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Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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zielten auf Leutnant Lester Bray, aber Ihre Geistesverbrüderung vollzog sich mit David Kirk. Wenn diese Fähigkeit entwickelt werden kann, auch andere Mitglieder der menschlichen Rasse einzuschließen, dann können wir die Macht des Mahala auf das ganze menschenbewohnte Universum ausdehnen.«
    Leere. Erstaunen … Später erkannte Morton, daß seine nächsten Aktionen relativ rational waren. Zuerst folgerte er richtig, daß seine Überlegung, wie er aus seinem Körper in sein Duplikat gelangen könne, ihn in diese mißliche Lage gebracht hatte. Und, was bei weitem wichtiger war, seine Geistesverbrüderung mit David Kirk bewies, daß seine Anstrengungen, die Dunkelheit zu verwirren, erfolgreich gewesen waren.
    Alle diese Diamantier und Soldaten – Hunderte von ihnen – waren jetzt Teile einer Serie von Charles Mortons. Etwas beunruhigend, daß die Dunkelheit auch dachte, es sei eine gute Sache. Aber das war ihre Täuschung, und offenbar auch ihr langfristiges Ziel mit allem Leben im Universum. Die Irsk waren zweifellos bereits weitgehend einander angeglichen gewesen, als die diamantischen Kolonisten eintrafen. Für die Dunkelheit war jeder Irsk wie jeder andere Irsk, obwohl sie durch ihre langen, seltsamen Namen ein gewisses Maß von Individualität bewahrt hatten. Sie hatten überlebt, weil sie in diesem einen Aspekt verschieden gewesen waren.
    Aber ein solcher Zustand war nicht auf das anwendbar, was er getan hatte. Alle seine Leute hatten denselben Namen … Ich bin hinter ihnen verborgen, dachte er. In dieser Situation ist es das, was zählt.
    Er war erheitert, aber zugleich nachdenklich. Hatte er David Kirk etwas zu sagen? Es wollte ihm nichts einfallen.
    Er beschloß, die Probe aufs Exempel zu machen. Konnte er sich in jede beliebige Person verändern? Überallhin? Der Gedanke machte ihm Angst, denn was würde ein Fehlschlag bringen? Und dann …
    Mit totaler Konzentration und Entschlossenheit erzeugte er den illusionistischen Akt, sich selbst oben im Energiefeld zu sehen.
    Sofort war er in einem grauen Dunst … Es funktionierte!
    Der Sieg war so überwältigend, daß er lange Zeit überhaupt nichts dachte. Allmählich entspannte er sich. Und zum erstenmal dachte er an die Implikationen, die sich aus dem Zusammenwirken der Dunkelheit und der Lositeenwaffe ergaben. Er stellte eine vorsichtige Frage.
    Sie wurde ignoriert. Statt dessen kam die Baritonstimme mit der Gegenfrage: »Wo ist Ihr Körper?«
    Eine Pause. Eine Stille … Es könnte nicht schaden, es zu sagen, dachte Morton. Denn ich bin in der Station Capodichino, wo die Dunkelheit mich nicht erreichen kann.
    Was ihn dennoch schweigen ließ, war eine andere Erwägung. Ein Grundsatz der Geheimdienstpolitik war, einem potentiellen Gegner niemals freiwillig Informationen zu liefern. Derselbe Grundsatz, auf diese Situation angewendet, verlangte, daß er sich jeder unmittelbaren Aktion enthielt. Er hatte das Gefühl, daß der geringste Fehler in seiner Beurteilung fatale Folgen haben würde.

 
25.
     
    Isolina Ferraris erwachte in einem Flugzeug. Zwei Irsk saßen vorn Seite an Seite, einer von ihnen als Pilot. Neben ihrem Sitz – der als Liege zurückgeklappt worden war – saß ein verdrießlich dreinschauender Marriott. Bei der Wahrnehmung dieser Dinge mußte sie sich bewegt haben, denn nun wandte er sich auf seinem Sitz um und blickte zu ihr herab. »Sie sind wach«, sagte er unnötigerweise.
    Isolinas scharfer Verstand war bereits zur Wahrheit gelangt. »Dieser Cocktail!« beschuldigte sie ihn. »Sie hatten etwas hineingetan!«
    Marriott nickte unglücklich. »Ich glaube nicht, daß Reden irgendeinen Nutzen haben würde.«
    »Wie lange war ich bewußtlos?« verlangte sie zu wissen.
    »Dies ist der zweite Tag«, sagte er widerwillig. »Ich wußte nicht, was ich mit Ihnen anfangen sollte.«
    Sie überwand den Schock der vielen Stunden, die vergangen waren, ziemlich rasch. Ihr Verstand arbeitete präzise und hielt sich nicht unnötig lange mit Unwesentlichem auf. Sie sagte einfach: »Was wissen Sie über die Dunkelheit?«
    Er war zu niedergeschlagen, um sich lange zu zieren. Mit Grabesstimme schilderte er ihr, wie er von Morton besiegt worden war. »Ich bin überzeugt«, schloß er, »daß er nicht die leiseste Ahnung hat, was er tun soll, und ich habe nicht vor, es ihm zu sagen. Aber ich habe alles verloren.«
    »Was haben Sie verloren? Was ist die Dunkelheit?«
    »Was ist eine Regierung?« konterte Marriott.
    »Ein Apparat zur

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