Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
ist noch nie was Ernsthaftes passiert, aber das ist auch egal. Ich will nicht, dass Maria dort hingeht. Im Grunde ist sie noch ein kleines Mädchen: sehr naiv und leicht zu beeinflussen. Ich will nicht den ganzen Abend hinter ihr herrennen müssen.«
    »Übertreibst du nicht ein wenig?«, frage ich. »Sie ist kein Kleinkind mehr und auch nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet, aber… ich… ich will einfach nicht, dass sie dabei ist…« Trotzig sieht er mich an.
    Ich streiche mit den Fingern über den Satinstoff. »Alex, du musst doch nicht für alles und jeden die Verantwortung übernehmen. Das kannst du gar nicht! Maria ist ein eigenständiger Mensch. Sie ist alt genug, um zu wissen, was sie tut. Wenn sie Fehler macht, dann sind das ihre und nicht deine. Ich finde es unmöglich von Bettina und Pa, alles auf dich abzuwälzen. Das geht doch nicht.« Vorsichtig lege ich meine linke Hand auf seinen Unterarm. Er entspannt sich, als er merkt, dass ich ihm keine Vorwürfe mache und ihn nicht anklage, sondern ihn sozusagen in Schutz nehme.
    »Ich werde mit ihr sprechen«, sagt er leise. »Je nachdem, wie sie sich bei diesem Gespräch verhält, werden wir dann weitersehen. Heute Abend kommt sie aber noch nicht mit…«
    »Okay.« Das ist alles, was ich für Maria tun kann. Nicht das Ergebnis, auf das sie so sehr gehofft hat, aber wer weiß, vielleicht freut sie sich trotzdem…
    Tut sie nicht! Wer hätt's gedacht. Ihre Dankbarkeit mir gegenüber hält sich mehr als nur in Grenzen. Sie brüllt mich an und schimpft, ich sei ja wohl zu rein gar nichts zu gebrauchen. Eigentlich hätte mich ihre Reaktion nicht überraschen dürfen, ich bin aber trotzdem ein bisschen enttäuscht. Schließlich habe ich mein Bestes gegeben und ihre Position mit voller Überzeugung gegenüber Alex verteidigt, aber scheinbar ist ihr das nicht genug.
    Wütend stampfe ich aus ihrem Zimmer. Bin gleich nach meiner Unterhaltung mit Alex zu ihr gegangen und habe sie über den neusten Stand der Dinge informiert. Ich habe den blonden Traummann und das weiche Bett verlassen, um mich angiften zu lassen… Vor zwei Stunden habe ich mir noch ausgemalt, wie nett unser geschwisterliches Verhältnis doch sein könnte und nun… Pustekuchen.
    Aber schon wenige Stunden später habe ich Maria und ihre Launen vergessen. Alex und ich machen uns auf den Weg zur Party. Allein. Ich öffne mit zitternder Hand die Haustür und blicke ihn nervös an. Er steht vor der Tür, raucht und wartet auf mich. Mit viel Fantasie könnte man meinen, er würde mich zu unserem ersten Date abholen. Ich grinse ihn etwas dämlich an. Er reicht mir einen zertretenen Fußball.
    »Normalerweise bringt man Blumen mit, aber der hier ist auch recht hübsch. Ich danke dir!« Ich nehme das alte Stück Leder in die Hände und grinse ihn frech an.
    »Haha!« Er verdreht die Augen. »Timmy und Emma haben den hier draußen liegen lassen und im Dunkeln fällt man leicht drüber. Kannst du ihn kurz reinbringen?«
    Ich drehe mich um und gehe zurück in die Eingangshalle. Den Ball oder das, was von ihm noch übrig ist, lasse ich neben der Treppe fallen. Er ist schon zum Auto gegangen. Ich ziehe die Haustür hinter mir zu und schiebe ein bisschen schmollend die Unterlippe nach vorne. Ein richtiger Gentleman würde mir die Beifahrertür aufhalten und warten, bis ich eingestiegen bin. Tja, hat eben keine Manieren, mein Held…
    Wir sitzen stumm nebeneinander. Ich knete nervös meine Finger. Ob er auch dieses Flattern in seinem Bauch spürt? Wenn ja, alle Achtung: Er lässt sich nichts anmerken. Seine Miene ist so kühl und entschlossen wie immer. Ich wünschte, ich könnte nur halb so cool sein wie er.
    »Du warst doch heute den gesamten Mittag mit Timmy draußen im Garten. Hat er da, ähm… also, hat er da irgendwas gesagt?« Seine raue Stimme lässt mich erschaudern. Ich blinzle ihn an, brauche jedoch ein paar Sekunden, ehe ich hinter den Inhalt seiner Worte steige.
    »Mach dir keine Sorgen, Alex«, seufzend lehne ich mich tiefer in den Sitz und schaue auf die schwarze Fahrbahn. »Er hat meine Erklärung geschluckt.«
    »Ich glaube, du machst es dir etwas zu einfach«, zischt er nervös. »Timmy ist zwar erst fünf, aber das bedeutet noch lange nicht, dass er ein Dummkopf ist. Er kennt den Unterschied zwischen einem familiären Kuss und einem… einem…« Er stockt, atmet schwer aus. »Du weißt schon, was ich meine«, murmelt er leise.
    »Es gibt keinen Grund, warum er an

Weitere Kostenlose Bücher