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Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Zigarette an, während der Wagen im halsbrecherischen Tempo der dichten Kolonne stadtauswärts raste, Stoßstange an Stoßstange mit den anderen Fahrzeugen. Nach einer Weile sagte sein Gefährte: »George, wir werden verfolgt.«
    »Von wem, Pietro?«
    »Von mehreren Wagenladungen dieser verdammten Irsk. Sie tragen die grün gestreiften Sachen der Freunde der Diamantier, aber ich will verdammt sein, wenn es keine Maskerade ist.«
    George beschleunigte die Geschwindigkeit, indem er mit einem zweiten mörderischen Manöver auf die linke Fahrspur überwechselte. Nachdem ihm das entgegen aller Wahrscheinlichkeit gelungen war, fragte er, ohne sich umzudrehen: »Sind sie noch hinter uns?«
    »Ja.«
    »Keine Sorge«, sagte der Fahrer. »Ich werde diesen Leuten das Nachsehen geben.«
    Ein paar Minuten später war er so gewagt und mit so feiner Berechnung in eine Seitenstraße abgebogen, daß die drei Wagen mit den Irsk nicht mehr rechtzeitig folgen konnten und geradeaus über die Kreuzung sausten. George raste die Seitenstraße hinauf, bog an der ersten Ecke nach rechts, dann wieder nach rechts an der nächsten und kam so zur breiten Ausfallstraße zurück, die er vor einer Minute verlassen hatte.
    Er folgte ihr, und bald darauf kamen sie am Botanischen Garten vorbei.
    Der Mann am Steuer verlangsamte seine Geschwindigkeit, lenkte den Wagen in eine weitere Seitenstraße, bog nach links in eine andere und von dort abrupt durch eine offene Toreinfahrt und auf einen geräumigen Hof hinter einem großen dreistöckigen Haus.
    Beide Männer sprangen hastig aus dem Wagen, hoben den Rollstuhl mit Morton heraus, und einer schob den Stuhl im Laufschritt über das Kopfsteinpflaster zum Haus, während der andere zum Tor rannte und es schloß.
    Eine elegant gekleidete junge Frau öffnete die rückwärtige Haustür, und nach einem fragenden Blick auf das Trio sagte sie in einer vollen, angenehmen Altstimme: »Bringt ihn hier herein!«
    Sie ging voraus. Drinnen war Dämmerlicht unter hohen Decken, und es war sogar kühl. Die junge Frau öffnete eine Tür und sagte: »Hier hinein. Legt ihn aufs Bett!«
    Isolina Ferraris beobachtete die zwei stämmigen jungen Männer mit mißtrauischer Aufmerksamkeit, als sie Morton aus dem Rollstuhl hoben und auf das Bett legten. Sie mißtraute allen diamantischen Männern, und als die beiden gehen wollten, stellte sie prompt ihre Frage: »Irgendwas schiefgegangen?«
    »Nein«, sagte George.
    Pietro, der seinen Mund geöffnet hatte, um das gleiche zu sagen, schloß ihn.
    »Alles verlief wie geplant? Keine Schwierigkeiten?«
    »Wie am Schnürchen«, sagte George mit unschuldigem Gesicht.
    Als die beiden Männer wieder draußen auf dem Hof waren, sagte Pietro zweifelnd: »Hättest du ihr nicht sagen sollen, daß die Irsk hinter uns her waren?«
    Der andere machte eine ungeduldige Geste. »Wozu? Eine Frau braucht so was nicht zu wissen. Außerdem haben wir die Burschen abgehängt, nicht?«
    Unterdessen stand die Frau vor dem Bett und betrachtete den Besinnungslosen. Nach einer Weile schüttelte sie den Kopf mit einem ironischen Lächeln und sagte: »Für ein Mitglied der Verhandlungsdelegation ist Diamantia nicht der sicherste Ort, nicht wahr, Oberst? Innerhalb von vierundzwanzig Stunden zweimal bewußtlos!« Sie runzelte die Stirn. »Aber dieses erste Mal gibt mir zu denken. Wie konnte das passieren? Darüber werden wir uns noch unterhalten müssen.«
    Sie wandte sich um und verließ das Zimmer.
     
    Die hübsche Standuhr auf der Frisierkommode tickte sieben lange Stunden herunter, und in dieser Zeit drang die Tageshitze in den Raum ein. Große Schweißperlen bedeckten das Gesicht des Mannes auf dem Bett, aber er regte sich nicht, noch zeigte er bis zum Abend Anzeichen von wiederkehrendem Bewußtsein.
    Eine Empfindung von Helligkeit war Mortons erste Wahrnehmung, und lange Zeit blieb es dabei; aber er merkte, daß er denken konnte. In seinem Innern begann die Betäubung zu weichen. Sein Körper prickelte. Langsam kehrte der Gefühlssinn in seine bleiernen Glieder zurück. Und plötzlich war er imstande, seine Augen zu öffnen.
    Er lag auf dem Rücken, den Kopf auf der Seite, und sah einen Baum vor einem Fenster. Das Fenster hatte Vorhänge, und in einer Ecke war ein Stuhl mit einem Buch darauf unter einer Stehlampe.
    In einer Minute, dachte er, kann ich mich vielleicht umdrehen und die andere Hälfte des Zimmers mit der Tür sehen.
    Morton versuchte seinen Kopf auf die andere Seite zu drehen und konnte es

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