Chaosprinz Band 1
sehe ihn an und lächle. Er küsst zärtlich meine Oberlippe, die Unterlippe und die Mundwinkel.
»Schön, dich zu sehen«, nuschelt er und wandert wieder zur Oberlippe, ehe er mir einen süßen Kuss auf die Nasenspitze gibt und sich langsam von mir löst.
Ich lächle. Ich mache ein paar Schritte nach hinten, schnappe mir seine Hand und ziehe ihn ins Innere des Hauses. Kim umschlingt meinen Oberkörper mit seinen muskulösen Armen und deutet dann mit dem Kopf zur Treppe.
Ich nicke stumm, habe schon wieder einen dicken, fetten Kloß im Hals und führe ihn etwas zittrig die Treppe hoch, wir halten uns an den Händen. Ich mag das sehr gerne. Fühlt sich so sicher an, so fest und wirklich. Immer, wenn ich mich umdrehe, sehe ich ihn. Er lacht und strahlt. Ich öffne die Bodenluke zu meinem Zimmer und steige hindurch. Kim folgt mir.
»Wow, nicht schlecht.« Staunend schaut er sich in dem großen Raum um. »Cooles Zimmer.«
Ich freue mich wie wahnsinnig über dieses Kompliment. Stolz stehe ich mitten im Raum und beobachte, wie er interessiert hin und her läuft.
»Am allercoolsten ist aber mein Noresund.« Ich lasse mich schwungvoll auf der Matratze nieder und strahle ihn erwartungsvoll an. Erwartungsvoll? Hm… Nicht, dass er jetzt denkt… Ich meine, wie sieht das denn aus, wenn ich sofort, nachdem wir den Raum betreten haben, auf das Bett zusteuere… Ich bleibe eine Sekunde unsicher sitzen, dann springe ich schnell wieder auf und laufe eilig auf meinen Schrank zu.
»Der Schrank ist aber auch cool. Er ist viereckig, aus Holz und hat zwei Schranktüren. Die kann man öffnen und auch wieder schließen…« Ich rüttele nervös an den Türen herum. Kim tritt zu mir, mit einer Hand schließt er die offene Schranktür und drückt mich dann sanft und trotzdem dominant dagegen.
»Praktisch«, raunt er und küsst mich. Er wartet nicht, sofort versucht sich seine Zunge zwischen meinen Lippen hindurchzuschieben. Ich lasse es zu, genieße das Gefühl, das mich durchströmt, als sich unsere Zungen berühren. Meine Arme legen sich um seinen Hals, ich presse mich an ihn.
Wie sich das anfühlt… Wahnsinn! Sein Körper ist so fest… so stark… Ich würde ihn sehr gerne mal nackt sehen…
Wellenartige Wärmeschübe fließen durch meine Adern, erhitzen meine Glieder, die Organe… die Seele… Ich liebe küssen! Und Kim ist so gut…
Ich drehe meinen Kopf, lasse es zu, dass er den Kuss vertieft. Seine Zunge spielt mit meiner. Ein herrliches, erregendes Spiel, bei dem keiner verlieren muss. Er lockt mich, verführt mich, macht, dass mir schwindelig wird. Ist nicht schlimm, ich muss keine Angst haben, wenn ich falle, dann halten mich seine starken Arme. Es kann gar nichts passieren…
Ich stöhne und schäme mich nicht dabei. Seine Hände sind schnell, zielstrebig und kennen keine Furcht. Sie streicheln meinen Rücken, die Schultern, die Oberarme. Sie liebkosen meinen Nacken, vergraben sich in meinem Haar und tasten unter mein Shirt.
Ich habe das Gefühl, die Erde dreht sich zehnmal schneller als gewöhnlich. Ich schwebe… Ich schwebe wirklich! Direkt aufs Bett zu…
Als ich mit dem Rücken hart auf der Matratze aufkomme und Kim sich über mich beugt, wache ich wieder auf. Er küsst meinen Hals, den Kehlkopf, das Kinn… Seine Hände schieben sich unter mein Shirt, sie streichen fest über meinen Bauch bis zur Brust.
Wenn er so meinen Hals küsst und sich über mich beugt… Ich bekomme nicht richtig Luft… Kann ganz schlecht atmen… Panisch stoße ich ihn von mir runter. Er fällt fast aus dem Bett.
»Was?« Erschrocken sieht mich Kim an. Sein Haar ist zerstrubbelt, die Kleidung verrutscht und die Lippen glänzen feucht. »Was ist los? Zu schnell?« Er ist wirklich besorgt… und enttäuscht.
»Nein… ja… nein… ich weiß nicht…« Mir ist ein klein wenig schlecht. Ich kann diesen wohlbekannten Druck hinter den Augen fühlen… Tränen!
»Bist du noch Jungfrau?«, fragt Kim sehr sanft und streicht mir durchs Haar.
»Nein«, flüstere ich leise und senke den Blick. Ich wünschte, ich wäre es…
»Habe ich was falsch gemacht?« Er rückt langsam näher, legt einen Arm um meine Schultern und küsst meine Schläfe.
»Nein, wirklich nicht. Ich kann mich einfach nicht entspannen. Nicht hier, nicht in diesem Haus.«
»Warum nicht?«
Weil ein Stockwerk unter uns das Zimmer meines Stiefbruders ist. Ich sehe ihn vor mir, wie er im Schneidersitz auf seinem Bett sitzt. Woran denkt er in eben diesem Augenblick? An
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