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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Kapitänin weiß, was sie tut.
    Auf der
Stolz
ist sie immerzu in alle möglichen Situationen geraten. Und die
Legat
ist bewaffnet; wenn wir jemals Waffen brauchen sollten, haben wir sie. Die Kapitänin wußte von Anfang an, daß eine Menge Leute sich einbilden würden, sie könnten durch uns an Ker Pyanfar herankommen – deshalb sind wir für so gut wie alles ausgerüstet. Wir sind kein Schiff, mit dem sich jemand leichtfertig anlegen sollte.«
    »Das ist gut zu wissen«, antwortete Hallan und zuckte zusammen, als Tarras den Kopf hereinsteckte und fragte:
    »Was haben wir denn da, eine Romanze oder ein Mittagessen?«
    Er hätte auf der Stelle sterben können.
    Falas Ohren legten sich vor Verlegenheit flach an den Kopf.

11. Kapitel
     
    E s gab Tee, während der Lader vor sich hinklirrte. Die Zweitkombüse, die irgendwie in dem Waschraum des unteren Decks entstanden war, hatte eine neue Verwendung gefunden, seit
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Exzellenz Tlisi-tlas-tin sich einen – Stab – zugelegt hatte, der sich für
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Stellung im Leben eignete.
    Das hieß, der namenlose Diener hatte einen vorläufigen Namen bekommen:
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war
Dlima,
was so etwas wie ›kaum ausreichend‹ bedeutete. Hilfy hielt das für eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung, aber im gegenwärtigen Zustand hätte man Dlima jede Unwürdigkeit zumuten können, und
gtstisi
wäre weder imstande gewesen zu protestieren noch (nach allem, was sie über das Thema gelesen hatte – natürlich war es von Mahenso’sat geschrieben worden) es in eine sinnvolle Realität zu integrieren. In
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Zustand erfolgten Erfahrungen zufällig und ungeordnet.
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gehorchte Befehlen, sicher – mahe Wissenschaftler vermuteten (und Stsho schwiegen geschmackvollerweise darüber), daß
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tatsächlich Befehle brauchte, wenn
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hoffen wollte, eine Struktur in den Ereignissen zu entdecken, die in scheinbarem Chaos über
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hereinbrachen.
    Deshalb wurde Außenseitern, so bedrückend es für sie sein mochte, geraten, ihre eigenen Skrupel zu ignorieren und sich so launenhaft, so barsch und so anspruchsvoll zu zeigen wie ein Stsho von Rang, weil der in Rede stehende Stsho im Gegensatz zu mahen Erwartungen – und übrigens auch zu Hani-Anschauungen – ihnen deswegen nicht grollen, ja, sich kaum daran erinnern und wahrscheinlich von der Erfahrung profitieren würde.
    So hieß es.
    Folglich machte Hilfy es sich in den Kissen bequem und nahm den zeremoniell servierten Tee entgegen. Sie saßen am Fuß des Postaments, auf dem die Kostbarkeit ruhte. Währenddessen liefen die Lader, und die Fracht verließ das Schiff.
    Zweifellos löcherte Haisi die Station im Augenblick nach Antworten, von denen er argwöhnte, daß sie sie besaß. Tlisitlas-tin verbreitete sich dagegen über die unzureichenden, doch essentiell notwendigen Dienste, die
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jetzt ›durch die Güte der geschätzten Hani-Kapitänin‹ geleistet wurden.
    »Hat dieses Individuum… ähem… auch nur die kleinste Einzelheit aus
gtstisi
früherem Leben erwähnt?«
    Ein verzweifeltes Schwenken der Finger. »Ich würde die geschätzte Hani-Kapitänin niemals beschuldigen, einen Lapsus in Fragen des Geschmacks zu begehen, aber ich kann wirklich nicht über diese peinlichen Angelegenheiten diskutieren. Offenbar enthielt dieses Leben Dinge, die
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nicht auf geschmackvolle oder nützliche Weise organisieren konnte. Es geht hier um… iiii…
biologische
Angelegenheiten. Reicht das für Ihr Verständnis?«
    Hilfy dachte nach und dachte nach und dachte nach und zog dabei immer größere Kreise. Ihr Studium fremder Sprachen und Sitten, vor allem der Stsho, dem sie einen Großteil ihres Lebens gewidmet hatte, erzeugte eine gewisse Verwirrung. Wenn alles andere versagte, lautete das Prinzip, frage das Alien, wie du die Frage stellen sollst.
    »Wie«, begann sie vorsichtig und hielt inne, solange Dlima Tee eingoß, und wartete noch länger, bis Dlima auch Tlisi-tlastin bedient hatte. »Wie soll ich also fragen, welche Informationen Sie unter Umständen in diesem Hafen gewonnen haben?«
    »Nichts ist einfacher.«
    »Wie soll ich fragen? Ich würde gern von Ihrem unzweifelhaft guten Geschmack und Ihrer eleganten Anmut profitieren. Sie haben höchst außergewöhnliche Tugenden gezeigt…« – benutze
niemals
exakte Wörter wie ›Offenheit‹ gegenüber einer Spezies, die darin unter Umständen nichts Positives sieht –, »indem Sie die Anstrengungen dieser Reise bewältigten. Und das weckt in mir die Frage, ob Sie mit Ihrem

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