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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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geblieben…
    Müßiges Träumen, hatte Pyanfar das genannt und die Gewohnheit scharf verurteilt. Hilfy hatte die Hände nicht auf den Kontrollen. Sie war die Komtechnikerin und die Protokoll-Offizierin des Schiffes gewesen, und das hatte überhaupt nichts mit dem Befehl über das Schiff zu tun. Aber sie folgte den einzelnen Schritten, sie erkannte gefühlsmäßig, wann es soweit war, daß Tiar auf die dritte Beschleunigungsstufe übergehen mußte. Sie sprach den Befehl mit stummen Lippenbewegungen mit, spannte die Muskeln an, wenn Tiar ihn gab, und war es dann zufrieden.
    Sie
konnte
es selbst tun. Dessen war sie sich einigermaßen sicher. Aber sie riskierte das Schiff nicht, und ganz bestimmt nicht bei diesem Sprung.
    »Gute Arbeit«, sagte sie zu Tiar.
    »Wir sind ein bißchen näher herangekommen, als ich es wollte.«
    »Trotzdem«, sagte sie. Erstklassige Ausrüstung, erstklassige Navigatorin mit Chihin und erstklassige Pilotin mit Tiar. Die wenigsten Schiffe hätten die Strecke in einem einzigen Sprung zurückgelegt, wie sie es getan hatten. Die älteren Pilotinnen, die Navigatorinnen in Chinins Alter – sie hatten das in den Kriegsjahren gemacht, sie besaßen die Reflexe und die Systembewußtheit, die sie erkennen ließ, wo sie waren, wenn sie aus einem Sprung kamen.
    Der gleichen Eigenschaften konnte sich offensichtlich die Crew der
Ha’domaren
rühmen. Das verriet einem einiges. Es verriet einem zumindest die Qualität dieser Crew und ihrer Ausrüstung, daß das Schiff keine Fracht beförderte und daß derjenige, der am Steuer saß, so etwas früher schon gemacht hatte.
    Daß sie übersprungen worden waren, daß jemand sie tatsächlich im Hyperraum überholt und an ihnen vorbeigekommen war, das verriet, es gab einen Bastard, dem die Navigationsregeln gleichgültig waren und den das Staubrisiko im Urtur-System nicht kümmerte.

5. Kapitel
     
    U rtur war ein kleinerer Hafen als der Treffpunkt, und er diente der Schwerindustrie. Sein Stern verschleierte sich in Dunkelheit und Staub, ein Stern mit einem Ring, mit Gasriesenplaneten, die den Schleier in Streifen aus Trauerflor und Gas und Eis zerteilten, mit bemannten und unbemannten Minenfahrzeugen, die die schmutzigen Wege in der Ekliptik berühren, mit Raffinerien und Hüttenwerken und Werften an den Sammelpunkten.
    Und die Hauptstation, unter Leitung der Mahendo’sat, widmete sich der Herstellung, dem Transport und der Unterhaltung der Minen – und Fabrikarbeiter. Du wolltest Kultur? Geh nach Idunspol. Du wolltest Religion? Suche das verbotene, gottverrückte Iji auf. Du wolltest Eisen und Schwermetalle, du wolltest Folien und Bleche und Wasserstoff, du wolltest einen tollen Abend und Kopfweh am Morgen? Urtur war der richtige Ort dafür.
    Du sagtest, Chanur hier, und bei bestimmten Behörden spitzten sich Ohren und zuckten – es war Ironie des Schicksals, daß es hier noch gültige Haftbefehle nach mahem Recht gab, die noch nicht ganz vergessen sein konnten: Jede Situation unterliegt Veränderungen, und jeder Verwaltung konnte eine neue Macht folgen, die der ersten diametral entgegengewetzt war.
    Deshalb blieben die Anklagen in den Büchern, Sachen wie rücksichtslose Gefährdung, überhöhte Geschwindigkeit, nicht genehmigtes Abladen und Beschädigung öffentlichen Eigentums. Die
Stolz der Chanur
hatte ihre weniger populären Augenblicke gehabt.
    Und angenommen, in den Anklagen kam auch der Name Hilfy Chanur, Crewfrau, vor. Aber sie schenkte dem nicht mehr Aufmerksamkeit als Tante Py, die heutzutage in der Haltung königlicher Vollmacht kam und ging, wie es ihr gefiel.
    Hilfy befahl deshalb, die Systeme der
Legat
abzuschalten und Urtur die Schleuse zu öffnen. Sie vervollständigte die Formalitäten mit der Stationskontrolle, unterschrieb dies und unterschrieb das – informierte die Stationskontrolle von dem Vorhandensein ihres vollen Datenspeichers und daß sie ihn vom Treffpunkt mitgebracht hatte. Man machte ihr ein Angebot von 3000, und höher würde es nicht mehr werden, wenn man in Erwägung zog, daß dieser lumpenohrige Sohn eines mahen Verbrechers sie um acht Stunden geschlagen hatte.
    Aber mit ihrem zerbrechlichen Passagier und
gtst
zerbrechlichem Objekt hätten sie diese Geschwindigkeit auf gar keinen Fall erreichen können.
    »Damit kostet uns dieser Hurensohn Haisi fünftausend«, murmelte sie. »Vielleicht acht.«
    »Schneller konnten wir es nicht schaffen«, meinte Tiar. »Besser, du nimmst an.«
    »Ich schneide es mir aus seinem Fell

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