Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
Milch einkaufen, dann wollte er gleich wieder nach Hause. Dieser Ort tat seinem Gemüt wahrlich nicht gut.
Das Schicksal wollte ihm jedoch diesen Gefallen nicht tun. Während er hinter den Ständen des Marktes lief, um den Dörflern bei ihren Einkäufen entgehen zu können, kamen ihm zwei bekannte Gesichter entgegen. Mugra und Duma lungerten auf der Straße herum. Mugra hatte ein blaues Auge. Bereth wusste, dass dessen Vater seine Kinder gerne mit Schlägen zurechtwies und konnte sich denken, was gestern Abend noch geschehen sein mochte. Dementsprechend streitsüchtig sah der junge Mann auch aus. Bereth wollte sich geschwind einen anderen Weg durch die Marktstände suchen. Aber der einzige Weg, außer dem an Mugra und Duma vorbei, war derjenige zurück. Sein Stolz verwehrte ihm einen Rückzug und so lief er den anderen entgegen und versuchte sie zu ignorieren. Wie befürchtet, taten sie es ihm nicht gleich und verstellten ihm den Weg.
»Sieh an, Bereth. Du ahnst nicht, wie sehr ich mich freue, dich hier zu sehen.«, sagte Mugra mit gekünstelter Stimme.
»Geh mir aus dem Weg. Ich habe es eilig .«
»Eilig? Was sollte einer wie du den schon dringend zu tun haben? Goldtaler zählen? Den n Arbeiten muss ein reicher Möchtegern wie du sicher nicht.«, er lachte gemein und Duma lachte höfflich mit.
»Sehr witzig! Nun lasst mich vorbei .«
»Nicht so schnell. Wegen dir habe ich gestern eine Tracht Prügel bez ogen«, er zeigte auf sein blaues Auge. »Glaube mir, ich bin verdammt wütend auf dich!«
»Auf mich ?«, jetzt musste auch Bereth lachen. Was dachte der Kerl eigentlich, wer er war? »Jetzt bin ich auch noch schuld, wenn du deine Arbeiten nicht erledigst, oder was?«
»Denkst du wirklich, dass es um die Arbeit ging? Wie naiv bist du denn? Mein Vater will nicht, dass ich mit deinesgleichen herumhänge. Deshalb wurde ich geschlagen. «
»Meinesgleichen?«
»Stell dich nicht dumm. Mit Mischblut , Abschaum, wie dir, solche, die dreckiges Dämonenblut in sich tragen. Was denkst du denn?«,
Bereth fiel es schwer, seinen Zorn hinunterzuschlucken und die Beleidigungen zu ignorieren. Aber er brachte es gerade noch zustande, nicht auf Mugras Provokationen einzugehen.
»Dann solltest du vielleicht anfangen , auf deinen Vater zu hören und mich endlich in Ruhe lassen!«
Er stieß Mugra mit der Schulter zur Seite. Duma machte ihm freiwillig Platz und er wollte weitergehen, doch der Hagere schien sich erst warm zu laufen.
»Mein Vater sagt, Dämonenhaut sei so schwarz, weil sie unrein sei. Bist du auch so dreckig wie die anderen Dämonen, Mischblut? Ich für meinen Teil denke allerdings, die einzige Krankheit, die du verbreitest, befällt den Verstand. Oder gibt es sonst einen Grund, weshalb dein Vater gegen jegliche Vernunft, einen wie dich großzieht? Jeder andere hätte ein solches Kind bei der Geburt ersäuft.«
»Sei endlich still !«, schrie Bereth, der sich nicht mehr zurückhalten konnte. Er ließ den Laib Brot fallen und stürmte mit geballter Faust auf Mugra zu. Doch der hatte den Angriff vorausgeahnt und wich dem ungestümen Fausthieb mühelos aus. Dafür versenkte er seine eigene Faust in Bereths Magen. Der Schmerz zwang diesen auf die Knie. Der andere setzte sofort mit einem Tritt nach, damit Bereth nicht einmal daran denken konnte, wieder auf die Beine zu kommen.
»Jetzt bist du nicht mehr so stark, was? Endlich haben wir deinen Platz in diesem Dorf gefunden. Vor mir auf den Knien.«
Mugra lachte. Duma hielt sich überraschend zurück. Bereth bekam einen weiteren Tritt, als er sich stöhnend aus dem Dreck erheben wollte. Dann schlug ihm Mugra ins Gesicht. Blut tröpfelte aus seiner Nase und er musste mit den Händen im Schlamm Halt suchen.
»So ist es recht. Krieche vor mir, Abschaum, Missgeburt. Nun siehst du , wie viel Wert es im richtigen Leben hat, wenn man reiche Eltern hat. Mehr nützen einem ein paar gescheite Fäuste. Aber zeige mir doch, was du an Talern bei dir trägst, vielleicht kannst du dich ja freikaufen!«
Einige Anwohner traten zu dem Schauspiel, während Mugra Bereths Magengrube mit weiteren Tritten malträtierte, sodass dieser sich nur noch vor Schmerz winden konnte. Die Dorfleute unterbrachen den Kampf jedoch nicht. Sie sahen eher amüsiert zu, wie der Sonderling Prügel bezog. Es kamen sogar anspornende Rufe für Mugra aus den Reihen. Umso verwunderlich war es, dass sich Duma einmischte und versuchte seinen Freund zurückzuhalten.
»Das reicht , er hat genug!«, sagte er und
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