Scanner. Sie hatten vor vier Stunden vom Kita-Punkt abgelegt und näherten sich dem Sprung.
    »Das überrascht mich gar nicht.« Hilfy schürzte den Mund.
    »Wissen möchte ich nur, was Haisi sich aus den Steinen zusammenreimt.«
    »Einen richtig glücklichen Mahe gibt es«, bemerkte Tarras.
    »Karpygijenon meine ich, nicht unseren Freund Haisi.«
    Gelächter auf der Brücke. Es hörte sich gut an. Außer daß es ein etwas schlüpfriger Witz war, der Haisis Moral in Zweifel zog, und Na Hallan sich wahrscheinlich darüber ärgerte.
    Sollte er sich ärgern. Er konnte sich anpassen. Er würde sich anpassen müssen.
    »Wißt ihr«, sagte Tiar, »wer auch immer hinter ihm steht, müßte sich eigentlich wünschen, er würde Fracht befördern.«
    »Ich möchte nicht darauf wetten,
wo
seine Masse ist. Er verkürzt seine Sprünge. Wahrscheinlich könnte er direkt von Urtur nach Kshshti springen.«
    »Es sei denn, er hat ein gewaltiges Waffen-Arsenal dabei«, gab Tarras zu bedenken. Sie war die

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