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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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aus der Hand. Marc wirft mir einen giftigen Blick zu und dreht sich dann schnell zu seinem Freund um.
    »Du darfst das Kind nicht so verwöhnen«, zischt er gereizt. Ich strecke ihm die Zunge raus und Manu lacht leise. An meinem Kaffee nippend, tapse ich mit nackten Füßen in die Küche. Ikea sitzt in ihrem Käfig auf dem kleinen Balkon, der an die Küche angrenzt, und pickt Körner aus einer Keramikschale. Ich proste ihr mit meinem Kaffee zu und gähne herzhaft. Marc setzt sich zu mir an den Küchentisch.
    »Ich will nicht zur Schule«, jammere ich. »Ich bin müde und ich habe Kopfschmerzen.«
    »Das kommt davon, wenn du es auch immer gleich übertreiben musst«, belehrt mich Marc besserwisserisch. Manchmal kann er mir mit seiner Art ganz schön auf die Nerven gehen. Schmollend schiebe ich die Unterlippe nach vorne und schenke ihm einen finsteren Blick.
    »Jetzt komm schon, du musst etwas frühstücken.« Er deutet auf das Müsli, das vor meiner Nase steht. Ich schüttele trotzig den Kopf.
    »Ich treffe mich gleich mit Lena. Wir gehen in irgendein Café und essen dort etwas. Muss ja schließlich so aussehen, als ob ich die letzte Nacht bei ihr gepennt hätte…« Marcs Augen verengen sich. »Ich muss jetzt ist Bad!« Marc will gerade Luft holen, um noch etwas zu ergänzen, doch ich bin schon fast an der Tür zum Flur. »Keine Zeit, Marc. Es ist schon kurz vor acht, ihr müsst in einer Viertelstunde in der Praxis sein, da können wir nicht so herumtrödeln.«
    Marc verzieht böse das Gesicht und ich sprinte kichernd ins Badezimmer.
    ***
    »Ich wollte mich noch einmal bei dir bedanken, weil du mir so lieb hilfst. Du weißt schon, was ich meine, du lügst für mich…« Ich grinse Lena etwas schief an. Wir sitzen uns an einem kleinen, runden Tisch gegenüber. Das Café ist gut gefüllt. Es riecht wunderbar nach frisch geröstetem Kaffee und süßem Gebäck.
    »Hm«, macht Lena leise und beißt von ihrem Brötchen ab. Eine Weile sagt keiner von uns etwas, dann schaut sie mich wieder ernst an. »Du weißt, ich helfe dir gerne, aber ich hoffe, dir ist klar, was für Probleme wir dank dieser kleinen Lüge haben werden…«
    »Häh?« Ich verstehe sie nicht.
    »Tobi, manchmal bist du echt doof«, seufzend schüttelt Lena den Kopf.
    Ich schiebe schmollend meine Unterlippe nach vorne. »Selber doof«, äffe ich und beiße von meinem Brötchen ab.
    Lena muss grinsen und verdreht die Augen. »Also nun mal ganz langsam, damit auch du es kapierst«, sagt sie und tut dabei so, als sei ich ein Kleinkind, dem man den Sinn von Zebrastreifen zu erklären versucht. »Wir gehen in dieselbe Jahrgangstufe. Wir haben einige Kurse gemeinsam und in denen sitzen wir auch nebeneinander. So weit klar?«
    Ich strecke ihr die Zunge raus, weiß aber immer noch nicht, worauf sie hinauswill.
    »Gut, kommen wir also zu dem wichtigeren Punkt: Heute wirst du nicht wie sonst immer mit Alex zur Schule fahren, sondern gemeinsam mit mir den Bus nehmen, weil du ja offiziell bei mir übernachtet hast… jetzt kapiert?« Sie sieht mich an.
    Ich schüttle etwas überfordert den Kopf. Was will sie mir bitte schön sagen? Frauen... Ich weiß schon, warum ich schwul bin…
    »Keine Ahnung, worauf du hinauswillst… Sollen wir Freundschaftsarmbänder austauschen oder willst du, dass ich dir einen Spruch ins Poesiealbum schreibe?«
    Kurz muss Lena grinsen. »Ich denke, du solltest die Clubbesuche einstellen. Heiße Typen und Alkohol bekommen dir nicht sonderlich gut.« Sie blickt mich spöttisch an. »Mensch, Tobi, die ganze Schule denkt, wir hätten was miteinander!«
    Oh shit! Ich klatsche mir mit der flachen Hand an die Stirn, dann fange ich an zu lachen. Laut und herzhaft. Ich lache so etwa fünf Minuten. Lenas Miene wird immer finsterer.
    »Ja, okay, wir haben es jetzt alle kapiert, das ist irre komisch. Haha!« Sie scheint ein bisschen sauer.
    »Du und ich?« Ich japse nach Luft. »Niemals!«
    »Reizend, Tobi! Ich finde dich auch äußerst charmant.« Beleidigt nippt sie an ihrem Kaffee.
    Ich beruhige mich und versuche, wieder ernst zu werden. »Sorry, Lenchen, so war das nicht gemeint, das weißt du doch.« Ich schenke ihr schnell meinen treusten Hundeblick und sie scheint mir zu verzeihen.
    Lena und ich… glauben die anderen echt, dass wir ein Pärchen wären? Hm, ja, Lena hat recht, es sieht ja alles ziemlich eindeutig aus: Wir sind ständig zusammen, hängen aneinander wie Kletten und nun habe ich auch noch offiziell bei ihr geschlafen… Ein Junge und

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