Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat
nicht bereit, schlecht von Hilfy Chanur zu denken. Da sie Chanur war, gestand sie ihm das Recht zu, hier zu sein. Chanur war der Clan, der sich für sein Recht, hier zu sein, einsetzte. Nur waren selbst unter den Chanur die Meinungen nicht alle gleich, die Veränderung hatte nicht jedes Gehirn verändert, und daran war er gewöhnt. Er hatte sich daran gewöhnen müssen. Wie die Dinge nun einmal lagen, hatte er keine bessere Wahl und keine Stelle, bei der er Berufung einlegen konnte.
Er sagte, solange Tarras noch da war, um zuzuhören: »Ich würde nie etwas gegen Chanur unternehmen. Niemals. Sag das der Kapitänin.«
Tarras sagte gar nichts, sie machte nur die Tür zu. Und verschloß sie.
Die Pumpen stampften und leiteten Wasser und andere Flüssigkeiten in die Speicher der
Legat.
Der Treibstoff wurde gebunkert. Tiar schob einen Becher unter Hilfys unbeweglich in der Luft schwebende Hand. Und erreichte die Finger, als es schon aussah, als habe sie eine Bewegung zuviel gemacht. Hilfy streckte eine Klaue aus, faßte den Henkel und zog den Becher in ihre müde Hand.
»Wir haben es geschafft.« Tarras ließ, sich in einen Sessel fallen, einen Becher Gfi in der Hand. »Jedes göttergesegnete einzelne Baby.«
»Kurs ist berechnet«, ergänzte Tiar.
»Es muß der Kurs sein, mit dem wir es schaffen. Das Schiff abbezahlen und in die Gewinnspalte kommen.«
»Hat jemand dem Jungen diesmal etwas zu essen gegeben?«
»Fala kümmert sich darum.«
»Haben wir schon einen Starttermin, Käpt’n?«
»Erste Wache nach oben. Wir machen durch und schlafen auf Urtur.«
»Götter, das ist brutal.«
»Mahendo’sat schnüffeln herum, dieser Härtefall taucht auf, und No’shtoshti-stlen möchte, daß er hier weggeschafft wird. Mir gefällt das nicht. Mir gefällt das überhaupt nicht, und ich wünschte, ich hätte mich nicht bereiterklärt, den Jungen an Bord zu nehmen.«
Tiar legte die Ohren an. »Glaubst du, daß er Bestandteil irgendeines Geschäfts von N’shto-shti-stlen ist?«
»Ich glaube, der alte Knabe weiß mehr darüber, warum er hier ist, als
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sagt. Ich zweifele nicht daran, daß
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ihn von seiner Station weg haben will: Die Stsho wollen keinen Ärger, und er bedeutet Ärger. Ich weiß nur nicht, für wen, das ist das Problem. Ich weiß nicht, was dahintersteckt.«
»Es ist ein zufälliges Zusammentreffen, Käpt’n.«
»Es ist weniger zufällig, wenn die Mahendo’sat auftauchen und Angebote machen. Das gefällt mir nicht. ›Sehen wir uns die Sache einmal an!‹ Dieser Bastard steht auf jemandes Lohnliste.«
»Nicht auf
Ker
Pyanfars Lohnliste.«
Ihr war der Gedanke tatsächlich schon gekommen. »Wenn er von ihr kommt, warum hat er es nicht gesagt?«
»Eine gute Frage«, meinte Tiar. »Ich glaube aber nicht, daß der Junge hineinverwickelt ist. Es ist nur zu verständlich.«
»Was? Ihn im Gefängnis zu lassen?«
»Es ist nur zu verständlich, daß er den Sahern-Clan nicht mag.«
»Das
sagt
er. Die Sahern sind
nicht
unsere Freundinnen. Andere Interessen sind nicht unsere Freunde, meiner Tante wegen, aus Gründen, die mit Entscheidungen zu tun haben, die sie getroffen hat, um Dinge zu bewirken, von denen wir keine Ahnung haben. Wir wissen nicht, wer sie hätte engagieren können, wir wissen nicht, wer ihn hätte engagieren können, wir wissen nicht, auf welcher Seite dieser Haisi steht, wir wissen nicht einmal, ob wir uns auf No’shtoshti-stlen verlassen dürfen und was
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vorhat. Die Neuigkeit gelangte nach Urtur, und dieser Haisi hatte eine Chance, herzukommen und uns eine Bestechung dafür anzubieten, daß er einen Blick auf den Gegenstand werfen dürfe. Warum hatte die Neuigkeit denn nicht die Zeit, zum Sahern-Clan zu gelangen? Hätte Sahern nicht etwas einfädeln können, das uns in Verlegenheit bringen wird? Ha?«
»Warum hat No’shto’shti-stlen dir den Jungen übergeben?«
»Weil Hani hier nicht mehr so häufig herkommen wie früher. Weil, sollte es sich um eine politische Sache handeln, No’shtoshti-stlen den Jungen auf eine Weise loswerden möchte, die ihn garantiert von jeder Verantwortung befreit.
Gtst
hätte ihn Tante Py aufhalsen können,
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hätte ihn Sahern zurückgeben können, und da treffen wir ein, Pyanfars nächste Verwandte, und wir sind so geeignet, ihm den Jungen abzunehmen… Ich weiß nicht, ob das so ist, aber das Nachdenken darüber wird mich auf dieser Fahrt Schlaf kosten, es wird mir Unbehagen schaffen, bis er von unserem Deck und aus unserem Leben
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