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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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vor mir, hat sich rotzfrech in mein Blickfeld geschoben.
    »Na?«, fragt er lang gezogen.
    »Was na ?« Ich klinge etwas schrill, mein Kopf leuchtet rot.
    »Alles klar soweit?« Wieder ein dreckiges Grinsen.
    Ich sehe ihm in die Augen. »Nein«, sage ich ernst.
    Dann gehe ich an ihm vorbei und verlasse die Umkleidekabine. Martin folgt mir eilig. Ich ziehe mir im Gehen meine Turnschuhe an. Irgendwie fühle ich mich gerade schrecklich aufgewühlt. Martin schweigt.
    Die Halle ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Jungs und Mädchen haben getrennt Sportunterricht. Muss ja alles seine Ordnung haben. Wir setzen uns an den Rand der Halle und warten. Lena kommt mit einer Gruppe Mädchen an uns vorbei. Sie lächelt und winkt. Martin strahlt.
    »Ich habe das eben ernst gemeint«, sage ich vorsichtig.
    »Was?«
    »Lena ist nicht in dich verliebt. Sie mag dich gerne, aber eben nur als Freund.« Es bringt nichts, um den heißen Brei herumzureden, er muss die Wahrheit akzeptieren.
    »Ich denke, du liegst falsch.« Martin wirkt überzeugt. Ich widerspreche nicht. Hat keinen Sinn. Ich werde nachher mal mit Lena reden. Sie muss ihm zeigen, dass sie keinerlei Interesse hat. Arme Elena, sie ist verliebt in diesen Trottel. Ich werde es ihr nicht sagen…
    Langsam und grüppchenweise kommt der Rest unseres Sportkurses in die Halle. Ich hasse Schulsport. Herr Wolf betritt die Halle. T-Shirt, Shorts, Turnschuhe und eine Trillerpfeife um den Hals. Der typische Sportlehrer.
    »Was sitzen die Herren hier herum?«, brüllt er mit seiner heiseren Stimme. Gelangweilt erheben wir uns. »So faul und das in eurem Alter. Eine Schande!« Giftig sieht er in die Runde. Die Jungs sind sein Herumgemotze schon über sieben Jahre lang gewöhnt und stehen unbeeindruckt in der Gegend herum. Ich jedoch betrachte nervös meine Schuhspitzen. Ich mag es nicht, wenn jemand schreit. Das kenne ich einfach nicht…
    »Basketball«, ruft Wolf und wirft den orangefarbenen Ball fest in Alex' Richtung. Der reagiert reflexartig, fängt den Ball und zuckt nicht einmal mit der Wimper. Er ist ja so cool. »Aufwärmen, dann in hübsche Zweiergrüppchen zusammengehen und warm spielen. Dribbeln, Decken, Passen und so weiter… Dürfte nicht so schwer sein, selbst für Flaschen wie euch.«
    Wir laufen ein paar Runden in der Halle herum. Langsames Joggen. Am anderen Ende der Halle wärmen sich die Mädchen ebenfalls auf. Sie machen Dehnübungen. Immer wenn wir an ihnen vorbeilaufen, werden Sprüche und kleine Sticheleien ausgetauscht. Die Jungs straffen die Rücken, erhöhen das Tempo und die Mädchen kichern und strecken sich etwas lasziver. Albern.
    Lena strahlt mich an. Ich grinse zurück. Anja zwinkert Alex zu. Ich bin einige Meter hinter ihm, kann sein Gesicht nicht sehen. Ob er auch lächelt? Das Laufen tut gut. Mein Körper findet schnell seinen Rhythmus, bewegt sich fast wie von selbst. Die dunkle Wolke verzieht sich aus meinem Kopf… Eine herrliche Leere nimmt ihren Platz ein. Freiheit!
    Ich hätte noch stundenlang so weitermachen können. Ich habe das Gefühl, als könnte ich so meinen eigenen Gedanken und Gefühlen entkommen… Doch Wolf pustet mit vollem Elan in seine Trillerpfeife und ruft uns herrisch zu sich. Das Joggen ist beendet. Martin und ich nehmen uns einen Ball.
    Ich kann es nicht. Basketball, meine ich. Vielleicht habe ich eine unerkannte Krankheit, die meine motorischen Fähigkeiten in Bezug auf bestimmte Sportarten drastisch einschränkt. Kann doch sein. Ich werde mal Pa fragen, ob ich mir nicht von einem Arzt ein Attest ausstellen lassen darf.
    Martin kann auch kein Basketball spielen. Lustlos machen wir zuerst ein paar Dehnübungen, dann stellen wir uns einander gegenüber. Ich soll versuchen, mit dem Ball dribbelnd an Martin vorbeizukommen. Martin wird mich decken und seinerseits versuchen, den Ball an sich zu nehmen. Ein Desaster. Nicht mal diese leichte Übung gelingt uns. Ich verliere dauernd den Ball und Martin hampelt wie ein Irrer vor meiner Nase herum, ohne dabei irgendetwas auszurichten. Wir sehen bestimmt aus wie die allerletzten Idioten.
    »Ihr seht aus wie die allerletzten Idioten!«, brüllt uns Wolf an. Er steht ganz plötzlich neben uns und schüttelt entsetzt den Kopf. Die anderen Zweiergruppen um uns herum grinsen verhalten.
    »Sollen wir es euch noch mal zeigen?«, fragt Jan hilfsbereit und Dirk nickt lässig. Bei den beiden sieht das wirklich gut aus.
    »Klappe, Müller! Spielt weiter!«, schreit Wolf Jan an. Dieser blickt ungerührt

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