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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gerechtfertigten Drang, dem Sekretär nachzurennen und ihm den Vertrag wegzureißen, bevor
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die Vorhänge passierte.
    Aber die Tat war getan. Sie dachte einen Augenblick später, sie könne erfolgreich zum Schiff zurückfliehen, aber da tauchte der Sekretär wieder unter den Vorhängen auf und winkte ihr, näherzutreten. No’shtoshti-stlen wollte sie sehen, vielleicht, um den Gegenstand auf der Stelle in ihre Obhut zu übergeben, und sie brannte gar nicht darauf, beim Überqueren der Docks die Verantwortung für das Ding zu tragen. Andererseits, ein Befehl, der die Bank in Aktion setzte…
    Sie wollte die Million auf ihrem Konto haben, denn es gab Frachtcontainer, die unwiderruflich für die leere Ladebucht der
Legat
bestimmt waren, während die Hoas-Container, die bereits auf ihren Lastwagen standen, in die
Notaiji
befördert wurden, eine sehr glückliche, sehr dankbare
Notaiji,
deren Besatzung noch gar nicht an das große Glück glauben konnte, das ihnen von ›der guten, der großen Hani-Kapitänin‹ in den Schoß geworfen worden war.
    Also hatten sie die Schwelle überschritten. Sinnbildlich gesprochen. Und sie überschritt die Schwelle des Audienzsaales.
    »Wir sind außerordentlich erfreut«, sagte No’shtoshti-stlen, als sie sich setzte.
    »Wir sind zur Zusammenarbeit mit Eurer Exzellenz bereit. Wir nehmen den Auftrag mit Begeisterung an und freuen uns auf eine Fortsetzung der Verbindung mit Eurem erhabenen Selbst.«
    »Ihre Antwort ist angenehm. Die Eleganz Ihrer Äußerungen und Ihr umsichtiges Verhalten machen Ihrer Spezies Ehre.«
    Hilfy schoß es durch den Kopf; Warum benutzt du dann wieder kifische Wachen? Aber den Stsho war Eleganz bedeutungsvoller als Wahrheit.
    »Ihr Vertrauen ehrt mich«, murmelte sie statt dessen und verbeugte sich. No’shtoshti-stlen verbeugte sich, alle verbeugten sie sich noch einmal, und No’shtoshti-stlen erkundigte sich, ob sie Zeit habe, einen Tee zu trinken.
    Zwei Tees war ein monumentales Zeichen der Huld.
    »Natürlich«, sagte sie, obwohl Fracht rings um die Ladebucht der
Legat
aufgestapelt war und ein Mahe, der ein Schurke und wahrscheinlich der Agent irgendeiner Macht war, ihr geschworen hatte, der Auftrag sei ein sehr, sehr schlechtes Geschäft, und ihr natürlich seine Dienste angeboten hatte.
    Ein Tee mit allen Zeremonien, im Audienzsaal, in den Schüsselsesseln, diesmal mit Stsho-Dienern und einem No’shtoshtistlen, der Poesie rezitierte:
     
    Weiß auf Weiß, 
    Die Unterscheidungen dessen sind unendlich.
    Auf weißem Schnee träumen die Augen in Rosa und Gold und Blau.
    Nichts ist.
    Alles könnte sein.
     
    Oder etwas in der Art – in der klassischen Sprache. Hilfy trank Tee und hielt die Ohren gespitzt und legte sie ehrerbietig an, als er fertig war.
    »Der außerordentliche Ausdruck einer delikaten Wahrnehmung«, sagte sie. »Wie außerordentlich, einer solchen Ehre gewürdigt zu werden. Sind Sie der Poet, Exzellenz?«
    No’shtoshti-stlen glühte buchstäblich – für einen Stsho. Bemalte Lider flatterten über Mondstein-Augen und lange Finger zeichneten Wellenmuster. »Ich habe diese kleine Begabung.«
    »Ich bin bis ins innerste Herz gerührt von einer solchen Ehre. Wäre es unzart, Euer Exzellenz um eine Kopie zu bitten?«
    »Nicht im geringsten!« Finger schnippten nach dem Adjutanten, der in einer Wolke von Spinnweb-Draperien und nikkenden Federn davonflatterte. »Sie inspirieren mich zum Denken. Und…« No’shtoshti-stlen fischte die Geschenkschachtel aus
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Spinnweb-Gewändern, hob behutsam den Deckel und enthüllte den kleinen Gegenstand, den Hilfy von Anuurn mitgebracht hatte – von Haorai, einen gemeißelten Alabaster-Kasten und darin eine einzige gemeißelte Ua-Steinkugel. Und in dieser – eine weitere Kugel und noch eine und noch eine.
    No’shtoshti-stlen öffnete sie, und
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Federbusch senkte und hob sich.
    »Auch eine Art oji. Die Kugel und der Kasten sind seit hundertdreiundsechzig Jahren von Hand zu Hand weitergegeben worden, seit sie den Künstler verließen, von Tausa, in Haor, in Sfauras östlichem Stamm, auf Anuurn. Es liegt ein Kärtchen dabei, auf dem die Herkunft verzeichnet ist, falls Euer Exzellenz sich dafür interessieren.«
    »Außergewöhnlich!«
    »Jeder Stein ist ein Unikat. Man verschenkt ihn bei zeremoniellen Gelegenheiten. Dieser kam in die Hände von Chanur und so in die meinen als Clan-Oberhaupt – ein Sfaura-Clan-Gegenstand, wie das Muster zeigt. Luran Sfaura ließ ihn zur Feier ihres fünfzehnten

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