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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gegenüber einem Diener war. Freundlichkeit fiel in dieselbe Kategorie, und Loyalität dauerte solange, wie der
Sfik
des Führers intakt war.
    Mut? Kühnheit in einem Kampf war ein Plus. Aber Hinterlist auch. Sich selbst zu erhalten, war die höchste Tugend, und den eigenen Hals zu riskieren, konnte der Selbsterhaltung dienen – wenn es potentiellen Rivalen arrogante Kompetenz demonstrierte.
    Ein völlig anderes Universum, dachte Hilfy bei sich, ein ganz einzigartiges, dunkles und aggressives Universum. Man durfte alles tun, was man mit Stil durchführen konnte – oder zumindest mit genügender Feuerkraft hinter sich. Das zählte.
    Kommen Sie nach Kefk, hatte Vikktakkht sie gedrängt. Er wußte bestimmt, daß sie einmal die Gefangene seiner Spezies gewesen war. Und vielleicht kannte er die Hani-Mentalität gut genug – denn viele Kif waren erstaunlich gebildet –, daß er wußte, Hani neigten zu Grübeleien darüber, was hätte gewesen sein können und was werden könnte, wenn… – obwohl diese Haltung seiner eigenen Art völlig fremd war. Aber Hani lösten sich unter Umständen von der Realität und wanderten in das Reich der Halluzinationen…
    Vielleicht hoffte Vikktakkht darauf.
    Es hatte seine Vorteile, Fremdsprachen fließend zu beherrschen. Hilfy konnte auf kifisch
denken,
Dinge aus der kifischen Perspektive sehen – und wenn sie es tat, spürte sie die Veränderung ihres Herzschlags, den Wechsel vom Jäger, der zweimal im Monat jagte, zu einem Wesen, das rund um die Uhr ein sprungbereites Raubtier war.
    Wenn die Kif damit gerechnet hatte, sie würde davor zurückscheuen, nach Kefk zu kommen – dann hatten sie sich geirrt.
    Und in dem Zustand, daß sie hier in Panik geriet, war sie noch lange nicht.
    Hier bin ich, Na Kif. Was denke ich? Was werde ich tun?
    Kennen Sie mich so gut?
    Ihr habt mich halb wahnsinnig gemacht. Wenn ich allein herkomme, muß ich schon eine sehr zähe Hani sein.
    Und Sie wissen, daß ich Sie nicht besonders gut leiden kann.
    Also gehen
Sie
ein Risiko ein, Na Kif. Sehen Sie sich vor.
    Denn nach Ihren Regeln – wenn Sie mich reinlegen, kann ich einen Krieg nur auslösen, indem ich Sie
nicht
zusammenschieße.
    »Der Treibstoff wird geliefert«, sagte Fala. »Sie fordern, die Bezahlung müsse in dem Augenblick überwiesen werden, wo sie mit dem Pumpen anfangen.«
    »Das ist gut. Wir werden ihnen das Geld kleckerweise schikken. Sobald sie ein Achtel des Speicherraums gefüllt haben, bekommen sie ein Achtel der Bezahlung. In internationalen Bankzertifikaten, und
sie
müssen einen Boten schicken und die Echtheit nachprüfen.
Keine
Computer-Verbindung zu ihrer Bank. Und wir sprechen nicht mit Vikktakkht oder sonst jemandem von seiner Sorte, solange die Tanks nicht voll sind.«
    Götter, wie sie dieses Vorgehen kannte! Im Schlaf hatte sie es durchgemacht, zusammen mit ihren Alpträumen. »Tarras, hole Angebote auf die gespeicherten Informationen ein. Wir sind immer noch Händler, des Handelns wegen sind wir hier, sie sollen bloß nicht auf andere Ideen kommen. Und alles muß bar bezahlt werden.«
    Hallan sagte leise: »Am Kom blinkt immerzu irgendein Licht.«
    »Das ist die eingehende Post«, klärte Chihin ihn auf. »Das geht automatisch. Eingehende Kommunikation wird in keinen Computer eingespeist, der mit irgend etwas verbunden ist. Sie wird von Viren befreit, bevor man sie lesen darf, und sie wird nicht gespeichert. Mach dir darüber keine Sorgen.«
    Hilfy rief die Dateien-Liste ab und fragte sich, was für Botschaften denn bloß hier auf die
Legat
warten mochten.
    Pyanfars Post.
    Natürlich.

16. Kapitel
     
    D ie Schläuche wurden angekoppelt, die Pumpen setzten mit ihrem Herzschlag ein. Ist es ungefährlich, daß wir das tun? fragte sich Hallan nervös, denn er machte sich allmählich über jeden Kontakt mit dieser Station Sorgen. Aber die Crew war beschäftigt, wahrscheinlich waren Vorsichtsmaßnahmen getroffen, von denen er keine Ahnung hatte, und wenn das Schiff auftanken mußte, dann mußte es, damit sie jemals wieder aus diesem Hafen hinauskamen. Es hatte also keinen Sinn, zu diesem Thema dumme Fragen zu stellen.
    Na Vikktakkht hatte ihn schon wieder namentlich angefordert und wollte durch
ihn
mit der Kapitänin sprechen, und er wußte nicht, weshalb. Vielleicht hatte es etwas mit dem Vorfall auf dem Treffpunkt zu tun. Vielleicht wollten die Kif ihn nur vom Schiff herunterholen, damit sie ihn verhaften konnten, und danach…? Er hatte ganz gräßliche Geschichten über

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