Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
Beispiel Eisenbahnen. Das ist doch total ballaballa, oder?«
    Ich klopfe Martin auf die Schulter und grinse unsicher in die Runde. Martin und Elena sehen mich empört an, während Lena und Tom nun Tränen lachen. Kim scheint schrecklich verwirrt zu sein und Alex' graue Augen sind auf mich gerichtet. Dann dreht er sich ruhig zu Kim um und lächelt das erste Mal.
    »Meine Schwester hat sich einen kleinen Scherz erlaubt. Tut mir leid, dass er auf deine Kosten ging. Sie ist wütend auf mich und wollte sich rächen. Wie dem auch sei, es freut mich trotzdem, dich kennenzulernen. Ich muss nun leider auch weiter, aber ich wünsche euch einen schönen Abend und viel Spaß!« Er schüttelt Kim die Hand, lächelt noch einmal höflich, dreht sich dann ruhig um und geht die Treppe nach oben.
    Schweigen. Keiner lacht, keiner macht einen dämlichen Kommentar. Wie schafft er das nur immer? Eben noch haben sich alle über ihn amüsiert, er wurde vorgeführt und blamiert und jetzt… seine dunkle, klare Stimme, tief und fest… die angeborene Autorität, Höflichkeit… nicht gestellt, nicht gespielt, nicht erzwungen…
    Für ihn hätte sein erstes Aufeinandertreffen mit Kim nicht besser laufen können. Wäre dies ein Boxkampf, läge Kim nun K.O. am Boden und Alex würde die Fäuste in die Luft recken. Und ich verstehe nicht mal, warum.
    »Wir müssen dann auch los.« Lenas Stimme unterbricht das große Schweigen.
    »Ja, stimmt«, bekräftigt sie Elena leise und schnappt sich Martins Arm. »Wir gehen Billard spielen«, erklärt sie lächelnd.
    »Und wir müssen endlich alles für den DVD-Abend vorbereiten.« Maria zieht André mit sich in Richtung Küche.
    »Tschau, André. Wir sehen uns später«, schnurrt Tom, haucht dem Kleinen einen Luftkuss zu und sprintet mit einem frechen Grinsen an Kim und mir vorbei die Treppe nach oben. Maria schüttelt empört den Kopf und der kleine André wird schon wieder knallrot. Ich schließe die Tür hinter Martin, Elena und Lena und drehe mich seufzend zu Kim um. Wir sind allein. Endlich!
    »Hm…«, mache ich und senke den Blick auf meine Socken.
    »Tobi?«



»Ich… Es tut mir so leid. Das war eine totale Katastrophe. Mir ist das alles so unangenehm.« Ich kann ihn immer noch nicht ansehen.
    Kim macht einen Schritt auf mich zu. Er berührt meine Schultern und sucht nach meinem Blick. »Tobi, das muss dir doch nicht peinlich sein. Deine Freunde mögen dich. Sie haben dich gerne, darum waren sie neugierig und wollten herausfinden, was für ein Typ ich bin. Ist doch nur logisch, oder?« Er lächelt. Ich fühle mich schon minimal besser.
    »Aber meine Schwester…«, stammle ich.
    »Die Kleine ist doch süß«, lacht Kim. Maria und süß? Na bitte, wenn er meint… »Und dein Bruder…« Kim macht eine Pause und scheint darüber nachdenken zu müssen, wie dieser Satz wohl weitergeht. Mein Herz klopft. »… dein Bruder ist ein bisschen komisch…« Kim zuckt entschuldigend die Schultern. Er hat was gemerkt… Er hat es gemerkt…
    »Warum?«, frage ich nach.
    »Keine Ahnung, nur so ein Gefühl. Kommt ihr miteinander klar?« Er mustert mich. Oder kommt es mir nur so vor?
    »Hm, mal mehr, mal weniger.« Keine Lüge.
    »Hat er ein Problem damit, dass du schwul bist?«, fragt Kim ernst.
    »Nein«, antworte ich entschieden. Er hat ein Problem damit, dass er es ist…
    »Kim, ich… Ich möchte jetzt über was anderes reden.« Ich sehe ihm fest in die Augen. Himmelblau… Freude… Leben… Freiheit… »Das war ein dummer Start für unseren Abend. Ich… kannst du wieder gehen?« Bittend blicke ich zu ihm auf.
    » Was? « Kim ist entsetzt.
    »Nein, ich meine, kannst du bitte gehen, um… um noch mal zu kommen?«
    Er versteht, seine Miene entspannt sich und er muss lachen. »Okay.« Er öffnet die Tür, grinst mich noch einmal an und tritt raus in die Abenddämmerung.
    Ich schließe die Tür. Es klingelt. Ich muss leise kichern. »Wer ist denn da?«, rufe ich mit hoher Stimme.
    »Haha«, kommt es von der anderen Seite.
    »Ich kenne keinen Haha«, meine ich ernst.
    »Witzbold!«
    Schwungvoll öffne ich die Tür. Kim steht lässig an die Wand gelehnt davor und grinst mich frech an.
    »Hey, Süßer«, raunt er.
    »Hallo du!« Ich mache einen Satz, werfe mich ihm in die Arme und drücke meine Lippen stürmisch auf seine.
    Mein Übermut kommt unerwartet, Kim ist überrascht. Er schmunzelt in unseren Kuss, schlingt dann seine Arme um meine Hüften und drückt mich fest an sich. Ich lehne mich etwas nach hinten,

Weitere Kostenlose Bücher