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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Bedeutung der Worte zu verstehen.
    »Das ist die Endstation und du musst jetzt aussteigen!«, wiederholt die Stimme ungeduldig. Ich blinzle. Reibe mir verwirrt die Augen.
    »Hey, Junge, nun mach schon!« Ruckartig setze ich mich auf. Mein Blick fällt auf den Mann vor mir. Er sieht ziemlich ungehalten aus. Ich schaue mich um. Ich sitze in einem Bus. In einem Schulbus.
    Hektisch rapple ich mich auf. Ich bin der letzte Fahrgast. Das Fahrzeug parkt an der Bushaltestelle vor dem Schulgebäude. Alle anderen Schüler sind schon längst ausgestiegen und auf dem Weg zum Unterricht. Nur ich sitze noch immer hier. Es hat mich keiner geweckt.
    »Entschuldigung, ich bin eingeschlafen«, nuschle ich und greife hastig nach meiner Umhängetasche.
    »Ach, sag bloß«, murrt der Busfahrer und geht wieder nach vorne. Er setzt sich hinter sein Lenkrad und sagt kein Wort, als ich mich schnell verabschiede und aus dem Fahrzeug springe. Ich lege mir den Tragegurt der Tasche über die Schulter. Mit den Händen versuche ich, meine Haare in Ordnung zu bringen. Dann fällt mein Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk. Shit, ich werde zu spät kommen! Stöhnend beschleunige ich meine Schritte. Das leise, aufkeimende Pochen zwischen meinen Schläfen versuche ich zu verdrängen.
    Ich hasse es, mit dem Bus zu fahren. Man bekommt nur selten einen Platz und wenn man sich doch mal irgendwo hinsetzen kann, dann ist da ja immer noch dieser entsetzliche Lärm, der aus dutzenden Kinderkehlen stammt und einem einfach keine Ruhe lässt. Ich frage mich, wie man um kurz nach sieben am frühen Morgen schon so widerlich laut und mitteilsam sein kann. Hm, trotz des Geschreis der jüngeren Schüler bin ich heute auf meinem Sitzplatz im hinteren Bereich des Busses eingenickt.
    Ich muss nicht lange grübeln, wo diese überwältigende Müdigkeit so plötzlich herkam: In letzter Zeit schlafe ich nachts mehr als schlecht. Die meiste Zeit liege ich auf Noresund und starre in den Sternenhimmel, von dem ich einen winzigen Teil durch mein Dachfenster sehen kann. Ich kenne mittlerweile schon ein paar Sterne. Sie befinden sich jede Nacht an denselben Stellen und ich finde es schön, sie immer wieder zu suchen und zu finden. Ich weiß ihre richtigen Namen nicht, deshalb habe ich mir selbst welche ausgedacht. Der schönste und größte von ihnen heißt Anna. Nach meiner Ma. Ich vermisse sie im Moment so sehr wie noch nie zuvor in meinem ganzen Leben.
    Der Pausenhof liegt vollkommen verlassen vor mir. Ich bin wirklich zu spät dran. Keuchend sprinte ich auf den Eingang zu. Ich stoße die breiten Glastüren auf und eile die Treppe in der Eingangshalle hinauf in den ersten Stock.
    Stürmisch haste ich einen langen Gang entlang und stolpere etwas ungelenk um eine Ecke. Mein Klassenzimmer ist nicht mehr weit… Mit voller Wucht renne ich jemandem in den Rücken, ich pralle unsanft zurück, der andere kann sich aber auf den Beinen halten. Ich falle auf den Hintern. Keuchend versuche ich, aufzustehen. Mein Steißbein tut höllisch weh. Shit, hart beiße ich mir auf die Zähne.
    »Alles okay?« Eine große Hand schiebt sich in mein Blickfeld. Ich schaue auf und werde sofort sehr, sehr rot. Herr Baummann.
    »Ja, alles okay… Es… also, es tut mir leid, ich wollte Sie nicht… ich wollte Sie nicht anrempeln. Ich… ich bin nur zu spät…«, stotternd versuche ich, mich zu rechtfertigen. Er streckt mir immer noch seine Hand entgegen. Ich ergreife sie schüchtern. Dann sehe ich ihm ins Gesicht. Er lächelt.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Tobi. Noch sind sie nicht zu spät. Ihr Lehrer ist noch nicht im Klassenzimmer.« Er zwinkert mir zu. Ich lächle zurück, hauche ein Danke , und eile an ihm vorbei in den Klassenraum.
    Alle sitzen schon auf ihren Plätzen, sie reden und lachen. Ich spüre die neugierigen Blicke auf mir, als ich das Zimmer betrete. Einige Gespräche verstummen sogar ganz kurz und viele Augenpaare folgen mir auf meinem Weg durch die Tischreihen. Ich schaue nicht auf, lasse mich schleunigst neben Lena sinken und versuche, mich so klein wie nur möglich zu machen.
    »Hi«, flüstere ich.
    »Hallo, ich dachte schon, du kämst heute gar nicht mehr.« Ihr Blick ist besorgt.
    »Ich bin im Bus eingepennt«, nuschle ich. Mehr Zeit für Erklärungen bleibt aber nicht, denn nun hat auch Bäumchen das Zimmer betreten und nach und nach ebbt das allgemeine Getuschel ab und alle schauen den Lehrer erwartungsvoll an. Herr Baummann ist bestimmt der einzige Lehrer, der so eine

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