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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Semmler. Er hat mich gebeten, folgende Information weiterzugeben.« Tom kann gut mit Erwachsenen reden. Er findet immer die richtigen Worte. Kaum einem gelingt es, seinen Argumenten zu entkommen.
    Mit ernstem Gesichtsausdruck baut sich Tom vor uns auf. Er blickt kurz in die Runde und räuspert sich dann: »Herr Oberstudiendirektor Semmler hat mir gesagt, ich soll euch alle daran erinnern, dass morgen Abend um 20 Uhr bei mir zu Hause eine Party stattfindet. Es gibt wie immer reichlich Alkohol und meine Eltern sind nicht daheim, das bedeutet, Übernachtungsgäste sind erwünscht und Geschlechtsverkehr wird gefördert. Herr Semmler erwartet, dass der gesamte Jahrgang geschlossen erscheint und Entschuldigungen, egal welcher Art, werden nicht akzeptiert, es sei denn, man kann einen ärztlichen Bericht über seine Leberwerte vorlegen, der einem den exzessiven Genuss von Alkohol verbietet. Verschiedene Snacks werden für euch bereitgestellt, Kondome bittet euch Herr Semmler selbst mitzubringen. Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit, bis morgen!«
    Tom macht eine kleine, minimale Verbeugung, lächelt noch einmal in die Runde und dreht sich dann zu Herrn Hess. »Vielen Dank, dass Sie mir ihre kostbare Zeit zur Verfügung gestellt haben.« Dann ist er verschwunden.
    »So, wo waren wir stehen geblieben?«, fragt Hess murmelnd und versteht nicht, warum wir alle zu lachen anfangen. Er hat nicht kapiert, dass Tom ihn gerade übelst verarscht hat.
    Ich kichere immer noch, als wir wenige Minuten später unsere Taschen packen und das Klassenzimmer verlassen.
    »Gehst du da hin?«, fragt mich Martin leise. Unsere Mitschüler um uns herum reden schon ganz aufgeregt von der bevorstehenden Party. Ich schaue Martin an.
    »Du hast es doch gehört: Der Direktor will, dass wir vollständig erscheinen.« Ich kichere erneut. Martin seufzt und lehnt sich an die kalte, weiße Steinwand. Wir stehen in einem der langen Flure. Zimmertüren werden aufgerissen und lärmend stürmen die Schüler in ihr wohlverdientes Wochenende. Wir warten auf Lena. Sie hat gerade eine Doppelstunde Musik.
    »Wenn du nicht hingehen möchtest, dann musst du doch nicht«, meine ich locker und beobachte die vorbeieilenden Schüler.
    »Hm, du weißt doch, wie viel Wert sie auf eine geschlossene Klassengemeinschaft legen…« Mit sie meint Martin wohl meinen Bruder …
    »Ach Quatsch!« Ich schüttele den Kopf. »Wenn du keine Lust hast, dann kommst du einfach nicht.« Soweit kommt's noch, dass man hier auf Partys muss, zu denen man partout nicht hingehen will.
    »Autsch!« Ich zucke zusammen. Ein heftiger Schmerz durchfährt meinen Hinterkopf. Schnell drehe ich mich um und suche wütend nach dem Übeltäter. Maria steht grinsend vor mir, ihr schweres Biobuch in der Hand. Das muss sie mir eben auf den Kopf gehauen haben.
    »Sag mal, was ist bei dir kaputt?«, zische ich sie sauer an.
    »Nichts, ich wollte dir nur kurz das hier geben.« Ohne auf meine Antwort zu warten, drückt sie mir ihre Tasche, die Jacke und zwei Bücher in die Arme. Ich habe Mühe, das ganze Zeug festzuhalten.
    »Wartet auf mich am Auto, ich komme gleich nach.« Sie dreht sich um, eilt zurück zu ihren Freundinnen und beginnt sofort, aufgeregt mit ihnen zu tuscheln. Martin schaut ihr nach. Etwas zu lange, meiner Meinung nach. Außerdem beschränkt sich sein Blick sehr stark auf ihren Hintern…
    »Hey, Martin, behalte deine Augen bei dir«, zische ich ihn grob an.
    »Hm, was? Ach so… ähm, sorry.« Martin wird knallrot und senkt den Blick wieder zu seinen Schuhspitzen.
    Als Lena dann endlich kommt, machen wir uns zu dritt auf den Weg nach draußen. Wir schlendern langsam über den Pausenhof und auf den Parkplatz zu. Ich habe Alex jetzt seit etwa zwanzig Stunden nicht mehr gesehen und kann nun ein aufgeregtes Kribbeln in meinem Magen spüren. Albern, oder?
    Ich freue mich so sehr darauf, ihn zu sehen, dass ich total vergesse, Lenas und Martins Gespräch zu lauschen. Nervös wandert mein Blick über die parkenden Autos. Ich erkenne den Daimler, aber Alex scheint noch nicht da zu sein.
    »Also gehen wir alle hin?« Lena sieht mich fragend an.
    »Was? Wohin?« Ich bin leicht irritiert.
    »Zu Toms Party, du Schnarchnase!« Sie verdreht die Augen.
    »Hm, ja klar, wieso nicht? Ich meine, es gibt viel Alkohol und wir dürfen Geschlechtsverkehr haben…«, wiederhole ich Toms Rede mit unschuldiger Miene. Lena lacht und Martin sieht mich mit roten Wangen an.
    »Na dann, bis morgen Abend.« Er geht in

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