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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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die noch jungfräulich saubere Tafel zu. Erleichtert lasse ich die angehaltene Luft aus meinen Lungen entweichen. Was für ein unangenehmer Mann.
    »So, würden Sie sich nun bitte alle die Termine für die nächsten Mathematik-Klausuren notieren. Ich schreibe Sie Ihnen hier an die Tafel. Mir ist klar, dass Sie es eher gewöhnt sind, alles ausgedruckt zu bekommen, aber ich denke, Sie werden sich schon nicht überarbeiten, oder?« Dacher nimmt sich ein Stück weiße Kreide und beginnt, in krakeliger Schrift einige Daten an die Tafel zu schreiben. Unter dem Rascheln von Papier und dem Kratzen der Stifte fangen wir an, uns die Termine zu notieren.
    Ich trage die vier Klausuren in meinen Kalender ein und schaue mich dann unauffällig im Zimmer um. Alle beugen sich still über ihre Papiere, kein Getuschel, kein Geflüster, man traut sich nicht einmal, laut zu atmen. Nur einer kramt immer noch in seiner Schultasche herum. Ich drehe den Kopf und beobachte Alex, der ein schwarzes, schmales Etui aus seiner Tasche holt und es öffnet.
    Was? Alex trägt eine Brille? Er setzt sich das unauffällige Gestell auf die hübsche Nase und blickt dann äußerst konzentriert zur Tafel, dabei reckt er den Hals und kneift seine Augen ein wenig zusammen. Er sieht so süß aus! Wie der süßeste, blonde Bücherwurm, den ich jemals gesehen habe. Wenn er so ernst schaut wie jetzt gerade, dann bildet sich zwischen seinen Augenbrauen eine kleine Falte. Einfach nur göttlich! Ich kann nicht anders und muss kichern.
    Alex blinzelt mich verwirrt an, merkt dann aber recht schnell, dass ich über ihn lache und schiebt teils beleidigt, teils verletzt seine Unterlippe nach vorne. Zartrosa Flecken bilden sich auf seinen Wangen und er rückt die Brille mit einer unsicheren Handbewegung zurecht. Herrlich!
    »Herr Ullmann?« Oh Mann, den habe ich kurzzeitig ganz vergessen…
    Dacher baut sich drohend vor Lenas und meinem Tisch auf. Ich nehme den muffigen Geruch von alter Kleidung und billigem Duschgel, gepaart mit Achselschweiß und Mundgeruch wahr. Unauffällig versuche ich, nur noch durch den Mund zu atmen.
    »Sie scheinen sich ja prächtig zu amüsieren. Finden Sie es hier in München so wahnsinnig lustig?«, zischt er mich böse an.
    Ich spüre die Blicke, die in diesem Moment auf mich gerichtet sind, und schon wieder wandert mein gesamtes Blut in den Kopf. Ich schlucke, ehe ich leise antworte: »Nein, ich finde es in München überhaupt nicht lustig!« Ein allgemeines Kichern schwappt durch den Raum.
    »Ruhe!«, brüllt Dacher laut. Es gelingt ihm aber nicht ganz, die aufkeimende Unruhe zu ersticken, und so muss er noch ein-, zweimal lautstark nach Aufmerksamkeit verlangen.
    »Soso, Sie sind also ein Komiker?« Zornig funkelt er mich an.
    »Ich? … äh… nein, ich bin todernst… ähm, ich meine…«, stottere ich nervös. Mist, das kam jetzt völlig falsch rüber… Wieder Gelächter.
    »Ruhe, verdammt noch mal!« Dacher schaut sich wütend um, dann beugt er sich ein Stück zu mir herunter. Ich kann es nun nicht mehr vermeiden, sein unangenehmer Geruch strömt mir direkt in die Nase. Ängstlich blicke ich ihn von unten her an. Er will gerade Luft holen…
    »Herr Dacher? Der dritte Klausurtermin kann unmöglich richtig sein. Der Donnerstag davor ist ein Feiertag, da wird der Freitag höchstwahrscheinlich ein Brückentag sein und wir können schlecht eine Arbeit schreiben, wenn wir frei haben, oder? Ich fürchte, Sie haben da einen Fehler gemacht.«
    Dacher dreht sich um und starrt Alex stumm an. Ohne Furcht erwidert Alex den Blick. Seine grauen Augen blitzen hell hinter der Lesebrille. Er hasst diesen Kerl! Ich blinzle nervös von einem zum anderen. Die ganze Klasse ist verstummt, alle halten vor Spannung den Atem an. Dacher bricht den Blickkontakt als Erster ab, dreht sich um und geht zurück zur Tafel.
    »Sie sind ja so aufmerksam, Herr Ziegler, Ihnen würde niemals ein Fehler entgehen… geschweige denn passieren. Wir können uns alle glücklich schätzen, Sie zu haben. Tausend Dank!« Sein Sarkasmus verteilt sich in großen, dunklen Tropfen und vergiftet die Atmosphäre im Zimmer, die ohnehin nicht schlechter hätte sein können.
    »Und was Sie angeht, Herr Ullmann: Ich bin sehr gespannt auf ihre mathematischen Leistungen…« Oh Gott! Mein erster Schultag, die erste Stunde und was mache ich? Ich lege mich gleich erst einmal mit dem Mathelehrer an. Ausgerechnet Mathe, darin bin ich doch sowieso schon eine totale Niete.
    Das Pausenklingeln ist

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