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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Antworten finden muß. Und eine andere Wahl als Hoas gibt es nicht. Wir können die Entfernungen nicht ändern. Er hat keine andere Möglichkeit, von Hoas zurückzukehren, als über Urtur.«
    »Bei uns wäre er immer noch sicherer.« Falas junges Gesicht war ganz ernst.
    »Wir nehmen ihn
nicht
mit.«
    »Ich habe auch schon hin und wieder einen Wagen zurückgesetzt«, gestand Tarras. »Der Chef der Dockarbeiter brüllte, der Wagen müsse weggefahren werden – der Junge fuhr ihn weg. Unter uns gibt es niemanden…«
    »Na und? Wir haben uns also alle gelegentlich strafbar gemacht. Wir übergeben den Jungen Narn!«
    »Und wenn Ana-kehnandian glaubt, er wisse etwas?« fragte Tiar.
    Und Chihin: »Es gibt… äh… eine Komplikation.«
    »Was für eine?«
    »Der Junge hat die Vase gesehen.«
    »Was meinst du damit, ›er hat die Vase gesehen‹? War sie denn nicht weggeräumt? Hatte ich nicht befohlen, sie herunterzunehmen, bis wir vollständig fertig damit wären, in der Kabine herumzuwursteln?«
    »Wir waren fertig. Ich dachte, er sei in sein Quartier gegangen. Ich hatte ihn hingeschickt. Ich dachte, er würde drinbleiben. Was er nicht tat.«
    »Chihin!«
    »Es tut mir leid, Käpt’n.«
    »Er hat einem Befehl nicht gehorcht?«
    »Ich hatte ihm nicht direkt befohlen, dortzubleiben. Ich schickte ihn hin. Er kam zurück.«
    »Götter. Was sonst noch? In was kann er möglicherweise sonst noch hineingeraten?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Chihin. »Aber – um gerecht zu sein, muß ich sagen, daß er nicht absichtlich irgend etwas falsch gemacht hat.«
    »Er macht nie absichtlich irgend etwas falsch! Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so götterverdammt unschuldig ist. Gefiederte Götter,
warum
ist Meras immer da, wo man ihn nicht haben will?«
    »Es ist eine kleine Welt da unten.«
    »Kleine Welt. Es ist ein kleiner götterverdammter Korridor, aus dem die Nase herauszuhalten ihm befohlen worden war!«
    »Der Stsho ist auch auf eigene Faust umhergewandert.«
    »Der Stsho ist ein zahlender Passagier. Der Stsho ist nicht aus einem Stationsgefängnis herausgeholt worden! Der Stsho hat keinen internationalen Zwischenfall auf den Docks verursacht und war nicht Anlaß, daß die Abschnittüren geschlossen wurden!«
    »Ich verstehe einfach nicht«, gestand Tiar, »warum dieser Haisi Ana-kehnandian wissen will, was der Gegenstand ist. Welchen Unterschied könnte das denn möglicherweise ausmachen?«
    »Für irgendwen offenbar einen großen.« Hilfy rührte das Stew auf ihrem Teller um, betrachtete schwimmende Stücke, als hätten sie kosmische Bedeutung, und dachte an längstvergangene Zeiten in diesem Hafen, als man noch bewaffnet auf den Docks umherlief. Als Unfälle, die passierten, keine Unfälle waren und man sich niemals auf den äußeren Anschein verließ.
    Ihr war zumute, als seien diese Tage zurückgekehrt, und sie fühlte sich wie in einer Falle.
    Dummkopf, sagte sie zu sich selbst. Dummkopf, Dummkopf, Dummkopf. Man gewöhnte sich an die hohe Politik, man gewöhnte sich daran, die Atmosphäre auf den Gipfeln bürokratischer Berge zu atmen, und die Nerven stumpften gegen Signale von höchstem Interesse und gefährlichen Verbindungen ab.
    Bei den Göttern, man hielt es nicht für ungewöhnlich… während normalerweise jede Frachtschlepper-Kapitänin gesagt hätte: Halt, langsam, warum ich?
    »Wenn wir ihn verlassen«, gab Tarras zu bedenken, »wird ihn sich irgend jemand schnappen, um ihn zu befragen. Oder es versuchen.«
    Natürlich würde das geschehen. Man gebe den hiesigen Behörden einen ausreichenden Grund zur Neugierde, und sie könnten mit einer Anklage auftrumpfen, um den Jungen von jedem beliebigen Schiff herunterzuholen: Auch das war zu bedenken. Hilfy würde es vorziehen, daß dieses Schiff nicht die
Legat
wäre. Aber ehrlich gesagt, sie konnte auch nicht wünschen, daß es das Narn-Schiff wäre.
    Und die Leute vom
Zoll
waren gekommen und hatten nach der Fracht gefragt. Vielleicht hatten Ana-kehnandias Fragen sie darauf gebracht, und vielleicht war die Persönlichkeit von Urtur so unschuldig wie Frühlingsregen. Doch vielleicht war sie es auch nicht. Vielleicht hatte sie sich nur deswegen ärgerlich auf Ana-kehnandian gezeigt, weil Ana-kehnandian keine Ergebnisse erzielt hatte. Weil es Lärm gegeben hatte und die Sache ins Licht der Öffentlichkeit geraten war und Ana-kehnandian gezwungen worden war, Farbe zu bekennen, was ider Persönlichkeit von Urtur nicht paßte.
    Hilfy ertappte sich dabei, daß sie

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