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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Eltern haben darauf bestanden, sicherheitshalber dafür zu sorgen, daß man sich in mich verliebt. Das hast du doch wohl nicht schon vergessen, oder?«
    Eine Häufung durch und durch wunderbarer, entzückender und ergötzlicher Erlebnisse, die sich überwiegend im Verlauf der vergangenen Stunde zutrugen, hatte diese Erinnerung aus Quaddels Bewußtsein verdrängt. »Natürlich nicht«, sagte er nach kurzem Überlegen. »Ich hab’s bloß nicht sonderlich ernstgenommen. Du meinst, du bist… äh… quasi irgendwie gentechnisch verändert worden?«
    »Na sicher.« Nixy öffnete die prachtvollen Augen. Ein neckisches Lächeln umspielte ihren unglaublich schönen Mund. »Weißt du, liebster Rimski, es ist hinreißend, einen solchen Eindruck auf einen Mann zu machen. Ich meine, einen Großteil meines Lebens mußte ich unter Menschen zubringen, die viel reicher als mein Zweig der Familie sind. Du solltest beispielsweise mal meine Tanten sehen, dann würdest du mich augenblicklich vergessen. Bei ihren Genen verliebt sich sogar ein Alien in sie.«
    Soll das etwa heißen…?
    Es war zuviel für Quaddel. Ihm fielen die Augen zu, sein Kopf schwankte, mit lüsternen Fingern tastete er nach Nixys Brust… und schlief ein, bevor er merkte, ob er sie berührte oder nicht.
     
    »Die Computer schlagen WAS vor?«

 
ELF
     
    AUF DER BRÜCKE IST MÜSIKE
     
    »Mr. Wincester Remington Colt? Leider habe ich einen bedauerlichen Bescheid für Sie. Wie sehr ich auch den entschiedenen Einsatz bewundere, den Sie in Ihr Projekt zur Rekapitulation der Blütezeit des Wilden Westens investiert haben, aber wir stehen vor einem Hindernis, das noch unüberwindbarer als die traurige Tatsache ist, daß Pferde, Rinder und Büffel ausgestorben sind und das planetare Budget nicht ausreicht, um sie in den Ihrerseits als wünschenswert benannten Mengen zu reproduzieren oder als Simulacren zu fabrizieren…«
    »Ach, Schluß mit dem Gequatsche! Mit was für Ochsen hab ich’s bei Ihnen denn bloß zu tun?!«
    »Aber wie ich gerade erläutert habe, sind Rindviecher… Ach, eine Metapher. Also, unser Problem ist: das bewußte Territorium ist in der Folgezeit zerstückelt, landwirtschaftlich genutzt und bebaut worden und schließlich vollkommen verstädtert. Es ist schlichtweg unvorstellbar, daß es jemals wieder in seinen ursprünglichen, jungfräulichen Zustand zurückversetzt werden könnte.«
    »Sie wollen sagen…?«
    »Ja, Mr. Colt. Solange Sie keinen akzeptablen Alternativvorschlag für den Standort unterbreiten, bleibt Ihr Western ein Eastern, der nach Hause will.«
     
    Außerhalb der Spitzengardinen strahlte hell die Sonne. Es schien, als hätte es nie eine Londoner Erbsensuppe gegeben. Neben Quaddel räkelte Nixy sich wohlig.
    »Hast du gut geschlafen?« fragte sie. »Ich ja. Irgendwie war ich zuversichtlich, daß diese Nacht nichts Scheußliches passiert. Das hat mich innerlich wunderbar erleichtert.«
    Sie schlüpfte aus dem Bett und ging ins Bad.
    »Ich habe auch gut gepennt«, rief Quaddel durchs Rauschen des Wassers. »Bisher war mir immer zumute, als ob… Na, als wäre ich bloß ‘ne Art von Mitläufer. Die Informationspille macht einen einschneidenden Unterschied aus. Jetzt habe ich den Eindruck, daß alles im Rahmen ist. Daß nicht ich die Dinge unter Kontrolle habe, kommt mir nicht so wichtig vor.«
    »Ja, richtig«, stimmte Nixy zu und kehrte, in ein großes türkisches Badetuch gewickelt, aus dem Bad zurück. Sie legte es ab, ließ wieder als einzige Verhüllung, indem sie die schier unlösbaren Komplikationen der gestrigen Bekleidung scheute, das Haar an sich hinabfallen – dazu ein paar gleißende Tröpfchen Wasser – und strebte unbekümmert zur Tür. »Du verspätest dich zum Frühstück«, warnte sie Quaddel über die Schulter. »In genau acht Stunden, hat Holmes gesagt.«
    Ruckartig setzte sich Quaddel.
    »Du willst doch nicht so zum Frühstück gehen?«
    »Ach, man kann doch unmöglich von mir verlangen, daß ich…«
    Jemand öffnete die Tür. »Aha«, rief ein dralle, mütterliche Frau in Braun, »ich dachte mir schon, daß Sie beim Ankleiden Hilfe brauchen. Ich bin natürlich Mrs. Hudson.« Sie wandte sich an Quaddel. »Seien Sie unbesorgt, Sir. Ich bin eine alte, lange verheiratete Frau und habe schon alles gesehen. Widmen Sie sich getrost Ihren gewohnten Waschungen.«
    »Mrs. Hudson…?« Fast versagte Quaddels Stimme. »Ah, jetzt verstehe ich, was los ist. Sie haben heute Schicht, was?«
    »Jo wissens, der Deck’l, der

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