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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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immer noch wie eine Idiotin in ihrem Stew herumrührte. Und sich fragte, ob Meras denn überhaupt etwas sagen konnte, das Schaden anrichten würde.
    »Ist es eine weiße Vase?« Ein dummes Stück Information. Und was bedeutete es? Was in einem vernünftigen und gelegentlich logischen Universum wußte Ana-kehnandian oder wußte er nicht über den Stsho, das für seine Persönlichkeit von Wert oder lebensbedrohend oder politisch wichtig war? Was in einer mahen Hölle ging unter den Stsho vor? Meras könnte etwas Nützliches wissen, oder er hatte keine Einzelheit gesehen, die für die Mahendo’sat entfernt nützlich gewesen wäre. Vielleicht ging es gar nicht darum, daß der Gegenstand eine
Vase
war. Es mochte die Verzierung auf der Vase sein. Soviel sie wußten, mochte es entscheidend sein, daß es sich nicht um einen Türstopper, einen Beutel Trockenfisch oder eine antike Teekanne handelte.
    Hilfy sah zu vier ernsten Gesichtern, vier ernsten Augenpaaren hoch. Falas Ohren sanken herab, dann die von Tarras. Tiars Ohren senkten sich eins nach dem anderen. Chihin war die einzige Ausnahme, Auge in Auge mit ihr.
    »Es war meine Schuld«, sagte Chihin. »Ich dachte, er würde in seiner Kabine bleiben. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß der Stsho mit dem Aufzug herunterkommen würde. – Wenn wir ihn heimlich auf das Narn-Schiff bringen könnten…«
    »Und wenn jemand dahinterkommt, schnappen sie sich ihn trotzdem, und sie hätten Hilfe. Sie könnten nur noch einen Schritt davon entfernt sein, mit der Information etwas anzufangen. Aber der Botschafter ist nach Kita gereist, deshalb müssen wir auch nach Kita reisen. Das ist mehr als nur einen Sprung vom Treffpunkt entfernt. Ich möchte wissen, warum es eine Rolle spielt, daß der Gegenstand eine Vase ist.«
    Chihin zuckte perplex die Achseln.
    Hilfy nahm einen Löffel Stew. Sie fragte sich, ob die Geschichte einen gewissen Hallan Meras vergessen würde, wenn sie ihn auf einen Spaziergang in den Raum schickte, vielleicht kurz vor dem Sprung.
    »Ich werde mit ihm reden.« Sie aß noch einen Löffelvoll.
    »Wenn wir ein bißchen Glück haben – und das müßte uns nach diesen letzten fünf Jahren zustehen –, wird ein Hani-Schiff auf seinem Weg von Hoas zu irgendeinem nützlichen Ort hier durchkommen. Ich habe hundert Posten Container, einen Haufen Post, zwanzig Container mit medizinischem Versorgungsmaterial, die Luxusartikel, die Kopierrechte auf die Unterhaltungsbänder – und das ist so ungefähr das Beste, was wir kurzfristig beschaffen können. Heutzutage haben viele Angst, hochwertige Fracht zu befördern. Kann man es ihnen verdenken? Wir haben Glück, daß wir für diese Fahrt etwas Besseres als Roheisen bekommen. Gewerbliche Erzeugnisse und eine Ladung Lebensmittel und ein Zehn-Container-Posten von Ersatzteilen für irgendeine Baufirma auf Kita. Zum größten Teil Sachen, die kalt gelagert werden können. Ich weiß, ihr habt eine Schicht nach der anderen gearbeitet, und wir könnten mehr befördern. Aber wir müssen weg von hier. Ich will, daß wir diesen Hafen verlassen haben, bevor jemand Anklage gegen uns erhebt.«
    »Ganz meiner Meinung«, stimmte Chihin zu. »Je eher wir ablegen, desto besser.«
    »Ich gehe hinunter auf das Dock«, erbot sich Tiar. »Ich habe in der letzten Wache die leichteste Aufgabe gehabt.«
    »Wir werden arbeiten, bis wir alles geladen haben«, sagte Hilfy. »Schlaft, wann es geht, tut alles, damit wir so bald wie möglich wenden können. Ich übernehme die Ladebucht. Meras kann im Aufenthaltsraum bleiben,
im
Aufenthaltsraum, es ist mir gleichgültig, ob dort ein Feuer ausbricht, er darf ihn nicht verlassen, außer wenn ich selbst den Befehl dazu gebe. Sind wir uns darin einig?«
    Nicken. »Aye, Käpt’n«, von Tiar.
    Hilfy schob ihren Teller zurück und stand auf. »Ich werde mit ihm reden. Und es interessiert mich nicht, wie überzeugend er ist, es interessiert mich nicht, wie schön seine Augen sind, es interessiert mich nicht, wie höflich er ist, ich will nicht, daß er den Aufenthaltsraum verläßt, solange wir nicht versiegelt und sicher sind, daß unser zahlender Passagier in seiner Kabine gut aufgehoben ist! Höre ich ein: ›Jawohl, Käpt’n‹?«
    »Jawohl, Käpt’n«, kam die Antwort zurück.
    Hilfy verließ die Kombüse und machte sich auf den Weg zum Aufenthaltsraum.
    Die Kapitänin kam mit angelegten Ohren und finsterem Gesicht durch die Tür. Was bedeuten mochte, daß noch etwas passiert war, woran er die Schuld

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