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Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Titel: Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pascal Baier
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wahr er ein Söldner war, ein Wort war ein Wort.
    »Führt mich dorthin .«
    »Was?«
    »Ihr wollt meine Hilfe, ich helfe euch, aber ich kenne den Weg nicht. Also zeigt ihn mir!«
    »Aber …«
    »Was ist?«
    »Ich kann Regnef nirgends finden.«
    Marek packte Ritlith ungeduldig am Arm und riss diesen unsanft mit sich.
    »Wenn der Junge schlau genug ist, dann hat er sich bestimmt schon lange verkrochen. Nun bringt mich zu diesem Lager oder niemand in diesem Dorf ist sicher.«
    Schließlich fand der Mann seine Fassung wieder und übernahm die Führung. Sie verließen hastig das Dorf in Richtung Forstlager.
     
    ∾
     
    Eine Erschütterung weckte Hektor aus seinem tiefen Schlaf. Als er die Augen aufschlug, sah er genau vor sich, wie eine riesige Wurzel in den nassen Waldboden gedrückt wurde. Sofort sprang das kleine, grünliche Männchen hoch und schlug sich dabei den haarlosen mit Warzen bedeckten Kopf am Holz. Mit entsetzlichen Schmerzen kroch er instinktiv tiefer in seine Deckung. Doch der kleine Unterschlupf bot nicht wirklich viel Raum und so kauerte er sich in die hinterste Ecke. Gegenüber von ihm stieg die Wurzel wieder in die Höhe. Der Boden bebte kurz darauf von neuem.
    Als es draußen ruhiger wurde und der kleine Kobold sich von seinem Schreck erholt hatte, stand er auf, wischte sich den Dreck von seinem Stummelschwanz, nahm seinen kleinen Hut und setzte ihn auf. Dann verließ er sein Lager, dass er als Schutz vor dem Unwetter aufgesucht hatte, um zu sehen, was in dem Wald vor sich ging. Draußen sah er mit großer Erleichterung einen Waldkoloss schuften. Trotz der Größe würde ihm dieses friedliche Wesen mutwillig niemals etwas antun.
    Hektor kletterte auf den toten Baumstumpf , seine Nächtigungsstätte, und schaute von dort oben eine Weile dem hünenhaften Sonderling bei seiner Arbeit zu. Dieser lief mit schweren Schritten von einem Baum zum Nächsten, um jene die bei Sturm und Regen in Schräglage geraten waren zu richten. Das Baumwesen lehnte sich gerade gegen einen mächtigen Stamm, dessen herrlich ausladende Krone dem Wind eine gefundene Angriffsfläche gewesen sein musste, und unter einem lauten, knarrenden Stöhnen gelang es ihm, diesen wieder einigermaßen in aufrechte Stellung zu bringen. Der Waldkoloss ging auf die Knie und fing an Erde mit seinen astartigen Pranken über die Wurzeln zu schaufeln, um dem Baum neuerlichen Halt zu geben.
    Hektor schaute der gemächlichen Arbeit dieser Kreatur fasziniert zu. Auch in dem Wald, der um die Sümpfe seiner Heimat lag, lebte ein Waldkoloss. Aber dort hatte er eigentlich nie Zeit gehabt, diesen genauer zu studieren. Seine Heimat. Er wünschte sich sehnlichst, nie von seinem Koboldstamm weggelaufen zu sein. Doch nun war er weit von diesem entfernt und er konnte nicht einmal sagen, in welche Richtung seine Heimat lag. Denn er hatte sich hoffnungslos in dieser fremden Gegend verlaufen. Er witterte mit seiner großen Nase in der feuchten Luft. Hier roch nichts nach seiner Heimat. Noch schlimmer, er konnte den fahlen Geruch von Menschen wahrnehmen. Wahrscheinlich war eine ihrer Siedlungen in der Nähe, was für den Kobold nichts Gutes bedeuten konnte. Aber Hektor wusste nicht einmal in welche Richtung er gehen sollte, denn der Regen hatte seine eigenen Spuren verwischt. Aber wie könnte er auch einfach so zurückkehren? Er hatte eines der ganz großen Tabus der Kobolde gebrochen. Niemals, unter gar keinen Umständen, seinen eigenen Stamm verlassen.
    Kobolde waren Wesen, die in Gruppen lebten, jagten und vor allem Späße an den größeren Völkern ausübten. Keinem von diesen ellenlangen, magischen Wesen würde es in den Sinn kommen, alleine durch die Welt zu reisen, keinem, bis auf den größten Narr eines Kobolds der existierte, Hektor Braunbär Goldbeutel Heimlich. Nur um die wichtigsten Teile seines Koboldnamens zu nennen. Ja, er war derjenige, der dieses lebenswichtige Koboldtabu gebrochen hatte, was wahrscheinlich noch kein anderer vor ihm gewagt hatte. Zumindest niemand von dem er gehört hatte. Er war aus seiner Heimat geflohen, hatte seinen ganzen Stamm im Stich gelassen, um die Welt alleine zu bereisen. Wie konnte er jetzt nach Hause zurückkehren. Er hatte über sich und seinen Stamm Schande gebracht, an deren Bürde er bis ans Ende seiner Tage tragen würde und noch schlimmer, seine Nachfahren ebenfalls.
    Hektor seufzte , was sollte er jetzt nur tun. Zurück konnte er nicht, wo immer dies auch sein mochte, hier lange bleiben half ihm nicht

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