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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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drein und wendet sich wieder Dirk zu.
    »Ziegler?« Wolf sieht Alex an. »Du spielst mit dieser Niete hier« – er deutet auf mich – »und Krause, du wirst dich mit Klimmer abmühen müssen… viel Spaß!«
    Mir ist heiß vor Scham und Wut. Ich zittere etwas, als ich durch die halbe Halle wanke, um zu Alex zu kommen. Ich spüre die Blicke, die mir folgen. Wütend schnaubend bleibe ich einige Meter vor ihm stehen. Den Blick gesenkt. Ich will nicht mit ihm spielen… Ich zittere immer noch. Neben mir fangen Tom und Martin an, den Ball hin und her zu werfen. Tom zeigt Martin, wie er genauer passen und fangen kann.
    »Also gut, beginnen wir mit leichtem Dribbling. Ich werde versuchen, an dir vorbeizukommen, und du hältst mich auf, okay?« Alex' Stimme klingt neutral. So scheißneutral.
    Er rennt auf mich zu. Geschmeidige Bewegungen, ballsicher, richtige Schrittfolgen. Ich breite die Arme aus, bewege mich aber kaum. Er läuft problemlos an mir vorbei.
    »Das war nichts. Noch mal!« Leichte Ungeduld… Unsicherheit. Ich habe ihn noch nicht einmal angesehen. Wieder verteidige ich kaum. Ich will nicht!
    »Was soll denn das? Kannst du nicht wenigstens so tun, als würdest du mitmachen?« Seine Stimme zischt nah an meinem Ohr. Ich sage nichts. … so wütend…
    Nach dem dritten Versuch gibt Alex auf.
    »Also schön, fangen wir noch mal von vorne an«, knirscht er gereizt. »Schau mal, was Tom und Martin gerade machen. Wir passen uns den Ball jetzt auch einfach hin und her!« Er stellt sich vor mich, wirft mir den Ball zu. Ich fange ihn.
    »Körperspannung!«, ruft er mir zu.
    Leck mich am Arsch!
    Ungenau werfe ich den Ball zurück. Alex muss zur Seite springen, um ihn noch zu fangen. Er schnaubt. »Geh in die Knie beim Werfen!«
    Du sollst mich am Arsch lecken!
    Ich starre den Hallenboden an.
    »Sprichst du jetzt gar nicht mehr mit mir, oder was?«, zischt er sauer. Er wirft den Basketball unsanft zurück. Ich fange ihn.
    »Hey, Alex, kannst du mir eben den Ball zurückgeben?« Anja kommt von ihrer Seite der Halle herübergerannt. Die Mädchen spielen Volleyball. Einer der Bälle hat sich wohl selbstständig gemacht, er rollt nun auf uns zu. Gekonnt stoppt ihn Alex mit dem Fuß. Er bückt sich, wartet bis Anja nah genug ist und wirft ihr ihn dann sanft zu. Sie fängt ihn und lächelt ihn intensiv an.
    »Danke.«
    »Kein Problem.« Er grinst und zwinkert.
    In mir brennt immer noch ein tiefer Schmerz, doch wird gerade alles von einem einzigen Gefühl überschattet: Wut!
    Alex lächelt immer noch, als er sich langsam wieder mir zuwendet. Ich werfe, nein, ich schleudere, ich dresche ihm den Ball entgegen. So fest ich kann. Mit aller Kraft. Mit aller Wut! Er kann nicht reagieren. Keine Chance!
    Der Basketball knallt ihm ins Gesicht. Mit voller Wucht. Ein hässliches Geräusch. Alex geht filmreif zu Boden. Um uns herum mehrere Aufschreie. Alle Viere von sich gestreckt, liegt Alex auf dem Rücken am Boden. Von allen Seiten kommen die Leute auf uns zugerannt.
    »Was ist passiert?«, brüllt Wolf quer durch die Halle.
    Ich beiße mir heftig auf die Unterlippe. Tom, Jan und Dirk knien um Alex herum, helfen ihm, sich langsam aufzurichten. Er wirkt etwas weggetreten. Blut tropft aus seiner hübschen Nase, die Augen tränen vor Schmerz. Alle sehen mich an. Ich zittere immer noch. In mir kämpft ein Hochgefühl gegen schlechtes Gewissen, Scham und Wut.
    »Ich… ich dachte, den fängt er…«, meine ich leise. Wolf schüttelt nur den Kopf, geht zu Alex und sieht sich sein Gesicht an.
    »Tu Eis auf dein Gesicht, Ziegler, sonst schwillt alles zu und du siehst morgen aus wie ein Clown.«
    Alex nickt schwach, er taumelt immer noch, presst die Hände auf das Gesicht. Tom stützt ihn. Auch Anja hält ihn am Arm fest.
    Ich schau nicht auf, als sie an mir vorbeigehen. Nur Toms vorwurfsvollem Blick kann ich nicht entgehen. Martin und Lena mustern mich stumm. Ich gehe nicht darauf ein.
    »Ullmann, komm her, du Niete«, brüllt Wolf wütend. Mit starrer Miene gehe ich zu ihm. »Du bleibst die restliche Stunde auf der Bank sitzen, da kannst du wenigstens keinen allzu großen Schaden anrichten.« Er zeigt auf die niedrigen Holzbänke am Ende der Halle. »Und nächste Woche wirst du dann der gesamten Klasse vorführen, wie man richtig dribbelt, passt und fängt… ganz ohne Verletzungen. Hast du mich verstanden?«
    Ich nicke. Schnell eile ich zu den Bänken, lasse mich auf eine von ihnen fallen und verschränke die Arme vor der Brust. Ich zittere

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