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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gekommen war.
    Tiars Aufgabe war es, die Beamten zu empfangen und mit ihnen die Formulare durchzugehen. Inzwischen sahen die Angebote gut aus. Man mußte aufpassen, daß der Puls sich nicht beschleunigte und die Temperatur nicht stieg. Aber die Hani-Kapitänin, die es sich einfallen ließ, selbst auf dem Markt zu spekulieren – das war gerade eben noch legal und ganz und gar töricht. Hilfy betrachtete die Schirme. Sie hatte dem Computer befohlen, den Trend zu analysieren – und sie konnte jeden Augenblick unterbrechen, indem sie das Angebot einer bestimmten Firma annahm, unter Zollverschluß vor Erledigung der Formalitäten, danach ohne Einschränkungen.
    Sie zog Abschlüsse nach Erledigung der Formalitäten vor.
    Die gutunterrichteten Kreise würden das ebenfalls wissen und ihre ernsthaften Angebote entsprechend placieren.
    »Meine Glückwünsche«,
kam eine Botschaft von dem Stationsmeister über die privatere Verbindung, die jetzt möglich war, weil sie eine Stationsleitung an ihr Interkom angeschlossen hatten.
»Du kommen viel früher zurück als erwartet,
Legat.
Du haben Schwierigkeiten?«
    »Keine Schwierigkeiten. Meine eigene Entscheidung. Auch ich gratuliere Ihnen, Stationsmeister. Grüße von Chanur.«
    »Du warten auf Zoll bevor Schiff verlassen.«
    »Wie ich hörte, sind die Beamten unterwegs.«
    »Du haben großen Notfall?«
    »Keine Probleme, danke. Alles bestens. Wir haben einen Eiltransport.«
    »Eiltransport. Für wen?«
    »No’shtoshti-stlen.« Soviel hatten sie von der
Ha’domaren
inzwischen doch längst erfahren.
»Gtst
Exzellenz wollte eine Botschaft übermittelt haben, diplomatisches Privileg.« Frei übersetzt: Sie haben nicht das Recht zu schnüffeln, Stationsmeister.
    »Teuer?«
    »Ja.«
    »Ich gratulieren zur sicheren Ankunft, Chanur-Schiff. Ich gratulieren deiner Pilotin.«
    »Danke, Sir. Ich habe ihr bereits gratuliert.«
    Das stellte den Stationsmeister zufrieden. Inzwischen kam ein Piepton vom Computer, der ein Auslöserwort in einer ankommenden Live-Kommunikation gefunden hatte.
    Hilfy schaltete sich ein.
    »Hallo, du,
Legat!
Was haben dich aufgehalten?«
    Grinsender Bastard. Es war keine Antwort wert. Jedenfalls keine, die sie über den Stationskom geben wollte.
    »Ich müssen mit dir reden,
Legat.«
    Sie dachte nicht daran.
    »Du klären Papiere mit diesem Transport,
Legat?
Ich hören Gerücht, Zoll haben Frage, hinten auf Treffpunkt.«
    Auf dem
Treffpunkt.
In einer mahen Hölle gab es da eine Frage! »Das ist die älteste Masche der Welt,
Ha’domaren!
Wenn du versuchst, mich mit einer götterverdammten Lüge reinzulegen, werde ich dir die Ohren abreißen! Du weißt götterverdammt gut, daß wir für alles an Bord einwandfreie Papiere haben!«
    »Für das, was Zoll gesehen haben. Ich hören Gerücht, Zoll haben nicht alles gesehen. Für Stsho-Artefakt du haben keine Papiere.«
    »Diplomatengepäck! Dafür brauche ich auch keine, du…« Es war weder politisch geschickt noch produktiv. Sie brach ab.
    Auf der Stelle. »Guter Witz. Guter Witz, Haisi. Läuft die Anklage gegen dich auf Mkks noch, oder wie ist es?«
    »Sehr komisch, Chanur-Kapitänin. Du wollen jetzt, wir
uns treffen für reden von Geschäft! Du wollen sprechen mit Atli-lyen-tlas, he? Ich haben schlechte Nachrichten. Richtig schlechte Nachrichten.«
    Der Stationsmeister hatte diesen Namen nicht genannt. Sie hatte diesen Namen auf dem Treffpunkt nicht genannt, auch auf Urtur nicht bis vor ein paar Augenblicken, als sie diesem Individuum eine Botschaft geschickt hatte. Der Name war auf diesem Abschnitt der Reise auch ihr gegenüber niemals ausgesprochen worden – aber sie wußte, daß
gtst
der in gutem Ruf stehende Stsho-Botschafter auf Urtur war, der Adressat des Vertrages, der vorgesehene Empfänger der Kostbarkeit.
    »Du wollen, wir uns treffen für Drink?«
fragte der Mahe.
»Du werden einen brauchen.«
     
    * * *
     
    »Atli-lyen-tlas sein fort.« Haisi zog an einem dieser verfluchten mahen Rauchstäbchen. Und exhalierte den Rauch, was noch schlimmer war. »Fort, weg…« Eine Bewegung von Haisis großer, nacktflächiger Hand, ein Blick aus dunklen mahen Augen rund um den großen Warteraum – es war übrigens der Warteraum, der neben dem Handelsbüro lag. Hilfy hatte nicht die Absicht, auf die
Ha’domaren
zu gehen, Haisi Anakehnandians Gastfreundschaft anzunehmen und sich irgendwelchen geheimen Wahrheitsfindern auszusetzen, die Haisi installiert haben mochte. Haisis Augen schweiften durch die Unendlichkeit und

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