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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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von seiner Größe an Bord eines Schiffes war.
    Er hörte eine Frau näherkommen und arbeitete so genau und tüchtig, wie er konnte. Wer es auch sein mochte, sie blieb stehen und beobachtete ihn. Und er beendete die Arbeit, bevor er aufblickte.
    »Ker Fala?«
    »Ich habe nur zugesehen.«
    Das machte ihn nervös. Er legte die Werkzeuge weg und stand auf; er wollte sie in den Lagerraum bringen. Dann würde er wieder in den Aufenthaltsraum gehen müssen, denn andere Anweisungen hatte er nicht bekommen.
    Er ging, und sie sah ihm nach. Das war ihm – äußerst unangenehm.
    Die Crewfrauen an Bord der
Sonne
hatten sich auch so benommen. Aber er empfand anders als damals bei dem Sahern-Clan, er fühlte sich verwirrt, und es war eine Verwirrung, über die er nicht nachdenken wollte. Sie machte ihm Angst. Er fürchtete, Fala werde im Aufenthaltsraum schon auf ihn warten, wenn er dort eintraf, aber das tat sie nicht, sie war in der Kombüse und machte das Mittagessen. Und vielleicht sollte er hingehen und ihr helfen und nicht im Aufenthaltsraum herumsitzen, als gebe es auf diesem Schiff nichts zu tun, was seine Intelligenz nicht entdecken könne. Aber er wollte nicht mit ihr allein sein, deshalb ging er an der Kombüse vorbei nach achtem.
    Fala fragte seinen Rücken: »Willst du mir helfen?«
    Eine Ausrede hatte er nicht. »Gern«, sagte er, nicht fröhlich, und kehrte in die sehr kleine Kombüse zurück.
    »Ich glaube, die Kapitänin wird milder gestimmt.« Fala blinzelte ihm zu. »Es war schon ein Zugeständnis, daß sie dich auf der Brücke hat sitzen lassen. Willst du bitte den
cghos
aus dem Kühlschrank nehmen?«
    Er sah nach. Er fand ihn und legte ihn auf die Arbeitsfläche, und Fala sagte: »Du kannst den Dampfkochtopf anstellen, es ist der rote Knopf.« Sie war geschäftig, und sie war in Eile, schnitt mit einem Messer Fleisch in Streifen und häufte sie mit dem Käse auf einen Teller. »Du kannst die Streifen rollen, wenn du möchtest, es gibt nur Sandwiches. Ich nehme an, alle werden sie mit einer Hand essen und mit der anderen arbeiten.«
    »Haben wir den Stsho gefunden, nach dem wir gesucht haben?« erkundigte Hallan sich, und Fala streifte ihn mit einem Seitenblick.
    »Es gibt also tatsächlich jemanden, der noch weniger mitbekommen hat als ich«, erklärte sie, bewegte die Ohren und runzelte die Stirn. »Nein.
Gtst
ist verschwunden, bevor wir eintrafen. Wir wissen nicht, warum.«
    Er fragte sich, ob sie erwartete, daß er es wußte. Im Augenblick sprach sie freundlich und bedrohte ihn nicht. Er erlebte einen Augenblick der Panik, als er sich vorhielt, er dürfe sich nicht in diese Gedankenbahnen verirren und er dürfe nicht hier sein.
    »Wahrscheinlich ist er nach Kshshti gereist«, berichtete sie.
    »So habe ich es jedenfalls gehört.«
    Kshshti war ein Grenzhafen. Ein gefährlicher Ort.
    »Fahren wir dorthin?«
    Ein Nicken. Sie schnippte mit den Ohren und brachte ihre beiden Erfahrungsringe in Ordnung, die bezeugten, daß sie eine
richtige
Raumfahrerin war. »Ich glaube schon«, antwortete sie ernst. »Bist du schon einmal dort gewesen?«
    »Nein. Nein, ich war noch nie auf den fernen Stationen. Ausgenommen den Treffpunkt. Und Maing Tol.«
    »Ich bin dort gewesen«, erzählte sie. »Da kommt man sich richtig fremd vor.«
    Er war in ein persönliches Gespräch hineingerutscht. Das vermied er sonst bei Raumfahrerinnen. Er versuchte, sachlich zu bleiben, senkte die Ohren, wandte den Blick ab und fand eine Beschäftigung, indem er Sandwiches zusammenrollte und mit Spießen befestigte.
    »Stört dich etwas?« fragte Fala Anify. »Machst du dir über etwas
Sorgen?«
    »Nein«, behauptete er.
    »Hast du Angst vor Kshshti?« fragte sie.
    Das war beinahe eine Beleidigung. Er hatte keine Angst vor Kshshti, er war nicht dazu erzogen worden, in Panik wegzulaufen. Aber vermutlich machte er diesen Eindruck auf sie, und er war nicht bereit, ihr Erklärungen abzugeben, er wollte ihr einfach nicht ins Gesicht sehen und mit ihr reden, weil sie ihn in eine abscheuliche Situation bringen konnte. Er hatte sich gefragt, ob es eine Möglichkeit gebe, daß er in diesem Hafen etwas anstellte, und er hatte eine gefunden, soviel stand fest.
    Denn er glaubte nicht, Hilfy Chanur werde es dulden, daß er sich mit einer Crewfrau einließ, vor allem nicht mit der jüngsten. Chihin war ungefährlicher. Wenigstens war sie weniger kompliziert.
    »Wir kommen schon zurecht«, sagte Fala, als sei Kshshti der Mittelpunkt seiner Probleme. »Die

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