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Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Titel: Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pascal Baier
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Entfernung, erspähte er ein Wesen, welches man sonst nur selten zu Gesicht bekam. Ein Waldkoloss streifte durch den Wald, so hoch wie die Bäume selbst und mit einem ranken Körper wie ein Baumstamm. Seine Beine glichen den Wurzeln, die kräftigen Arme ähnelten Ästen zum Verwechseln und der wuschelige Kopf erinnerte ungemein an ein Blätterdach, dass entsprechend der Jahreszeit braungelb gefärbt war. Diese Kreaturen, die dem Schutz des Waldes dienten, konnten sich dank Ihrer Tarnung hervorragend vor Menschen und anderen Geschöpfen verstecken. Waldkolosse mieden Kontakt mit anderen Wesen außer den Waldbewohnern. Umso erstaunlicher fand Marek es, einen hier anzutreffen, wo er sich noch so nahe am Waldrand befand und Waldkolosse meist in den tieferen Bereichen der Wälder umherstreiften.
    B ald war die überraschende Erscheinung zwischen den Bäumen nicht mehr auszumachen. Er vernahm noch den Ruf des Waldkoloss, der sich anhörte wie knarrendes Holz, dann wurde es abgesehen vom Plätschern des Regens wieder still um Marek. Doch dessen Gedanken kreisten weiter um dieses erstaunliche Wesen. Ihn ausgerechnet hier anzutreffen, musste bedeuten, dass die Bäume dieses Waldes in Bedrängnis geraten waren. Ob das Unwetter die Ursache hierfür war, er konnte es nicht sagen. Aber eine andere Erklärung konnte es für das Auftauchen des Wächters nicht geben, denn Waldkolosse waren sehr treue und sorgende Wesen, die ihre Reviere nur verließen, wenn Gefahr in Verzug war.
     
    Marek erreichte endlich eine Siedlung, ja, es schien ein richtiges Dorf zu sein. Er ritt näher an die Gehöfte heran, welche in einer Lichtung im Wald errichtet worden waren. Ein kleiner Bach schlängelte sich vor der Ortschaft und durch diese hindurch. Das Unwetter hatte das kleine Gewässer zu einem reißenden Fluss anschwellen lassen. Sandsäcke verhinderten, dass der Bach über seine Ufer trat und die Holzhäuser überflutete. Eine marode Brücke, deren Planken von dem brausenden Wasser bereits leicht überspült wurden, musste Marek umsichtig überqueren, um zu der Siedlung zu gelangen. Vorsichtig führte er sein Pferd über das gefährdete Bauteil, als ihn zwei Gestalten mit schäbigen Speeren den weiteren Weg versperrten. Sie trugen Kapuzenmäntel gegen den Regen, doch sahen beide durchnässt aus, als würden sie schon lange hier Wache schieben.
    »Haltet ein, Fremder«, sagte der größere und anscheinend auch ältere der beiden Männer. »Was sucht ihr hier in diesem Dorf ?«
    »Schutz vor dem Wetter und einen Ort zum Nächtigen.«
    »Bis auf die Zähne bewaffnet? Ihr führt nichts Gutes im Schilde«, sprach der kleinere mit jugendlicher Stimme. Er richtete drohend seine Speerspitze gegen Marek. Eine Geste die diesem gar nicht gefiel, auch wenn oder besonders weil der junge Mann im Umgang mit dieser Waffe nicht geschult zu sein schien.
    » Regnef! Lass mich dies regeln!«, fuhr der ältere Mann dazwischen und schob mit seiner Hand den Speer seines Kameraden zur Seite. Vielleicht auch weil dieser bemerkt hatte, dass Mareks Hand bereits auf dem Schwertgriff lag.
    »Seid Ihr alleine, Fremder ?«
    »Ich bin alleine mit meinem treuen Ross unterwegs«, erwiderte Marek, während die Augen des Wächters die Bäume nach weiteren Reisegefährten absuchten.
    »Weshalb sucht Ihr ausgerechnet in unserem Dorf Schutz vor dem Wetter ?«
    » Ich bin auf der Durchreise nach Fwed und wurde von diesem Unwetter überrascht. Das ist alles. Ich habe einst von der Gastfreundschaft dieser Gegend reden gehört, wollt ihr mir keinen Einlass gewähren?«
    Der ältere Mann schien Marek zu vertrauen und entspannte sich allmählich. Doch der junge, welcher Regnef gerufen wurde, rief: »Ritlith, hör nicht auf den Kerl, der lügt doch bis zur Nasenspitze.«
    Wieder fuchtelte der Jüngere mit seinem Speer vor Mareks Nase herum und abermals war es der ältere Mann, der seinen Kameraden beruhigte: »Halte deine Waffe zurück. Ich denke nicht, dass er uns etwas antun wird, außer du provozierst ihn.«
    » Was ist, werter Herr? Ritlith war der Name? Lasst ihr mich nun durch? Der Regen setzt mir und meinem Reittier stark zu.«
    »So ist es. Ritlith ist mein Name, zu euren Diensten. Was ist euer Name? Seid Ihr ein Ritter? Und welchem Reich gehört Ihr an? Ihr scheint mir nicht aus den westlichen Menschenreichen zu stammen. Euer Dialekt gleicht doch eher den Leuten vom südlichen Kontinent.«
    »Das habt Ihr richtig gedeutet, guter Mann, ich bin wie Ihr auf dem südlichen Kontinent

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