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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Chanur bleiben. Ein nicht mit Chanur verwandter Mann.
    Niemandes Ehemann. – Die gleiche scheußliche Situation, in der er auf dem Sahern-Schiff gesteckt hatte, um die peinliche Wahrheit zu sagen, und sie würde nicht fragen. Ein Junge wie er, zu ängstlich und zu naiv, wer konnte wissen, was zu seinen Pflichten gehört haben mochte?
    »Ich kann
beweisen,
daß ich weiß, was ich tue«, sagte er.
    »Ich habe nicht gesagt, daß du nicht weißt, was du tust. Davon bin ich überzeugt.«
    »Dann laßt mich arbeiten!«
    Es war ganz klar, er hoffte, sie zu beeindrucken, sich mit irgendeiner verblüffenden Zurschaustellung zu beweisen, so daß die ganze Crew ihn bitten würde zu bleiben. Und wer würde nicht lieber auf einem Chanur-Schiff als auf einem Sahem-Schiff sein? Eine sehr vernünftige Entscheidung. Ein sehr einnehmender Junge. Tiar hatte zwei Söhne gehabt – sie hatte ihr Unglück übrigens verflucht. Wahrscheinlich waren sie tot. Sie war nicht lange genug auf dem Planeten geblieben, um es noch schlimmer zu machen, als es war. Sie hatte sie geboren, erst den einen, dann den anderen, aber die Enttäuschung war von dem Augenblick an da gewesen, als die Tests gezeigt hatten, daß sie männlich waren. Viele Frauen hätten sie gar nicht erst ausgetragen. Sie wußte nicht, warum sie es getan hatte, um die Wahrheit zu sagen, aber sie war altmodisch, und sie hatte Probleme
damit.
Hatte es jahrelang bereut. Und da kam dieser Junge, ungefähr so alt wie ihr jüngerer Sohn, in den Raum, versuchte zu überwinden, was Pyanfar Chanur und eine Reihe von Frauen ihrer eigenen Generation ein dummes Vorurteil nannten und was eine ganze Reihe anderer Generationen seit undeutlichen Zeiten ›Natur‹ nannten.
    Sie war sich nicht sicher, wo sie selbst stand. Wenn Pyanfar recht hatte, waren ihre Söhne für nichts in die Wildnis gezogen und gestorben.
    Wenn Pyanfar recht hatte – hörten die Probleme immer noch nicht auf. Weil der Junge nicht in festen Händen war, weil er ein Gesicht hatte, das man nicht vergessen konnte, besonders wenn er einen so ansah und Gefühle aufrührte, die überhaupt nicht mütterlich waren. Tiar versuchte, an ihre eigenen Söhne zu denken, sie hielt sich vor, das sei Pyanfars neues Zeitalter, und sie habe kein Recht auf solche Gedanken über verlorene, verängstigte Jungen, die irgendein Clan aus einem behüteten Leben hatte entweichen lassen, woraufhin sie unter Leute gerieten, die sich lange, lange Zeit keinen moralischen Zwang mehr hatten antun müssen.
    »Ich will dir was sagen.« Sie schämte sich tatsächlich. »Es gibt allerhand zu putzen, und wenn das deinen Vorstellungen von Arbeit entspricht…«
    »Alles, was notwendig ist.«
    »Frühstücke erst fertig. Die Tür ist unverschlossen. Ich bin gleich unten am Gang, im Operationszentrum. Wir berechnen die Trimmlage, und wir werden Treibstoff bunkern. Klingt das bekannt?«
    »Ich kann lernen.« Die Lebhaftigkeit, die aus seinem Gesicht gewichen war, kehrte zurück, seine Augen glänzten, sein ganzer Körper war voll von gespannter Energie. Er wirkte aufgedreht, wahrscheinlich hatte er solche Angst, daß er nicht mehr essen konnte, er fürchtete sich vor dem Wort nein.
    »Iß dein Frühstück. Geh erst nach rechts und nach links, wenn du den Raum verläßt. Du wirst die Ops-Zentrale erkennen, wenn du sie siehst.«
     
    »Wieder da«, bemerkten die kifischen Wachen.
    Hilfy hatte für sie keinen anderen Kommentar als: »Ich bin hier, um
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Exzellenz zu sprechen.«
    »Natürlich, natürlich, feine Hani-Kapitänin. Hier entlang, Hani-Kapitänin. Wir würden doch niemals etwas tun, woran die große…«
    »Haltet den Mund«, sagte sie. Und bereute, die Beherrschung verloren zu haben. Aber auf dem ganzen Weg zum Audienzsaal hatte sie ein ungutes Gefühl.
    »Tlsti nai«,
sagte der Sekretär und hob die mit Federn betonten Augenbrauen. Es brauchte nicht derselbe Sekretär zu sein.
    Die pastellfarbene Körperbemalung wirkte ein bißchen anders.
    Doch das war schwer zu sagen.
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nahm den Vertrag und das selbstverständliche Geschenk in
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lange Finger und vollführte drei Verbeugungen, jede tiefer als die vorhergehende.
    »Tlistai na.«
Hilfy verbeugte sich nur einmal. »Ich übergebe es Ihren zweifellos fähigen Händen. Es ist nicht notwendig,
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Exzellenz zu stören.«
    »Zu liebenswürdig. Warten Sie einen kleinen Augenblick, höchst Ehrenwerte.«
    Sie wartete. Ihr Magen verkrampfte sich. Sie spürte den verrückten und durch gar nichts

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