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Chaos über Diamantia

Chaos über Diamantia

Titel: Chaos über Diamantia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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zur Lösung des Identitätsproblems führen.
    Jeder Irsk hatte auch eine Erinnerung an eine Meldung über einen dritten Morton, der mit einer Luftambulanz gebracht wurde und binnen kurzem eintreffen sollte …

 
27.
     
    Dr. Gerhardt wußte natürlich nicht genau, was mit ihm geschehen war. Die spezielle Technologie von Geheimdienstwaffen, die automatisch losschlagen konnten, wenn der Herzschlag des Agenten sich in einer bestimmten Weise veränderte, war innerhalb des Rahmens seiner Ausbildung. Aber er war noch nie persönlich von einem solchen Ding getroffen worden.
    Da er unvorbereitet war, wurde er überwältigt.
    Doch die verwendete Methode war weder tödlich noch von langer Wirkungsdauer, und kaum eine halbe Stunde später öffnete er seine Augen.
    Und da war er in dieser Situation. Das Flugzeug. Zoolanyt. Die zwei ohnmächtigen Gestalten.
    Bei ihnen war seine Absicht totale Kontrolle gewesen. So würden sie erst in einer Stunde erwachen und dann noch mehrere Tage hypnotisiert bleiben.
    Zoolanyt sagte, ohne seinen Blick von den Instrumenten abzuwenden: »Ich habe Ihre chemische Waffe, Doktor, und ich habe die Pistole des Obersten. Ich bringe Sie alle zur Gyuma-Schlucht.« Ein Tentakel bog sich nach hinten und zeigte beiläufig auf Lositeen. »Daß ich ihn mitbringe, ist das große Ereignis. Aber meine Freunde interessieren sich auch für Oberst Morton. Es scheint mehrere von der Sorte zu geben, und unsere Führung hat eine Kommunikation von der Dunkelheit erhalten, daß die falschen Mortons ausgerottet werden müssen, weil sie eine Konfusion verursachen.«
    Es war mehr Information, als Gerhardts Qualifikation ihm sofort zu verdauen erlaubte. Weil er nicht ein Mann war, der Unwissenheit zugab, wenn es sich vermeiden ließ, bat er nicht um zusätzliche Erklärungen. Er spielte mit der Idee, Angst vorzutäuschen, entschied sich aber dagegen. Statt dessen sagte er drängend: »Was ist mit mir? Warum setzen Sie mich nicht einfach irgendwo ab?«
    Aber Zoolanyt hatte auch darüber seine Befehle. »Ihre Fachkenntnisse könnten benötigt werden, um die Wirkung Ihrer chemischen Waffe auf diese zwei zu neutralisieren. Wir brauchen sie wach und im vollen Besitz ihrer geistigen Kräfte.«
    »Dafür brauchen Sie mich nicht«, sagte der Psychiater halbherzig. »In ungefähr einer Stunde werden sie spontan erwachen.«
    Er erwartete nicht wirklich, daß dies die bereits getroffene Entscheidung beeinflussen würde. Und das tat es auch nicht. Zoolanyt ignorierte die Worte.
    Das Flugzeug flog weiter. Gerhardt saß da und wartete. Er hatte die Gewohnheit, die Krankheitsgeschichte eines Patienten vor der Ankunft desselben zu studieren. Es war kein Patient angemeldet, aber Bray und Lositeen waren in einer analogen Situation. Gerhardt überdachte jedes Wort und jede Implikation, die sich daraus ergab.
    Seine vorläufige Entscheidung war: Ich werde sie beide denken lassen, sie wären frei.
    Nachdem die zwei erwacht waren, und später, als die Maschine landete und sie inmitten einer Wildnis ausstiegen, blieb Dr. Gerhardt stumm und äußerlich teilnahmslos. Nur einmal, als sich im Dschungel eine Gelegenheit ergab, flüsterte er Bray-Morton zu, daß die falschen Mortons getötet würden.

 
28.
     
    Mortons erster Versuch zur Geistesverbrüderung zielte auf Marriott.
    Es war ein Test. Er sagte nichts. Er beobachtete und lauschte.
    Eine Lichtung im Dschungel … und zufällig ein wichtiger Moment, wie es schien. Ein starker Trupp Irsk-Soldaten kam über die Lichtung auf Marriott zu, der neben einer Bahre stand, die von zwei Irsk in Transportposition gehalten wurde. Marriott blickte über die Bahre hinweg dem Trupp entgegen, und Morton konnte nur vermuten, wer auf der Bahre lag. Ihr Rand war eben noch in Marriotts Gesichtsfeld.
    Er tippte auf Isolina.
    Als die Kämpfer herankamen, senkten die Träger die Bahre ins hohe Gras, und Marriotts Aufmerksamkeit wurde momentan abgelenkt. Er blickte hinab. Es war Isolina.
    Sie sah verlassen und hilflos aus. Die schöne diamantische Gelegenheitsprostituierte war hier draußen im Dschungel, wo sie keinen Gebrauch von ihrem Körper machen konnte, und ihre braunen Augen blickten stumpf, beinahe apathisch.
    Es kam zu einem Gespräch. Die Irsk forderten Marriott auf, ihnen zu folgen, und eskortierten ihn und die Bahrenträger über die Lichtung und in den Dschungel.
    Morton zog sich zurück und war wieder oben im Feld. Es muß ein Sieg sein, sagte er sich, daß ich jetzt nach Gutdünken

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