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Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Titel: Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pascal Baier
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reichte ihm eine Silbermünze und übergab sein Reittier der Obhut des Burschen.
    Warme Luft umfing seinen nassen Körper, als er den großen Saal betrat, in dem die Leute speisten und der dank vieler Fenster angenehm hell war, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Kaschemmen, welche er über die Jahre kennengelernt hatte. Der Wirt, ein großer, runder Mann, stierte ihn misstrauisch an. Er bekam wohl nicht viele Fremde zu sehen, außer einigen Händlern, doch die waren vermutlich eher selten so offensichtlich bewaffnet. Er behandelte Marek aber höfflich und wies ihm ein geräumiges Zimmer zu. Der Wirt legte ihm einige trockene Tücher hin und ließ ihn schließlich alleine. Marek blickte aus dem Fenster, während er sich von seiner Rüstung befreite. Draußen lag eine eingezäunte Wiese mit Obstbäumen, deren herbstliches Laub vom Regen regelrecht fortgespült wurde, dahinter erstreckte sich bereits der finstere Wald.
    Als er schließlich die feuchte Kleidung ausgezogen und sich abgetrocknet hatte, legte er sich hin. Das Schwert neben dem Kopfende des Bettes liegend und einen kleinen Dolch, der mit einer Schnalle am Knöchel seines Fußes befestigt war, schlief er ein, obwohl es noch früher Nachmittag war. Wenn man viel umherreiste, musste man den Schlaf nehmen, wie er kam.
     
    Marek träumte. Flammen hüllten alles in einen rötlichen Schein und doch war es kein Feuer, das Gegenstände verzehrte, sondern ein Feuer, welches in ihm brannte und sich von seinem Zorn ernährte. Die Flammenzungen behinderten seine Sicht, sie waren wie ein Vorhang vor seinen Augen. Um ihn herum rannten schattenhafte Gestalten und Schreie halten wie von weiter Ferne an sein Ohr. Als die Flammen langsam verebbten, hörte er sich selbst keuchen, furchtbar nah und doch fern. Überall lagen zerstückelte und verstümmelte Leichen. Sein Schwert triefte vor Blut und es leuchtete rot, als würde im Innern des gehärteten Metalls ein Feuer des Zornes brennen. Dann sah er sie, wie sie halb nackt dalag, den Kopf nach hinten gereckt und ihr toter Körper mit nicht weniger Blut befleckt als seine Waffe. Erschüttert ging er in ihre Richtung, als im selben Moment die Türe zum Zimmer aufschnellte. Marek drehte sich um und sah einige Männer im Türrahmen stehen, denen Verwirrung ins Gesichte geschrieben stand. Sein Zorn loderte erneut auf, obwohl er diese Personen kannte. Dann verschwand die Szene hinter einer roten Wand, es folgte ein tiefes Schwarz, als wollte etwas die folgenden Szenen verbergen und nur noch gedämpfte Rufe drangen bis zu ihm vor. Marek! Aufhören! Und ein qualvoller Hilfeschrei.
    Der Söldner wachte auf und schoss hoch. Doch die Schreie hallten in seinen Ohren wider und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen, bis sie sich mit Hilferufen von außerhalb vermischten, die von der Straße des Dorfes in sein Zimmer drangen. Marek schob den Traum beiseite. Es waren lästige alte Erinnerungen. Früher als die Geschehnisse noch frisch gewesen waren, hatte er nicht in den Schlaf sinken können, ohne dass ihn dieser Traum verfolgt hatte. Marek erhob seinen verschwitzten Körper aus dem Bett, um sich auf die Stimmen vor dem Fenster zu konzentrieren. Normalerweise wäre er sauer wegen dieser Störung, doch nun war er glücklich angesichts der Ablenkung. Schnell zog er seine Rüstung über. Seine Unterkleider waren immer noch nass, er ignorierte jedoch das unangenehme Gefühl, seinen vom Bett gewärmten Körper in die feuchten, kühlen Kleider zu stecken und verließ schließlich eiligst das Gasthaus.
    Der Regen hatte aufgehört, auch wenn die dicke Wolkenschicht am Himmel keine langfristige Besserung versprach. Das Dorf war sichtbar zum Leben erwacht und überall rannten Menschen panisch umher. Während sie wohl die Regenpause hatten nutzen wollen, um ihre Arbeiten zu erledigen, schienen sie nun wieder den Schutz ihrer Häuser zu suchen. Marek erkannte Ritlith, der unablässig mit seinem Speer durch die Leute ruderte. Er ging zu dem Mann, der auf die Rufe von Marek nicht reagierte, sondern auf der Suche nach jemandem zu sein schien.
    »Was ist geschehen ?«, fragte er Ritlith, indem er ihn an der Schulter packte. Doch die Augen des Mannes fixierten ihn nicht, sondern suchten hektisch die umliegende Gegend ab.
    »Diebe … die Diebesbande wurde in einem der äußeren Forstlager gesichtet !«, brachte Ritlith schließlich hervor.
    Marek verfluchte in diesem Augenblick sein vorheriges Versprechen. Aber ruhen wollte er im Moment ebenfalls nicht. Und so

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