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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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langsam gehen wir die Einfahrt entlang auf das Haus zu. Die Fenster sind alle dunkel. Kein Licht ist zu sehen. Gut! Der Bewegungsmelder am Eingang geht sofort an, sobald wir seinen Radius betreten haben. Hell werden die zwei Stufen zur gläsernen Haustür erleuchtet. Alex und ich sehen uns nervös an.
    »Kannst du sie alleine halten?«, fragt Alex flüsternd.
    »Ja.« Ich nicke. Ich umklammere Marias Hüfte etwas fester. Alex kramt in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel.
    »… wo…?«, nuschelt Maria sehr undeutlich an meinem Hals.
    »Pssst! Wir sind zu Hause, gleich kannst du dich etwas hinlegen.« Ich versuche, sie auf den Beinen zu halten. Himmel, eine Topfigur und so schwer, das Mädel! Wo hat die bitteschön das ganze Extragewicht versteckt?
    »Mom… Mom«, jammert Maria nun immer wieder.
    »Nein, Kleines. Mom lassen wir lieber schlafen.« Ich streichle ihr beruhigend über den Rücken. »Alex und ich sind ja da. Wir kümmern uns um dich.«
    »Mom… mir is schlecht…« Sie lässt den Kopf hängen.
    Alex öffnet erleichtert die Haustür und legt den Zeigefinger auf den Mund. Warnend sieht er mich an.
    Ach nee, du Trottel, ich wollte jetzt gerade ins Haus stürmen und wie am Spieß brüllen: »Leute, kommt alle ganz schnell her! Wir sind wieder zu Hause, Maria ist sternhagelvoll und Alex und ich haben gefickt! Wahnsinns-Neuigkeiten, oder?«
    Ich verziehe gereizt das Gesicht und deute mit dem Kopf auf Maria, die immer noch bewegungslos an meinem Hals hängt. Hilf mir mal! Er kommt auf uns zu, legt nun ebenfalls einen Arm um Marias Hüften und zu zweit tragen wir sie ins Haus. Alex schließt die Tür geräuschlos.
    In der Eingangshalle ist es vollkommen still und stockdunkel. Wir trauen uns nicht, Licht zu machen. Langsam steuern wir die Treppe an. Ich stehe schon halb auf der ersten Stufe, da knickt Alex plötzlich zur Seite und alle drei schwanken wir bedrohlich. Reflexartig krallt sich Alex gerade noch rechtzeitig am Treppengeländer fest. Beinahe wären wir nach hinten gefallen. Mein Herz schlägt hart in der Brust. Ich kann Alex' Gesicht im Dunkeln nur erahnen, aber seine Stimme gibt mir eine recht genaue Vorstellung seiner momentanen Miene.
    »Bambi, du Penner…«, flucht er außer Atem.
    »Was zum Teufel hab ich jetzt schon wieder…?«, fauche ich aggressiv zurück.
    »Der beschissene Fußball der Zwillinge… Ich hab dir gesagt, bring ihn ins Haus und räum ihn weg, nicht: Leg ihn an die Treppe, wo jeder drüberfallen kann…«
    »Hör gefälligst auf, mich so scheiße anzumachen«, verteidige ich mich aufgebracht. »Es gibt gerade Wichtigeres…« Ich gehe weiter. Bei jedem Schritt knarren die Stufen unter unseren Füßen und wir halten angespannt die Luft an. Ich lausche nach einem Geräusch, das uns verrät, ob Pa, Bettina oder Martha just in diesem Moment aufwachen, ganz plötzlich im dunklen Flur stehen und auf uns warten.
    Wir haben eine kleine Ewigkeit gebraucht und ich atme geräuschvoll aus, als sich Marias Zimmertür hinter uns schließt. Alex lehnt sich an das Holz, stöhnt erleichtert und fährt sich dann durch die Haare. Erst jetzt merke ich, wie heftig mein Herz vor Anspannung geklopft hat. Meine Hände zittern noch immer. Doch nicht so heftig wie die von Maria. Ich bin besorgt…
    »Setz dich hier hin!« Ich drücke sie auf ihren Schreibtischstuhl, halte sie an den Schultern fest, damit sie nicht vornüber kippt und werfe einen stummen Blick in Alex' Richtung. Und jetzt?
    »Ich werde ihr mal was zu trinken holen… und sicherheitshalber auch einen Eimer…« Er dreht sich um und verlässt das Zimmer. Ich schaue ihm mit offenem Mund hinterher. Was fällt dem Penner ein, mich mit Maria allein zu lassen. Sie sitzt immer noch auf dem Stuhl, schwankt ein bisschen, blinzelt zu mir hoch und zittert.
    »Mir is schlecht…«, wiederholt sie nuschelnd. Plötzlich geht ein Ruck durch ihren Körper. Scheiße!
    »Warte!« Ich helfe ihr beim Aufstehen, will sie ins Badezimmer bringen, doch reagiere nicht schnell genug, und schon ist es zu spät: Maria würgt und erbricht sich halb auf dem Teppichboden… und halb auf mich…
    Ich muss mich jetzt sehr, sehr, sehr zusammenreißen. Eine unendliche Übelkeit steigt in meinem Magen auf, wandert die Speiseröhre entlang in meinen Hals und sitzt mir ekelhaft streng im Rachen. Ich muss kurz die Augen schließen, um mich zur Ruhe zu zwingen. Dann greife ich nach Marias Armen und zerre sie ins Badezimmer. Sie sitzt auf dem Boden, beugt sich über die

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