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Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Überzeugung, daß ihr richtiger Name Charles Morton ist. Sie werden niemandem enthüllen, daß sie dieses Problem haben, aber es wird ein schwerer innerer Kampf sein.«
    Er schloß mit den Worten: »Um alles dies zu löschen, ist jedem Individuum zu sagen, daß es nach Ablauf von fünf Tagen diese Computereingaben anrufen kann. Zu der Zeit werden die betreffenden Personen dehypnotisiert und können sodann ihre eigenen Identitäten wiedererhalten.«
    Was Morton störte, war, daß er keine Methoden ersinnen konnte, Isolina Ferraris in den Kreis der falschen Mortons einzubeziehen. Der Computer hatte alle möglichen Aufenthaltsorte angerufen und überall die gleiche Antwort erhalten: nicht anwesend.

 
21.
     
    Morton landete auf dem Dorfplatz von Nucea; stand auf dem unebenen Kopfsteinpflaster; fühlte den Boden unter seinen Füßen. Und diesmal blickte er aus seinen eigenen Augen und verließ sich auf die Wahrnehmungen seiner eigenen Sinne.
    Die Szenerie war ihm seltsam vertraut. Abseits vom Dorf und von ihm durch einen breiten Streifen Buschwildnis getrennt, lag die alte Siedlung der Irsk, eine Ruinenstätte mit einem intakten Kern von einigen Dutzend Häusern, deren leuchtende Farben durch das Grün schimmerten. Er suchte Lositeens Wohnhaus auszumachen und sah es fast sofort, obwohl die Entfernung ungefähr einen Kilometer betrug.
    Zehn Minuten Fußmarsch, und er stand vor der Tür, derjenigen, die Lositeen an jenem Abend gemieden hatte, um das Haus durch die Küchentür zu betreten.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Die junge Irsk war dieselbe, die er durch Lositeens Augen gesehen hatte. Die Erregung kehrte wieder, und er mußte sich überwinden, das zu tun, was er zu tun hatte.
    Es sah aus, als sei sie bereits dabei, die Kämpfer telepathisch von seinem Besuch zu verständigen.
    Morton stand auf der Schwelle, machte eine höfliche Verbeugung und sagte ruhig: »Sie sind Ajeanantatasea?« Um zu zeigen, daß er die Irsk und ihre Gewohnheiten achtete, vermied er die Kurzform Ajanttsa.
    Seine Kenntnis ihrer Identität schien sie zu erschrecken. »Sie kennen mich?« sagte sie unsicher.
    »Befürchten Sie nichts«, sagte er beschwichtigend. »Ich bin kein Diamantier. Ich bin Angehöriger der Verhandlungsdelegation.«
    »Sie sind ein Mensch«, sagte sie, »und ich bin eine Irsk.« Ihre Stimme wurde feindselig. »Verhandlungen können diesen Gegensatz nicht aus der Welt schaffen.«
    »Verhandlungen«, sagte Morton fest, »können das eigentliche Problem aufdecken und lösen. Darum möchte ich einen Blick in die Ahnenkammer tun.«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, trat er ein und zwang ihre schmächtige Gestalt zum Zurückweichen.
    Sie war schockiert. »Oh, nein!« keuchte sie. »Lositeen würde das nicht dulden!« Sie sprach den Namen in seiner vollen Länge aus: Leoosaeetueeena.
    »Ist er hier? Lositeen?«
    »Nein, er kam gestern abend nicht heim.«
    Während Morton in die Diele vorgedrungen war, hatte sie sich weiter vor ihm zurückgezogen und stand nun mit dem Rücken an einer Tür, wie um sie zu sperren. Morton war es recht; so brauchte er nicht lange zu suchen. Er trat zu ihr und legte seine Hand auf die gebogene Klinke.
    »Ich möchte weder Ihnen noch einem anderen etwas zuleide tun«, sagte er. »Meine Frage ist, wer oder was ist in diesem Raum?«
    Die dünnen Lippen waren halb geöffnet und zuckten. »Lositeens Eltern und Vorfahren«, sagte sie. Dann raffte sie sich auf und fügte hinzu: »Was würden Sie von jemandem denken, der in die Gruft Ihrer Eltern eindringt?«
    »Soweit ich unterrichtet bin, sind diese Leute nicht tot, wie wir Menschen diesen Begriff verstehen; und es ist meine Pflicht, zu sehen, was das bedeutet. Und es ist besonders wichtig in Verbindung mit Lositeen, denn er hat die Macht, die Dunkelheit zu zerstören.«
    Die junge Irsk schien vom Ausmaß seines Wissens überwältigt, denn sie sagte nichts mehr. Sie trat sogar zur Seite, als Morton die Tür öffnete, durchging und sie hinter sich schloß. Lange Sekunden stand er einfach da, die Tür im Rücken, und starrte.
    Es war ein großer Raum, ausgekleidet mit Wandbehängen und Teppichen, die das lichtdurchlässige, schillernde Material der Wände, des Bodens und der Decke verhüllten, Möbel im diamantischen Stil und Aussparungen in der Stoffbespannung der Decke, durch die ein diffuses Licht eindrang, vervollständigten das dekorative Gesamtbild.
    Eben noch sichtbar in den Sesseln und auf den Sofas, saßen die Irsk … Geister.
    Schwach leuchtende

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