Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
war das aber nicht. Du musst dich nicht wundern, wenn er dich nicht mehr für voll nimmt…« Marc zieht vielsagend eine Augenbraue nach oben.
    »Tut er sowieso nicht. Er ignoriert mich«, fauche ich und ziehe dann einen Schmollmund.
    »Jaja, Marc… Ich erinnere mich noch sehr gut. Du hast damals immer mit Obst um dich geworfen! Mandarinen, Trauben, Bananen… Einmal habe ich noch eine Woche später beim Saugen Äpfel unter der Couch gefunden…« Ludwig reicht Manu und Marc ihre Teetassen und lächelt seinen Sohn auffordernd an.
    »Paps!«, zischt Marc drohend. Ludwig grinst und wendet sich ab.
    »Soso, interessant. Wenigstens verschwende ich keine Lebensmittel, das macht man nämlich nicht.« Ich zwicke Marc spöttisch in die Seite. Er funkelt mich böse an. Manu eilt seinem Freund zu Hilfe und lenkt das Thema wieder auf Alex und mein Beziehungsdesaster.
    »Siehst du überhaupt noch irgendeine Zukunft für euch beide?«
    Ich seufze theatralisch und werfe mich dann Manu in die Arme. »Momentan sehe ich überhaupt gar keine Zukunft! Ich weiß gar nicht, ob ich die nächsten Tage überleben werde… Es sieht nicht gut aus… Ich glaube, ich muss sterben…«
    Manu hält mich fest und lacht.
    »Na, so schlimm kann es ja nicht mehr sein, wenn du schon wieder so albern bist«, meint Marc und verdreht die Augen.
    Ich strecke ihm die Zunge raus. »Du willst doch unbedingt, dass ich weitermache.« Schmollend schiebe ich meine Unterlippe nach vorne.
    »Ja, natürlich. Aber doch bitte mit der nötigen Ernsthaftigkeit.« Schwungvoll macht sich Marc daran, eine große Pappkiste zu öffnen und ihren Inhalt auf dem Fußboden des Ladens zu verteilen. Ich äffe ihn hinter seinem Rücken nach.
    »Glaub bloß nicht, das würde ich nicht merken«, motzt Marc, wendet aber nicht einmal den Blick von den Bücherstapeln, die er aus dem Karton holt. Manu beobachtet uns eine Weile amüsiert, dann schaut er auf die Uhr.
    »Marc, wir müssen wieder los, wir haben noch einiges zu besorgen…«
    »Stimmt«, unterbricht ihn sein Freund. »Und der Nervensäge sagen wir doch lieber nichts, die versaut uns nur den Abend…« Er steht auf, lässt ein Chaos zurück, das ich später aufräumen darf, und macht sich auf den Weg Richtung Tür. Ich weiß, dass ich mit Nervensäge gemeint bin, und fange natürlich gleich an, zu quengeln.
    »Welchen Abend? Was habt ihr vor? Geht ihr wieder in den Club? Ich will mit!« Ich klammere mich an Manus Arm fest und schenke ihm meinen Kleiner-Hundewelpe-ist-sonst-ganz-arg-traurig-Blick.
    »Nix da, du bist noch ein Baby und darfst nicht mit den großen Jungs spielen«, feixt Marc mit fiesem Grinsen.
    »Bitte!« Ich klimpere mit den Wimpern.
    »Natürlich darfst du auch kommen.« Manu lacht und ignoriert Marcs anklagenden Blick, der so viel wie Spielverderber bedeuten soll. »Wir sind doch extra hergekommen, um dich einzuladen. Jens hat seinen großen Fall gewonnen. Ein Riesenerfolg, das muss gefeiert werden. Wir haben ein paar Freunde für heute Abend in unsere Wohnung eingeladen. Eine kleine Spontanparty sozusagen. Wenn du möchtest, kannst du gerne kommen.« Klar möchte ich. Was für eine Frage! Ich bin für absolut jede Ablenkung dankbar.
    »Also gut, dann wird dich Manu nachher abholen. So um einundzwanzig Uhr…« Marc geht zur Tür.
    »Soll ich was mitbringen?«, frage ich und klinge dabei wie Bettina, wenn sie am Telefon mit einer ihrer Freundinnen spricht. Natürlich backt oder kocht Bettina nie selbst, das würde das Gesundheitsamt wahrscheinlich auch gar nicht erlauben… »Ich kann einen Kartoffelsalat machen oder wie wäre es mit Schmetterlingsflügel eingelegt in Mückenmus und dazu gibt es Fischgräten und Hundefutter.«
    »Reizend!« Marc steht in der geöffneten Tür und sieht mich an. »Du musst nichts mitbringen, aber wir freuen uns schon alle auf die Lügengeschichte, die du deinen Eltern wieder erzählen wirst. Eine spannende, kleine Anekdote…« Er macht eine bedeutungsschwangere Pause.
    Ich stöhne. Marc ist wohl der festen Überzeugung, in diesem Film die Rolle meines Gewissens übernehmen zu müssen… Die beiden winken Ludwig zu, der gerade aus seinem Lager kommt, und sind auch schon verschwunden.
    ***
    Lena, Martin und Elena sitzen auf einer Bank und erwarten mich bereits. Alle drei halten sie Starbucks-Becher in den Händen, für mich haben sie auch einen dabei.
    »Danke«, sage ich und küsse Lenas Wange, als sie mir den heißen Kaffeebecher reicht.
    »Sorry, dass ich so spät bin…«,

Weitere Kostenlose Bücher